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Die wahre Wissenschaft des Lebens studieren

[Besonders für die Jugend]

Aus der August 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christliche Wissenschafter sind auf Universitäten und Hochschulen zuweilen gezwungen, vorgeschriebene Fächer zu nehmen, die mit dem, was die Christliche Wissenschaft lehrt, im Widerspruch stehen. Ein solches Fach ist Biologie, die das sogenannte organische Leben von Pflanzen, Tieren und Menschen naturwissenschaftlich behandelt. Sie beschäftigt sich mit dem Bau materieller Körper, der Geburt, dem Wachstum und dem Verfall materieller Geschöpfe, den Ursachen und der Beschaffenheit von Krankheit, der Entwicklungstheorie und ähnlichen Dingen. Dieser Gegenstand wird im Unterricht, im Laboratorium und in den Lehrbüchern auf der Grundlage der Annahme dargeboten, daß die Materie wirklich sei, und daß Leben vorwiegend materiell sei.

Der Christliche Wissenschafter braucht aber nicht beunruhigt zu sein, wenn er ein solches Fach nehmen muß; er kann es vielmehr als Gelegenheit zum Wachstum in geistigem Verständnis betrachten, wenn er den falschen Voraussetzungen und Schlüssen der Naturwissenschaft die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft gegenüberstellt. Er ist gelehrt worden, daß Gott, der Geist, das All in allem ist, und daß daher Seine Schöpfung, die alles wirklich Bestehende in sich schließt, rein geistig ist. Alles Sein spiegelt das eine Leben, Gott, wider. Es gibt kein anderes Leben. Hält der Wissenschafter an diesen Wahrheiten fest, so sieht er das Trügerische der Annahme, daß Leben in der Materie sei, und er kann somit verstehen, daß alle auf dieser falschen Annahme beruhenden Lehren und Voraussetzungen unwirklich sind.

Mary Baker Eddy erklärt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 282): „Das wirkliche Leben oder Gemüt und sein Gegenteil, das sogenannte materielle Leben und Gemüt, werden durch zwei geometrische Zeichen bildlich dargestellt, nämlich durch einen Kreis oder eine Kugel und durch eine gerade Linie.“ Weiter unten auf derselben Seite fügt sie hinzu: „Diese Gegensätze können sich in keinem Punkte vermischen, noch vereinen. Selbst wenn sie sich zu berühren scheinen, ist das eine immer eine Kurve und das andre immer eine gerade Linie.“

Ein junger Mann besuchte, als er die Universität bezog, vorschriftsgemäß die Vorlesungen über Biologie. Das umfassende Wissen und die Aufrichtigkeit, sowie die klare und geordnete Darbietung des Gegenstandes machten Eindruck auf ihn. Die Lehre organischer Entwicklung, wie Charles Darwin und andere Forscher sie darlegten, zog ihn durch ihre Folgerichtigkeit und ihre auf den Augenschein gestützte Vernunftgemäßheit besonders an. Infolgedessen beunruhigte ihn der scheinbare Widerspruch zwischen dieser Theorie und den geistigen Tatsachen des Seins, die die Christliche Wissenschaft offenbart.

Mit der Zeit kam er durch sein fortgesetztes Ergründen der Christlichen Wissenschaft zu der Einsicht, daß ihn dies nicht zu beunruhigen brauchte. In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy (S. 551): „Die Entwicklungstheorie beschreibt die Stufenfolgen der menschlichen Annahme, aber sie erkennt die Methode des göttlichen Gemüts nicht an, noch sieht sie, daß die materiellen Methoden in der göttlichen Wissenschaft unmöglich sind, und daß alle Wissenschaft von Gott kommt und nicht vom Menschen.“ Die materielle Entwicklungstheorie behandelt ausschließlich materielle Formen; sie beschäftigt sich also nur mit dem sogenannten materiellen Dasein, während die Christliche Wissenschaft sich mit der Entfaltung der geistigen Wirklichkeit befaßt.

Die Wissenschaft besteht im Reich des göttlichen Gemüts; die materielle Entwicklungstheorie geht nicht über das Gebiet des Unwirklichen, Über die sterbliche Annahme, hinaus. Die Ergebnisse der materiellen Forschung greifen daher weder in die Lehren der Christlichen Wissenschaft ein, noch beschränken sie sie in irgendeiner Weise. Wie die Kurve und die gerade Linie, von der unsere Führerin in der vorstehend angeführten Stelle spricht, können die beiden nie miteinander übereinstimmen. Die Wahrheiten des Daseins im ewigen Leben wurden Mrs. Eddy durch göttliche Eingebung geoffenbart. Sie bilden in der Weise, wie sie in ihren Schriften dargelegt sind, ein vollständiges, göttlich folgerichtiges Verfahren, das beweisbar ist, und das durch die sogenannte materielle Wissenschaft nie verdrängt werden kann.

Christliche Wissenschafter, die sich auf die Leitung des göttlichen Gemüts verlassen, können zwischen der Wahrheit und falschen menschlichen Verfahren unterscheiden und von allem, was vorübergehend für die Menschen Wert hat, Gebrauch machen. Aber man muß immer eingedenk bleiben, daß die Tatsachen des Seins rein geistig sind.

Mrs. Eddy maß einer guten Schulbildung hohen Wert bei und schätzte aufbauende verstandesmäßige Errungenschaften jeder Art sehr. Wie aus dem Kapitel „Genesis“ in Wissenschaft und Gesundheit ersichtlich ist, hatte sie eine aufrichtige Hochachtung für die unermüdlichen Forschungen großer Naturwissenschafter. Sie wußte, daß manche Wissenschafter die Grenzen menschlicher Kenntnis erweitern und Entdeckungen und Erfindungen machen, die die menschlichen Lebensbedingungen immer mehr vervollkommnen.

Unsere Führerin zeigt vor allen Dingen, daß naturwissenschaftliche Studien unserem Denken einen weiteren Gesichtskreis erschließen. Sie schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 195): „Was auch immer den Schein von einer Idee liefert, die von ihrem Prinzip regiert wird, gibt dem Gedanken Nahrung. Durch die Astronomie, Naturgeschichte, Chemie, Musik und Mathematik geht der Gedanke naturgemäß von der Wirkung auf die Ursache zurück. Akademische Bildung rechter Art ist vonnöten. Beobachtung, Erfindung, Studium und schöpferisches Denken erweitern den Horizont; sie sollten dazu beitragen, daß das sterbliche Gemüt über sich selbst hinaus wachse, über alles, was sterblich ist.“

Junge Leute sollten für die ihnen auf den Hochschulen gebotenen Bildungsmöglichkeiten dankbar sein, und sie können sie am besten nützen, wenn sie das Ergründen der wahren Wissenschaft des Lebens, der Christlichen Wissenschaft, die sie befähigt, die geistige Wirklichkeit immer besser zu verstehen, unbedingt allem voranstellen. Wenn sie vor allen Dingen auf geistiges Wachstum bedacht sind, machen sie in menschlichem Lernen natürlich und unvermeidlich Fortschritt. Wer sich bei seiner ganzen Schulung die Christliche Wissenschaft zum Führer und Maßstab nimmt, befolgt den Rat, den Paulus seinem jungen Freund Timotheus gab (2. Tim. 2, 15): „Befleißige dich, Gott dich zu erzeigen als einen rechtschaffenen und unsträflichen Arbeiter, der da recht teile das Wort der Wahrheit.“

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