[Auszüge aus Ansprachen obigen Themas, die anläßlich der Jahresversammlung 1952 im Anbau Der Mutterkirche gehalten wurden. Der volle Bericht über diese Versammlung erschien in englischer Sprache im Christian Science Sentinel vom 5. Juli 1952.]
Die Hingabe an das Werk und Ziel unserer Führerin
Christus Jesus lehrte die Erlösung von allem Irrtum durch Vorbeugung, Reue, Wiedergeburt und Sinnesänderung. Dies beleuchtet in kühnen Umrissen „beides..., das Jesus anfing, zu tun und zu lehren“, wie der Verfasser der Apostelgeschichte sich ausdrückt, und den Nachdruck, den die Jünger gemäß der Apostelgeschichte auf das Tun legten. Genau so muß der Jünger unserer Tage „rechtschaffene Frucht der Buße“ (Matth. 3:8) hervorbringen, denn der Meister sagte (7:20): „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“.
Das Verhalten des Christlichen Wissenschafters ist der einzig zuverlässige Beweis für seine Berufung. Die Hingabe an das Werk und Ziel unserer Führerin läßt den Jünger von heute ebenso aufhorchen wie seinerzeit Paulus, als ihm „ein Gesicht bei der Nacht erschien“ und sprach „komm herüber nach Mazedonien und hilf uns“ (Apg. 16:9). Geistige Wahrnehmung ist das Ergebnis der Inspiration und begleitet jede Offenbarung. Inspiriert durch ihre eigene Heilung von einer für unheilbar erklärten Verletzung allein durch Gebet und geistige Macht, erschaute Mary Baker Eddy im Geiste die Knechtschaft der Menschheit unter ihren religiösen, medizinischen und sinnlichen Abgöttern. Und die Offenbarung der Wissenschaft Christi setzte sie in den Stand, die Not der Menschheit zu stillen.
Das Erscheinen von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ hat den Untergang der Materie und des Materialismus eingeleitet. Die Kampfansage der Wahrheit an die Materie erhielt neuen Antrieb durch Mrs. Eddys Entdeckung der Allheit des göttlichen Gemütes, Geistes, und des geistig zum Ausdruck kommenden Universums des Gemüts. Nachdem die Physiker jetzt die Materie auf mathematische Gleichungen und elektrische Energiebestimmungen zurückgeführt haben, ist es nur angebracht, sich zu erinnern, daß Mrs. Eddy bereits im Jahre 1875 die Elektrizität bloßgestellt und daß sie allein erklärt hat, was Elektrizität tatsächlich ist. In Wissenschaft und Gesundheit schreibt sie (S. 293): „Elektrizität ist der scharfe Überschuß der Materialität, die das wahre Wesen der Geistigkeit oder der Wahrheit fälscht. Der große Unterschied zwischen beiden ist, daß Elektrizität nicht intelligent ist, während die geistige Wahrheit Gemüt ist“ und „Elektrizität ist kein Lebensfluidum, sondern die wenigst materielle Form des illusorischen Bewußtseins — sie ist die materielle Gemütlosigkeit, die kein Bindeglied zwischen der Materie und dem Gemüt bildet, und die sich selbst zerstört.“ Und von dem Tage an, da sie diese Feststellung machte, hat die Bezwingung der Elektrizität zum Wohle der Menschheit beständig Fortschritte gemacht.
Mrs. Eddy stellt weiter fest: „Atomische Kraft ist Gemüt, nicht Materie“ (Miscellaneous Writings, S. 190), womit sie ganz offensichtlich meint, daß die Atomkraft eine Fälschung der geistigen Macht des Gemütes, Gottes, ist. Kann irgend jemand bezweifeln, daß die atomische Energie zum Wohle der Menschheit und nicht gegen sie gebraucht werden wird?
Bedeutende Naturwissenschaftler erklären, daß die materiellen Sinne unzuverlässig sind und daß ihr Zeugnis nicht wissenschaftlich ist. Durch den unstillbaren Hunger nach Wahrheit erleben wir die unvermeidliche Annäherung an die Offenbarung, die der Welt durch unsere Führerin gegeben worden ist und die Jesus andeutete, als er sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Joh. 18:36). Durch die Christliche Wissenschaft ist die innere sowohl als auch die äußere Welt des Geistes erreichbar und zugänglich.
