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Was beeinflußt uns?

Aus der März 1950-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn jemand ein Anhänger der Christlichen Wissenschaft wird, so lernt er bald verstehn, daß er in einem Universum des Gedankens lebt, und daß seine Gesundheit, seine Beziehungen zu anderen, seine Umwelt, ja seine ganze Erlösung von den gedanklichen Kräften abhängt, die er beherbergt. Wenn er entdeckt, daß Gott, wie die Christliche Wissenschaft offenbart, das einzige Gemüt ist und die Quelle alles wahren Denkens, so bestrebt er sich, jedweden mentalen Einflüssen, die seine Gedanken und Handlungen dem Willen des Vaters entgegen zu beeinflussen drohen, zu widerstehen. Sein Verstehen, daß Gott das eine unendliche, alles umfassende Gemüt ist, hilft ihm, die Unwirklichkeit — ja das tatsächliche Nichts — der aggressiven angeblichen Kräfte des Bösen zu beweisen, die ihn sonst mit ihrem Anspruch auf Macht und Herrschaft überwältigen könnten.

Mary Baker Eddy sagt in ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 113): „Wer sich weigert, sich von irgend etwas außer dem göttlichen Gemüt beeinflussen zu lassen, befiehlt Gott seine Wege und erhebt sich über die Suggestionen, die von einer bösen Quelle ausgehen.“

Christus Jesus wurde niemals von den Suggestionen des sterblichen Gemüts beeinflußt, dem falschen Bewußtsein, das im Römerbrief (8:7) als „Feindschaft wider Gott“, das heißt, als das Gegenteil des Guten, beschrieben wird; denn er widerstand seinem bösen Einfluß immerwährend.

Bei einer Gelegenheit — als er nämlich den Jüngern erklärte, welchen Pfad er gehen, und wie er sich dem Tode unterwerfen müßte, um dem Willen Gottes gemäß das Leben als unsterblich zu beweisen — wies Petrus ihn zurecht und versuchte, ihn gegen die ihm von Gott zugewiesene Aufgabe zu beeinflussen. Der Meister identifizierte die falsche Mentalität, die Petrus ausdrückte, nicht mit ihm; denn er wußte, daß das eine Böse eine Lüge ist und keine Wesenheit besitzt. Er sagte schnell (Matth. 16:23): „Hebe dich, Satan, von mir!“ Er verstand den tierischen Magnetismus, das Wirken des falschen Bewußtseins, und wies seine aggressiven Suggestionen zurück.

Im 6. Abschnitt des VIII. Artikels im Handbuch Der Mutterkirche gibt Mrs. Eddy uns ein Kirchengesetz, das den Zweck hat, die Mitglieder ihrer Kirche davor zu bewahren, daß sie solch bösen mentalen Einflüssen in ihrem Denken Einlaß gewährten wie denjenigen, denen Petrus nachgegeben hatte. Hier sagt sie: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion zu schützen und sich nicht verleiten zu lassen, seine Pflicht gegen Gott, gegen seine Führerin und gegen die Menschheit zu vergessen oder zu versäumen.“ Jedweder Versuch, andere in irriger Weise zu beeinflussen, wie der des Petrus, ist ein Beweis, daß jemand verleitet worden ist, diese heilige Pflicht zu versäumen — ja, daß er dem Einfluß des angeblichen Bösen, das den Willen Gottes aufhalten möchte, in seinem Bewußtsein Einlaß gewährt hat.

Was anders als der Einfluß des falschen Bewußtseins könnte einen dazu antreiben, den beschränkten Maßstab seines eigenen Denkens auf den treuen Fortschritt eines andern anzuwenden, indem er den Gedanken hält, daß ein andrer der geistigen Inspiration ermangelt, um eine ihm zugewiesene Aufgabe zu erfüllen, oder daß er zu alt ist, um noch tätig zu sein, daß er nicht geeignet ist für die ihm eben zufallenden Verpflichtungen, oder daß er den nach Gebet und Erwägung eingeschlagenen Pfad aufgeben sollte, um einen andern, ihm nicht zusagenden, zu wählen?

