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Die Kraft einer einzigen richtigen Idee

Aus der Oktober 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In ihrem Buch „Anfangsgründe der göttlichen Wissenschaft“ schreibt Mary Baker Eddy (S. 9): „Die geistige Kraft eines wissenschaftlichen, rechten Gedankens ohne unmittelbare Anstrengung, ohne gesprochene oder selbst gedachte Beweisführung, hat oft eingewurzelte Krankheiten geheilt.“ Nachdenklich betrachtet, sollte diese Erklärung uns zu einem viel volleren Bewerten und Verstehen der geistigen Ideen und der ihnen innewohnenden Kraft führen. Es sollte uns dahin führen zu erkennen, daß Gott, das allmächtige Gemüt, Sein Gebot durch Seine Idee offenbart und durchsetzt, und daß wir deshalb dieser Idee alle Macht, Wirksamkeit und Wirkung zuschreiben sollten, auf die sie ein Recht hat.

Die unzerstörbare und bleibende Natur der Ideen des Gemüts wird angedeutet in den Worten des Psalmisten (Ps. 111:7, 8): „Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht; alle seine Gebote sind rechtschaffen. Sie werden erhalten immer und ewiglich und geschehen treulich und redlich.“

Durch die Christliche Wissenschaft lernen wir die Macht einer richtigen Idee verstehen, ja die Macht einer jeden geistigen Idee, die wir widerspiegeln. Wir erkennen, daß jede Idee im Gemüt zweckvoll ist, ein Ausdruck der schöpferischen Ursache. Der Prophet, der dies erkannt hatte, erklärte (Jes. 40:26): „Hebet eure Augen in die Höhe und sehet! Wer hat solche Dinge geschaffen und führt ihr Heer bei der Zahl heraus? Er ruft sie alle mit Namen; sein Vermögen und seine starke Kraft ist so groß, daß es nicht an einem fehlen kann.“ Nicht eine einzige Idee kann umhin, den göttlichen Zweck zu erfüllen, den das Gemüt für sie bestimmt hat.

Geistige Ideen können niemals geschieden werden von dem Gemüt, in dem sie existieren. Sie bestehen als Äußerung dieses Gemüts; und sie drücken in jeder Weise genau das Wesen ihres Ursprungs aus. Sie verlassen niemals das Gemüt, sondern zeigen und demonstrieren die Intelligenz, Kraft, Gesetzmäßigkeit und Tätigkeit des Gemüts. Geistigen oder göttlichen Ideen wohnen alle kennzeichnenden Eigenschaften der Seele, des Geistes und der Liebe inne, und finden Ausdruck durch sie. Sie bezeugen und beweisen die Tatsache, daß Gott ihr Ursprung ist. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, die augenblickliche Wirksamkeit des geistigen Denkens anzuerkennen und zu erwarten. Jede geistige Idee, die sich im individuellen Bewußtsein entfaltet, wird wirksam als Offenbarwerdung des Immanuel oder „Gott-mit-uns“.

Die Erkenntnis, daß jede Idee ein Ausdruck Gottes, des Geistes, ist, befähigt uns auch zu erkennen, daß diese Idee natürlich und spontan ihren Zweck erfüllen wird. Also können wir durch den geistigen Sinn begreifen, warum geistige Ideen heilen müssen. Wie die Heilige Schrift andeutet, kehrt kein geistiger Gedanke, der ausgesandt wird, leer zurück, sondern es wird ihm gelingen in dem, dazu Gott ihn aussendet.

Laßt uns, zum Beispiel, an eine geistige Idee denken, die ein jeder heutzutage verstehen und aufrechterhalten sollte, nämlich, daß die Menschen frei sind — uneingeschränkt und ohne Ausnahme frei. Dies ist wahr, weil die göttliche Liebe sich notwendigerweise in zahllosen ungefesselten Ideen ausdrückt. Freiheit ist ein zum Menschen als dem Ebenbild Gottes gehörender Zustand, und wir wissen, daß die Kraft dieser geistig unwiderstehlichen Idee gegenwärtig ihre Wirksamkeit ausdrückt.

