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Die Christliche Wissenschaft — des Schülers Freund

[Besonders für die Jugend]

Aus der März 1950-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Christliche Wissenschafter haben wir reichlich Gelegenheit, den zweckdienlichen Wert der in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule gelernten Wahrheiten zu beweisen; zu beweisen, daß ihre Lehren in unseren menschlichen Beziehungen in jeder Hinsicht anwendbar sind. Wir alle kennen die Erklärung unserer Führerin, Mary Baker Eddy (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 494): „Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Notdurft gestillt und wird sie immer stillen.“ Dies ist eine kurzgefaßte Erklärung der Allumfassenheit und Zugänglichkeit der göttlichen Liebe, wie die Christliche Wissenschaft sie offenbart. Der Apostel Paulus drückte so ziemlich denselben Gedanken aus, als er sagte (Phil. 4, 19): „Mein Gott aber fülle aus alle eure Notdurft nach seinem Reichtum in der Herrlichkeit in Christo Jesu.“

Es ist höchst wichtig für uns, daß wir uns schon in früher Jugend auf die Immergegenwart und die immerwährende Zugänglichkeit Gottes, des Guten, verlassen. Die alte Redensart: „Lieber verhüten als heilen“, enthält eine nützliche Lehre. Wenn wir zum Beispiel schon in früher Jugend beweisen lernen, daß Gott als das Gemüt immer zugänglich ist, gewöhnen wir uns gar nicht an zu denken, die Intelligenz des Menschen sei begrenzt, und er müsse bei vielen Personen Weisheit suchen.

Der Mensch tut sehr viel aus Gewohnheit. In seiner Jugend wird er gewöhnlich gelehrt, vom Körper Intelligenz und Kraft zu erwarten. Wenn er dagegen schon früh lernt, an der Wahrheit festzuhalten, daß sein Leben nicht in der Materie, sondern im Geist ist; daß seine Kraft nicht in Muskeln, sondern in Gott ist; daß seine Intelligenz nicht im Gehirn, sondern im Gemüt ist; daß sein Glück nicht im Sinn, sondern in der Seele ist, braucht er sich später nicht zu bemühen, viel nutzloses sogenanntes Wissen aufzugeben. Man sollte die Worte des Weisen nicht vergessen (Spr. 23, 7): „Wie er in seinem Herzen denkt, so ist er“ [engl. Bibel].

Im Unterrichtswesen schreibt das sterbliche Gemüt einem Kind eine Fähigkeit zu, die es einem andern abspricht, und teilt sie dementsprechend in Klassen ein. In keinem Fach werden Kinder so häufig als schwach bezeichnet wie im Rechnen. Das Rechnen ist jedoch ein wichtiges Fach, dessen Beherrschung viele Möglichkeiten zu wirklichem Dienst und sogar zu Freude auf vielen Gebieten im Leben in sich schließt. Man braucht es, um auszurechnen, um einen Bodenteppich man braucht, um einen Fußboden von bestimmter Größe zu belegen; und man braucht es, um festzustellen, wieviel Jahre, Monate, Tage und Sekunden verstreichen, ehe ein Komet, der heute Nacht am Himmel auftaucht, im sogenannten unendlichen Raum verschwindet, seinen Kreislauf vollendet und dann dem menschlichen Blick wieder sichtbar wird. Alle Wunder wie Radar, das Fernsehen, die Atombombe und Hunderte anderer erstaunlicher Erfindungen der Neuzeit begannen mit dem Ausarbeiten mehr oder weniger verwickelter Berechnungen, ehe Plan entworfen, ein Modell gemacht oder ein Instrument hergestellt werden konnte.

Man kann sagen, daß die Größenlehre, da sie unumgänglich, unbedingt, unfehlbar und beweisbar ist, dem menschlichen Denken das Wirken des grundlegenden göttlichen Prinzips des Weltalls, das Gott ist, veranschaulicht. Zwei und zwei, und zweimal zwei ist vier, ob es sich dann um Atome oder um Milchstraßen handelt. Es ist in der Christlichen Wissenschaft grundlegend, daß das Prinzip das göttliche Gemüt, Gott, die Quelle aller Intelligenz ist. Es gibt nur ein Gemüt, weil es nur einen Gott gibt. Alles, was wirklich besteht, ist der Ausdruck oder die Kundwerdung dieses einen Gemüts. Das Gemüt, Gott, kennt keine Grade und Stufen der Intelligenz; das Gemüt weiß auch von einem Teil seiner Ideen nicht weniger als von einem andern Teil.