Der wachsame Wissenschafter widersteht der Versuchung, die Angelegenheiten andrer in irriger Weise zu beeinflussen. Er erkennt, daß Gott seine eigenen Ideen beherrscht, und er befiehlt seinen Nächsten der Obhut seines himmlischen Vaters.

Eine der klarsten Veranschaulichungen des scheinbaren, aggressiven Einflusses des Bösen in der ganzen Weltgeschichte ist in den Vorfällen im Garten von Gethsemane am Abend vor des Meisters Verrat zu finden; und gar nützliche Lehren können daraus abgeleitet werden. An dem denkwürdigen Abend sagte Christus Jesus zu seinen Jüngern (Matth. 26:31): „In dieser Nacht werdet ihr euch alle ärgern an mir“, und Petrus protestierte und sagte, er würde eher sterben als seinen Meister verraten.

Im Garten nahm Jesus drei seiner Jüngern mit sich und bat sie, mit ihm zu wachen, während er betete. Dreimal kam er zurück zu ihnen, und jedesmal fand er sie schlafend. Er kämpfte an gegen die gleiche hypnotische Einwirkung, die sie einschläferte, und anfangs fand auch er es schwer, sich ihrem Einfluß zu entziehen. Er betete (Matth. 26:42): „Mein Vater, ist's nicht möglich, daß dieser Kelch von mir gehe, ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille.“

Diese scheinbare Einwirkung des Bösen — der tierische Magnetismus — wird uns nicht freilassen, bis wir sie durch das Verständnis ihres Nichts überwinden. Es war aggressive sterbliche Beeinflussung, die Macht des angeblichen Bösen, was die Jünger einschläferte und Judas dazu bewegte, den Meister zu verraten, Petrus, ihn zu verleugnen, und die Jünger, ihn zu verlassen. Derselbe animalische Instinkt, der die wütende Menge dazu antrieb, Jesus zu kreuzigen, beeinflußte die Jünger; er wirkte auf Feind und Freund.

Dieser sogenannte tierische Magnetismus könnte mit einem fließenden Wasser verglichen werden — es fließt dahin, wo ein niedrigeres Niveau es zuläßt. Irgend ein Rest unzerstörten Materialismus, oder auch Selbstsucht oder Eigenwille, gestattete dem Irrtum Zulaß zum Bewußtsein der Jünger. Es war das Niveau ihres Denkens, das den Widersacher — den Einfluß des Bösen — zuließ. Bei Judas fand er den größten Tiefstand. Christus Jesus widerstand seinem angeblichen Einfluß, weil der Irrtum in seinem sündlosen, furchtlosen, unschuldigen Bewußtsein keinen Zulaß fand. Er konnte nicht dazu verleitet werden, seine geistigen Pflichten zu versäumen.

Zwei Punkte sind besonders lehrreich beim Studium dieser großen Lektion in der Behandlung des angeblichen Bösen: — die Art, wie es von außerhalb wie eine universelle Kraft auf jene Menschen einzuwirken schien, und das Niveau moralischer und geistiger Schwäche, das es bei denen vorfand, die ihm nicht widerstanden. Das eine Böse — das angebliche sterbliche Gemüt — kann niemals das Bewußtsein erreichen, das über es erhaben ist. Sündlosigkeit und Unschuld, sowie eindringliches, wachsames Gebet, das Gottes Allheit und die geistige Vollkommenheit Seiner Ideen versteht, können jedem treuen Christlichen Wissenschafter als vollkommener Schutz gegen den scheinbaren Einfluß des Irrtums dienen.

In ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (S. 114) sagt unsre Führerin: „Christliche Wissenschafter können nie zu treu wachen, oder ihre Türen zu sicher verrammeln, oder Gott zu eindringlich bitten, sie von den Ansprüchen des Bösen zu erlösen. Auf diese Weise können die Wissenschafter die bösen Suggestionen zum Schweigen bringen, ihre verborgenen Methoden aufdecken und ihren heimlichen Einfluß auf das Leben der Sterblichen zunichte machen.“

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