Um seine Brüder zu trösten, sagte Joseph zu ihnen (1. Mose 45:8): „Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern Gott.“ Diese Worte sind mir sehr tröstlich gewesen in meinem Geschäftsleben und haben mir viel Inspiration gebracht.
Im Jahre 1932, zur Zeit des schlimmsten wirtschaftlichen Tiefstandes vollendete ich meine Studien als Zivilingenieur an einer großen technischen Hochschule im Osten (Amerikas). Ich schrieb viele Briefe und machte die äußersten menschlichen Anstrengungen, um Anstellung zu finden, doch alles war erfolglos. Schließlich kehrte ich entmutigt zu meiner Heimat im Mittwesten zurück. Liebevolle Eltern taten alles, was sie konnten, indem sie mich von neuem an die Wahrheiten erinnerten, die ich in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule gelernt, jedoch versäumt hatte anzuwenden. Nach etwa einem Monat erhielt ich Antwort auf einen meiner Briefe, und nach zwei Monaten war ich von neuem auf dem Wege nach dem Osten, um eine Stellung einzunehmen, die ich gänzlich auf schriftlichem Wege erlangt hatte. Diese Demonstration war der Anfang meines erneuerten Interesses für die Christliche Wissenschaft. In den folgenden Jahren fühlte ich Gottes führende Hand immer über mir.
Nach einigen Monaten erlangte ich mit Hilfe christlich-wissenschaftlicher Behandlung eine viel bessere Stellung, die ich acht inspirierende Jahre lang innehatte, bei einem Mann, der mich sehr viel lehrte. Später, als ich einmal besondere Freude über meine Arbeit ausdrückte, sagte dieser Prinzipal zu mir, er wüßte eigentlich garnicht, warum er mich damals im Oktober 1932 genommen hätte, obwohl ich ihm damals so unerfahren vorgekommen wäre, und so viele andere zu haben waren.
Im Jahre 1941 war ich in einer Stadt unsres Südwestens als Angestellter eines Unternehmens, das eine Reihe von Schwierigkeiten zum Stillstand brachte. Mit Hilfe eines Ausübers suchten meine Frau und ich die Sorgen zu überwinden, welche die Verantwortungen kürzlicher Elternschaft und der Mangel an Anstellungen in meinem Fach mit sich brachten. Als einen der zu unternehmenden Schritte stellte ich eine Liste von etwa 20 möglichen Arbeitgebern zusammen, an die ich Stellengesuche richten wollte. Am selben Tage, an dem unser Büro geschlossen wurde, und ehe ich noch Zeit gehabt hatte, einen einzigen der geplanten Briefe zu schreiben, erhielt ich ein Telegramm von einer großen technischen Unternehmung, das im Wesentlichen folgendermaßen lautete: „Planen neues Ingenieurunternehmen. Bitte telegraphieren Sie, ob Sie auf unsre Kosten nach New York kommen können, um Angelegenheit mit uns zu besprechen.“ Ich war bald auf dem Wege nach New York, wo mir eine Stellung mit höherem Gehalt angeboten wurde, als ich geplant hatte zu fordern. Das Interessante bei dieser Demonstration war, daß ich nicht an diese Firma gedacht hatte. Sie war nicht in meinem besonderen Fach, und sie bereitete sich damals nur gerade vor, diesen Geschäftszweig aufzunehmen.
Diese Erfahrungen zeigten mir ganz klar, daß Gott mich vorwärtsführte, Schritt für Schritt. Dann mußte ich davor bewahrt werden, eine falsche Entscheidung zu treffen. Bei dem oben erwähnten Unternehmen wurde mir eine verantwortliche Stellung gegeben in einem Arbeitsfach, das mir gänzlich neu war. Der durch den Krieg bedingte Mangel an Arbeitskräften und Materialien verursachte große Schwierigkeiten. Ich brach schließlich zusammen unter einem falschen Verantwortungsgefühl und mußte meine Stellung aufgeben. Ich war voller Verbitterung gegen meine Vorgesetzten, von denen ich glaubte, daß sie mich nicht genügend unterstützt hätten, und beschloß, mich nach einer anderen Stellung umzusehen.
Ich bewarb mich bei einer Firma, bei der ich seit langem in gutem Ruf stand, doch konnte ich trotz aller menschlichen Bemühungen die Sache nicht zu einem Abschluß bringen. Ein Aufschub folgte dem andren. Verzweifelt wandte ich mich an eine andere Firma, immer noch in der Hoffnung, daß eine Stellung bei der ersteren sich auftun würde. Während dieser Zeit bemühte sich einer Ausüberin, mir so gut sie konnte zu helfen, die Verbitterung in meinem Herzen mit Liebe zu überwinden.
Ich fing an, die Christliche Wissenschaft zu studieren, wie ich sie noch nie zuvor studiert hatte. Eine besondere Quelle des Trostes fand ich in dem Gedicht „Zufriedenheit“ von unsrer Führerin Mary Baker Eddy, besonders in der ersten Strophe (Gedichte, S. 79):
„Sei um dein Schicksal unbesorgt,
Wenn Liebe führt;
Dein Friede bleib’ von Sturm und Sonne
Unberührt.“
In etwa einem Monat war mein Gedankenhaus wieder in Ordnung, und „mein Friede blieb“ wahrhaft „unberührt“. Darauf erhielt ich innerhalb zweier Tage Angebote von beiden Firmen. Ich wurde dazu geführt, die Stellung bei der zweiten Firma anzunehmen, nicht die andere Stellung, die unter dem Druck des sterblichen Denkens so notwendig und wichtig ausgesehen hatte. Wie sich später herausstellte, war die getroffene Entscheidung unbedingt die rechte gewesen. Bei der Arbeit, mit der ich eben freudig beschäftigt bin, kann ich alles gebrauchen, was ich während der letzten 15 Jahre gelernt habe. Das ist mir ein überzeugender Beweis, daß jeder Schritt von dem göttlichen Gemüt geleitet wurde.
Meine Familie und ich haben noch viele andere Beweise von der Heilkraft der Christlichen Wissenschaft erlebt, darunter Heilung von verschiedenen körperlichen Beschwerden und Schutz vor vielen anderen. In wenigen Tagen wurde ich von einer Rauchgewohnheit geheilt, der ich 15 Jahre lang gefrönt hatte.
Ich bin dankbar für Mitgliedschaft bei Der Mutterkirche und für all die wunderbaren Unternehmungen, die sie zu meinem und der ganzen Menschheit Besten aufrechterhält. Worte sind ganz unzureichend, um meine Dankbarkeit auszudrücken für den immerwährenden Beweis der Wahrhaftigkeit jener Erklärung Mrs. Eddys in „Wissenschaft und Gesundheit“ (Vorw., S. vii): „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen.“ — Oakmont, Pennsylvanien, V.S.A.
