Das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy ist untrennbar verbunden mit der Bibel. Die Christlichen Wissenschafter suchen die geistige Bedeutung der Bibel, die klar in den Lehren der Christlichen Wissenschaft dargelegt wird.
Mrs. Eddy gibt als ersten Glaubenssatz der Christlichen Wissenschaft die folgende Erklärung (Wissenschaft und Gesundheit, S. 497): „Als Anhänger der Wahrheit haben wir das inspirierte Wort der Bibel zu unserm geeigneten Führer zum ewigen Leben erwählt.“ Die Christlichen Wissenschafter benutzen die Bibel zusammen mit „Wissenschaft und Gesundheit“ bei ihrem Studium der Lektionspredigt aus dem Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft und bei ihrer täglichen Arbeit. Je mehr sie „Wissenschaft und Gesundheit“ und die anderen Schriften Mrs. Eddys studieren, desto mehr bemerken sie, daß sie untrennbar mit der Bibel verknüpft sind.
Eine der größten Erklärungen, die jemals in der englischen Sprache gemacht worden sind, ist uns bekannt als die „wissenschaftliche Erklärung des Seins“, auf Seite 468 des Lehrbuches. Diese Erklärung legt in verhältnismäßig wenig Worten die grundlegenden Lehrsätze der Christlichen Wissenschaft dar, die alle mit der in der Bibel offenbarten Wahrheit übereinstimmen.
Eine Prüfung dieser großen Erklärung entfaltet die Tatsache, daß sie aus einer Anzahl von Behauptungen positiver oder negativer Bedeutung besteht. So lautet zum Beispiel die erste: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie.“ Dies könnte eine negative Behauptung genannt werden. Ihr folgt eine positive Behauptung: „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“ Die negative Behauptung stellt das Materielle, die positive das Geistige dar. In der ganzen Heiligen Schrift wird dieser Unterschied zwischen dem Geistigen und dem Materiellen, dem Positiven und dem Negativen, klar durchgeführt. Wir finden diesen Unterschied in Erzählungen und Gleichnissen dargelegt. Außerdem wird das Negative oder Materielle als das Vergängliche, Unwirkliche und Selbstzerstörende erkannt, dagegen das Geistige als das Ewige und Wirkliche.
Offenbart die Heilige Schrift diese Tatsache? Wurde sie von den Propheten und von Christus Jesus gelehrt? Erkannten sie diese grundlegende Wahrheit der Christlichen Wissenschaft, nämlich die Unwirklichkeit der Materie, oder des Fleisches, und die Allheit oder positive Wirklichkeit, des Geistes? Die Worte des Jesaja deuten an, daß er einer derjenigen war, die dieses Verständnis besaßen; denn er schrieb (40:6): „Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde.“ Und auch jenes Wort Christi Jesu erklärt diese selbe Wahrheit mit unumwundener Klarheit (Joh. 6:63): „Der Geist ist's der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze.“ Die Betonung liegt hier auf dem Worte nichts; was bedeuten soll, daß das Fleisch oder die Materie eine Verneinung ist.
Die Unwirklichkeit der Materie ist nicht etwa eine moderne Theorie. Sie war den Sehern und Propheten vor alters bekannt. Die Tatsache, daß sie von unserer Führerin in der ersten Behauptung der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ mit einbeschlossen wurde, beweist ganz klar die biblische Grundlage der Christlichen Wissenschaft.
Eine andere grundlegende geistige Wahrheit, die oft in der Bibel erwähnt wird, ist die Allheit Gottes, des Guten. Im Fünften Buch Mose lesen wir (4:35): „Der Herr allein [ist] Gott ... und keiner mehr“, und in dem Buch des Jesaja findet derselbe Gedanke immer wieder Ausdruck. Daher wundert es uns nicht, daß Mrs. Eddy erklärt: „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“
Noch eine andere fundamentale geistige Wahrheit, die in der Bibel zu finden ist, betrifft die geistige Natur des Menschen. Die letzte Behauptung in der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ weist auf diese Tatsache hin mit einfachen und bündigen Worten: „Geist ist Gott, und der Mensch ist Sein Bild und Gleichnis. Folglich ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig.“
Der Christliche Wissenschafter mag es auf sich nehmen, die „wissenschaftliche Erklärung des Seins“ zu zerlegen, und er wird finden, daß ein jeder der grundlegenden Lehrsätze eng mit der Heiligen Schrift verwoben ist. Wenn der Wissenschafter einmal fest in den Grundwahrheiten der Christlichen Wissenschaft verwurzelt ist, so findet er es nicht schwierig, weiter darauf aufzubauen. Der falsche Daseinsbegriff, der die Existenz als materiell betrachtet, mit den entsprechenden Begleiterscheinungen von Sünde, Krankheit und Tod, wird durch das geistige Verständnis berichtigt. In dem Maße wie wir verstehen lernen, daß der Geist das Leben, die Wahrheit, die Substanz und die Intelligenz des Menschen ist, werden Heilung, Erneuerung und Vergeistigung in Erscheinung treten.
Sicherheit vor den Wirkungen des Bösen ist nur im Geist zu finden, nicht in der Materie; darum sucht der Christliche Wissenschafter sein Denken zu vergeistigen, so daß er die Dinge des Geistes klarer verstehen kann, — ebenso wie eine Hausfrau das Glas ihrer Fenster rein hält, damit das Licht hindurch scheinen kann.
Die heilenden Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft können leicht aufgenommen werden. Die Unwirklichkeit der Materie zu verstehen, bedeutet zu verstehen, daß die Materie Sterblichkeit, Krankheit, materielle Empfindung und allen Augenschein der materiellen Sinne darstellt. Andrerseits die Wirklichkeit des Geistes zu verstehen, bedeutet alles Gute, Gesunde, Bleibende, Geistige, Vollkommene und Fortschrittliche anzunehmen und zu genießen.
Wenn wir glauben, daß das Gute und das Böse sich vermischen, so sind wir immer noch in den Anfangsstadien des Verständnisses. In dem Maße, wie unser geistiges Verständnis zunimmt, werden die Lehren der Bibel als untrennbar verbunden mit den grundlegenden Lehrsätzen der Christlichen Wissenschaft und daher mit dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch erfunden werden. Die unzertrennlichen Gefährten, die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit“ — selbst wenn sie zuerst noch nicht allgemein von der Menschheit verstanden werden — sind bestimmt, durch geistiges Verständnis das Denken zu erwecken und eine vollkommene und allumfassende Erlösung des Menschengeschlechtes zu bewirken.