Eine geistige Idee ist nicht etwa ein gelegentlicher, menschlich gefaßter Gedanke; sie ist eine göttliche Eingebung, die von dem Geist, der Seele, ausgeht, — ein Beweis für euch und mich von der Gegenwart und Wirksamkeit der göttlichen Liebe in der menschlichen Erfahrung. Sie ist der Beweis von der Absicht der Liebe, Irrtum mit Wahrheit auszutreiben. Der Mensch existiert immerdar auf dem Standpunkt geistiger Inspiration. Des Menschen ewiges Einssein mit der Seele ist die Grundlage unbegrenzter Eingebungen und geistiger Intuitionen. Diese Engel, die einen greifbaren Beweis von der göttlichen Gegenwart darstellen, stehen uns auch heutzutage zur Verfügung in dem Maße, wie wir die geistig wissenschaftliche Bedeutung von Widerspiegelung verstehen lernen. Diese geistigen Ideen werden wirksam, wenn wir mit Zuversicht daran festhalten und uns vergegenwärtigen, daß sie ihre Christus-Mission erfüllen, indem sie die Irrtümer der Sinne, Krankheit, Sünde und Tod, austreiben.

Standhaftes geistiges Festhalten an der Vollkommenheit des Gemüts und seiner Ideen und ein klares Verstehen dieser Tatsache findet Ausdruck in der Heilung. Zweifel und Furcht können der Macht eines einzigen richtigen Gedankens nicht widerstehen. Mit Beziehung hierauf schreibt unsre Führerin in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 495): „Wenn die Illusion von Krankheit oder Sünde dich in Versuchung führt, dann klammere dich fest an Gott und Seine Idee. Laß nichts als Sein Gleichnis in deinen Gedanken weilen. Laß weder Furcht noch Zweifel deinen klaren Sinn und dein ruhiges Vertrauen trüben, daß die Erkenntnis des harmonischen Lebens — wie Leben ewiglich ist — einen jeden schmerzvollen Sinn oder eine jede Annahme von dem, was Leben nicht ist, zu zerstören vermag. Laß die Christliche Wissenschaft statt des körperlichen Sinnes dein Verständnis vom Sein tragen, und dieses Verständnis wird Irrtum durch Wahrheit vertreiben, Sterblichkeit durch Unsterblichkeit ersetzen und Disharmonie durch Harmonie zum Schweigen bringen.“

Zuversicht und Sicherheit sollten die Widerspiegelung und Vergegenwärtigung jeder geistigen Idee kennzeichnen, denn als Offenbarwerdung Gottes und als Idee trägt sie die Kraft ihrer eigenen Durchsetzung in sich. Durch die Christliche Wissenschaft demonstrieren wir, daß die Wahrheit nicht nur unbesiegbar, sondern auch unaufhaltbar ist. Eine geistige Idee der Wahrheit braucht nicht zu kämpfen und zu ringen, um ihren Zweck zu erfüllen. Sie wirkt wie eine plötzliche Erleuchtung. Daher sollte das Erkennen geistiger Ideen gesegnet und friedvoll sein, von Anzeichen der Macht und Herrschaft begleitet.

Wenn jemand die Wirklichkeit einer mathematischen Wahrheit erkannt hat, so beherbergt er keine Zweifel an ihrer augenblicklichen Wirksamkeit. Daher befähigt die Christliche Wissenschaft uns, die unwiderstehliche Gewalt aller geistigen Gedanken oder Ideen und ihre Kraft, den Irrtum zu zerstören, verstehen zu lernen. In der Wissenschaft beobachten wir, daß das Verstehen der Wahrheit uns eine natürliche Erwartung ihrer Erfüllung bringt. Da Gott Alles-in-allem ist, kann keine Möglichkeit der Hemmung oder Vereitelung bestehen. Der Plan des Gemüts wird immerwährend erfüllt, und es kann keinen anderen Plan geben. Der Prophet Jesaja schrieb (14:27): „Der Herr Zebaoth hat's beschlossen — wer will's wehren? — und seine Hand ist ausgereckt — wer will sie wenden?“ Und mit Bezugnahme auf diese selbe Idee schreibt unsre geliebte Führerin in ihrem Lehrbuch (S. 442): „Weder tierischer Magnetismus noch Hypnotismus hat mit der Betätigung der Christlichen Wissenschaft etwas zu tun, in der die Wahrheit nicht umgekehrt werden kann; die Umkehrung des Irrtums dagegen ist wahr.“

Das Wort Gottes, das in Seiner geistigen Idee Ausdruck findet, kann niemals umgekehrt oder verdreht werden. Die Wahrheit ist keinen Schwankungen oder Rückfällen unterworfen. Voller Dankbarkeit wissen wir, daß die Wahrheit beständig und ewig siegreich ist.


Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, da die Spötter sitzen, sondern hat Lust zum Gesetz des Herrn und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht! — Psalm 1:1, 2.

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