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Was kann ich geben?

Aus der Oktober 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine der vielen Lehren, die der Christliche Wissenschafter lernt, ist die Kunst wahren Gebens, die von einem geistigen Standpunkt aus nur mit wahrem Lieben verknüpft sein kann. Laßt uns einige der Möglichkeiten betrachten, wie jedes von uns geben kann, und dann werden wir sicher noch viel mehr Gelegenheiten finden, von denen wir in unserem täglichen Leben Gebrauch machen können. Ein selbstloses Handeln, ein Geben ohne einen Gedanken, etwas dafür zu bekommen, andere ermutigen und erbauen — das alles hat seinen Ausgangspunkt im Geist.

Wie gut es ist, sich zu vergegenwärtigen, daß der Mensch Gottes Idee ist, und daß jede einzelne Idee ihren rechtmäßigen Platz im Gemüt hat; jeder andern Idee vollkommen gleichgestellt und in vollkommener Eintracht mit ihr ist; vollkommen ausgeglichen ist; einer andern nie etwas nimmt, sondern daß alle einmütig und gemäß dem Gesetz der Liebe — dem unendlichen Geber alles Guten — zusammenwirken.

Die Christliche Wissenschaft befähigt uns, uns Gottes Allwissenheit, Allgegenwart und Allmacht zu vergegenwärtigen, die fraglos beweisen, daß Annahmen des Bösen — alles dessen, was geltend macht, dieser göttlichen Kenntnis, Gegenwart und Macht zu widersprechen — vollständig unwirklich sind. Die Christliche Wissenschaft heilt uns von Krankheit, Leid oder Mangel; sie gibt uns die wahre Idee von Gesundheit, die immer eine Sache des Denkens und geistig ist, weil sie eine Eigenschaft des Gemüts ist. Sie gibt uns das geistige Verständnis, wodurch wir beweisen können, daß Gott unsere unendliche und immer gegenwärtige Versorgung ist; daß Er unser Freund ist, uns führt und behütet. So können wir gesunde Bestrebungen und einen gesunden Ausblick haben und dadurch andern eine freudigere, heilsamere Daseinsauffassung geben. Man kann einen Christlichen Wissenschafter mit einem Leuchtturm vergleichen, dessen Licht für alle scheint.

Es ist wesentlich, die geistige Tatsache zu erkennen, daß jede einzelne Idee von dem einen unendlichen Gemüt ernährt, gestützt und erhalten wird, und wenn man dies beweist, gibt oder widerspiegelt man die Wahrheit des Seins, ohne irgend eine Anstrengung oder Unstimmigkeit zu empfinden, was die verdunkelte materielle Auffassung auch sagen mag. Ebenso wie ein Lichtstrahl durch Finsternis hindurchscheint und sie verbannt, vertreibt geistiges Verständnis die Schatten materiellen Denkens und bringt Klarheit und Freiheit. Gott gibt uns durch die Christliche Wissenschaft unbegrenzte Gelegenheiten, das Gute mitzuteilen, womit Er den Menschen göttlich ausstattet. Nur durch die Offenbarung dieser Wissenschaft können wir erkennen, wieviel Gutes wir zu geben haben, und wie nötig es ist, in unserem Leben liebevoll zu dienen, damit die Welt durch das Bewußtsein der Uneingeschränktheit und Unbegrenztheit des wahren Daseins gesegnet werden kann.

Gott gibt und der Mensch empfängt. Mary Baker Eddy schreibt in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (S. 5): „Vollständig getrennt von diesem sterblichen Traum, dieser Trugvorstellung und Sinnestäuschung, kommt die Christliche Wissenschaft und enthüllt, daß der Mensch Gottes Ebenbild, Seine mit Ihm zusammenbestehende Idee ist — daß Gott alles gibt und der Mensch alles hat, was Gott gibt.“ Und auf Seite 79 im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mrs. Eddy: „Geben im Dienst unsres Schöpfers macht uns nicht arm, ebensowenig bereichert uns Zurückhalten.“ Die Bewegung der Christlichen Wissenschaft besteht, um der Menschheit Erlösung zu bringen. Wie gut es also ist, fähig zu sein, unsere Gottesdienste treu zu unterstützen, für sie dankbar zu sein und ihnen selbstlose Liebe zu geben; unserem Bruder Liebe, Freundlichkeit und Ermutigung zu geben, und gütig gegen ihn zu sein!

Im neunten Kapitel des zweiten Briefs an die Korinther finden wir viele Gedanken, die uns verstehen helfen, was diese wahre Auffassung des Gebens für uns bedeutet. Es wird uns gesagt: „Wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen“, und: „Der aber Samen reicht dem Säemann, der wird auch das Brot reichen zur Speise und wird vermehren euren Samen und wachsen lassen das Gewächs eurer Gerechtigkeit.“ Wie wahr sich dies im Leben unserer Führerin erwies! Sie gab ihr Leben und Denken uneingeschränkt und wurde reichlich belohnt. Laßt uns ihr unbedingt und vollständig treu sein, sie als die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft anerkennen, und anwenden, was sie uns durch die Enthüllung der Wahrheit gegeben hat! Laßt uns die Christlich-Wissenschaftlichen Direktoren unterstützen, sie stützen in ihrem Bestreben, die Bewegung zu leiten und zu fördern! Laßt uns dem Handbuch Der Mutterkirche von Mrs. Eddy gehorsam sein, jede Vorschrift von ganzem Herzen anerkennen; unsere Kirchen, Zeugnisversammlungen und Zeitschriften unterstützen! Laßt uns gemäß „Einer Richtschnur für Beweggründe und Handlungen“ (Art. VIII, Abschn. 1) leben, das „Tägliche Gebet“ (Abschn. 4) treu benützen und den Schutz suchen, den wir finden, wenn wir uns täglich gegen angreifende Gedankenbeeinflussung schützen!

Alles, was die göttliche Liebe hat, ist unerschöpflich; ihre Versorgung erneut und ergänzt sich beständig. Je mehr wir geben, desto mehr wächst unsere Fähigkeit, zu geben. Je mehr wir lieben, desto mehr Liebe haben wir zu geben. Dasselbe Gesetz der Vervielfachung gilt für Tätigkeit, Ehrlichkeit, Tüchtigkeit und die Fähigkeit, sich auszudrücken. „Kann ich zuviel geben?“ kann man sich fragen. Nein, wenn wir Gott als den unendlichen Geber anerkennen, wissen wir, daß die Quelle nie versiegen kann, sondern eher zunimmt und reicher fließt, wenn wir vollen Gebrauch von ihr machen.

„Gib mir, o Herr, ein verständiges Herz“, singen wir. Und wenn wir sehen, daß die wahre Grundlage des Gebens ein Verständnis Gottes, der unendlichen Liebe, ist, und wenn wir demütig genug sind, uns von der Liebe benützen zu lassen, geben wir oder drücken wir jene geistigen Ideen aus, die ihren Ursprung im göttlichen Gemüt haben und die falschen materiellen Annahmen heilen.

Paulus sagt (2. Kor. 9, 8. 15): „Gott kann machen, daß allerlei Gnade unter euch reichlich sei, daß ihr in allen Dingen volle Genüge habt und reich seid zu allerlei guten Werken. ... Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!“

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