Wir werden gelehrt, daß Gott den Menschen zu Seinem Bild und Gleichnis schuf, und zwar lediglich zu dem Zweck, daß der Mensch Gott in Seiner Vollständigkeit und Vollkommenheit ausdrücke, offenbare und widerspiegle. Daraus folgt, daß der Mensch immer intelligent ist, daß er sich immer seines Einsseins mit dem einen Gemüt bewußt ist. Wenn wir diese grundlegenden Wahrheiten des Seins verstehen, und täglich, beständig, beharrlich erkennen, daß unser wirkliches Selbst als Gottes Ebenbild wesenseins mit Gott ist, drücken wir die Intelligenz aus, durch die wir jede uns gestellte schwierige Aufgabe, sei es auf dem Gebiet des Rechnens, der Wirtschaftslehre, der Geschichte, der Politik, der Literatur oder auf irgend einem andern Gebiet menschlichen Strebens, lösen können.

Manchmal macht einem Furcht vor Prüfungen zu schaffen. Man fürchtet, daß einem das Gedächtnis versagen könnte; daß man etwas, was man einmal wußte, jetzt vielleicht nicht mehr wisse. Einem Christlichen Wissenschafter sollte es nicht schwer fallen, diese Furcht zu meistern. Das unendliche Gemüt kann unmöglich etwas vergessen, was es je wußte. Wie kann also der Mensch, der besteht, um das Gemüt auszudrücken, je versagen, dessen immergegenwärtige Intelligenz auszudrücken?

Wir müssen verständnisvoll und bestimmt die Wahrheit behaupten, daß unser wirkliches Selbst Gottes Idee ist, und die Geltendmachung des sterblichen Gemüts zurückweisen, daß unsere Intelligenz beschränkt sein könne. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 407): „Wenn die Täuschung sagt: ‚Ich habe mein Gedächtnis verloren‘‚ so widersprich dem. Keine Fähigkeit des Gemüts geht verloren. In der Wissenschaft ist alles Sein ewig, geistig, vollkommen und harmonisch in jeder Tätigkeit.“ In dem Maße, wie wir verstehen, daß der Mensch seine ihm von Gott gegebene Intelligenz und Fähigkeiten ununterbrochen besitzt, bekunden wir ein schärferes Auffassungsvermögen und Verständnis, eine größere Fähigkeit, die Schulaufgaben zu lernen; wir haben ein schärferes Gedächtnis und können das Gelernte besser behalten.

Unsere Führerin schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 128): „Die Bezeichnung Wissenschaft, richtig verstanden, bezieht sich nur auf die Gesetze Gottes und auf Seine Regierung des Weltalls, einschließlich des Menschen.“ Und sie fügt hinzu: „So kommt es, daß Geschäftsleute und hochgebildete Gelehrte an sich erfahren haben, daß die Christliche Wissenschaft ihre Ausdauer und ihre mentalen Kräfte erhöht, ihre Menschenkenntnis erweitert, ihnen Scharfsinn und Auffassungsvermögen verleiht und sie in den Stand setzt, über ihre gewöhnliche Leistungsfähigkeit hinauszugehen. Das mit diesem geistigen Verständnis ausgestattete menschliche Gemüt wird elastischer, ist größerer Ausdauer fähig, kommt in etwas von sich selbst los und bedarf weniger der Ruhe. Eine Kenntnis der Wissenschaft des Seins entwickelt die latenten Fähigkeiten und Möglichkeiten des Menschen. Sie erweitert die Atmosphäre des Gedankens, indem sie den Sterblichen weitere und höhere Gebiete erschließt. Sie erhebt den Denker in seine ureigne Sphäre der Einsicht und Scharfsichtigkeit.“

Diese Zusicherungen der Wirksamkeit und der Verfügbarkeit der Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft kommen nicht nur für „Geschäftsleute und hochgebildete Gelehrte“, sondern auch für alle Schüler vom Anfänger und dem etwas weiter Vorgeschrittenen bis zum weitest vorgeschrittenen Arbeiter in Betracht. Ja, wenn man die vielen Segnungen und den großen Fortschritt in wahrer Erkenntnis bedenkt, die das Verstehen der in der Sonntagsschule gelehrten geistigen Wahrheiten des Seins zur Folge hat, muß man unwillkürlich zu dem Schluß kommen, daß wahre Bildung in der Christlichen Wissenschaft und ihrem gewissenhaften Beweisen besteht.


Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. — 2. Mose 20, 3.

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