Wir sehen uns heutzutage dem festen Vorsatz des Antichristen gegenüber, dem Individuum seinen rechten Platz, wenn nicht gar seine Existenz, zu verweigern. Eine Religion als solche kann nur durch individuelle Wiedergeburt wirken und kann die menschliche Gesellschaft nur auf diese Weise bessern. Kein Bedürfnis der Gesellschaft ist tiefer als das Bedürfnis des Individuums. Religion ist etwas rein Metaphysisches. Jesus antwortete Pilatus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Joh. 18:36), aber er sagte nicht, mein Reich ist nicht für diese Welt. Jede metaphysische Wahrheit ist auf menschliche Bedürfnisse anwendbar.
Unsere Führerin sagt: „Ist Gott in der Gewalt der Materie, dann ist die Materie allmächtig“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 358). Die Christliche Wissenschaft ist nicht in der Gewalt von Sozialismus, Kommunismus oder materieller Medizin; sie selbst ist das Allheilmittel. Wenn Christus die einzige heilende oder vorbeugende wirkende Kraft ist, dann bietet kein anderes System eine passende Zuflucht als Heilmittel, Kompromiß oder Notbehelf.
Der wesentliche Unterschied zwischen den Methoden des Christlichen Wissenschafters und des Materialisten, die menschlichen Nöte zu erreichen und zu stillen, liegt in dem Unterschied zwischen Heilung und Linderung, zwischen der Berufung auf die Materie und die Zuflucht zu Geist, zwischen der Anrufung Baals und dem Gebet zu Gott. Für den Christlichen Wissenschafter weisen Philosophie, Psychologie und Soziologie durch Umkehrung auf die wesentliche Religion von Wissenschaft und Gesundheit hin, und auf das Werk und Ziel unserer Führerin. Genau so muß alle Naturwissenschaft, „verwirrt und ermüdet vom materiellen Streben“, sich schließlich von der Materie dem Geist zuwenden.
Die Vielfalt und Verwickeltheit der menschengemachten Gesetze, die sich überschneiden und widersprechen und die zu zahlreich und verwirrend sind, um sie auch nur aufzuzählen, geschweige denn zu befolgen, stehen in scharfem Gegensatz zu der Einfachheit, Kürze und Klarheit des Handbuches Der Mutterkirche. Unsere Führerin hat in diesem kleinen Band die vollkommene Regierung für das menschliche Leben, die Regierung des göttlichen Prinzips, dargelegt. Mrs. Eddy schrieb diese Satzungen in Gehorsam gegen Gottes Weisungen. Sie sind die Verleihung der Weisheit unmittelbar vom göttlichen Gemüt. Dem hingebenden Christlichen Wissenschafter sind die Ermahnungen unserer Führerin Befehl. Inspirierte Führerschaft irrt nicht vom rechten Pfade. Inspirierte Schritte sind keine Fehltritte.
Mrs. Eddy hat gesagt, daß es für diejenigen, die das Prinzip und die Regel verstehen, nur eine Meinung darüber gibt. Unsere Führerin legte den Maßstab von Bibel und Wissenschaft und Gesundheit an das, was sie selbst lehrte. Wir können nicht weniger tun. Der Begriff Führerin schließt treue Nachfolger ein. Wir sind nur dann Nachfolger unserer Führerin, wenn wir ihrer Lehre treu sind. Die frühe christliche Kirche hatte viele hervorragende Lehrer aufzuweisen, aber keiner verdiente diesen Namen, der den Lehren und Taten des Meisters zuwider lehrte und handelte. Genau so wendet sich heute kein Lehrer oder Schüler der Christlichen Wissenschaft an etwas anderes als Autorität, als an die Bibel, das Lehrbuch und die anderen Schriften unserer Führerin.
Wir sollten nie vergessen, daß Wissenschaft und Gesundheit und die anderen Schriften vollständig und richtig sind, und daß Mrs. Eddy als inspirierte Offenbarerin, Lehrerin und Führerin nicht eine unvollendete oder fehlerhafte Demonstration hätte hinterlassen können. Der Wortlaut ihrer Schriften wird daher für alle Zeiten so bleiben, wie er jetzt ist. Offenbarte Wahrheit ändert sich nicht. Sie muß nur angenommen, verstanden und angewandt werden.
Es besteht eine Übereinstimmung zwischen Jesajas „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser!“ (55:1) und der Einladung unserer Führerin, mit ihr von den lebendigen Wassern des Geistes ihres Lebenswerkes und -zieles zu trinken. Laßt uns dieser Einladung Folge leisten. Wir werden dann in der Tat der Menschheit die praktische Anwendbarkeit der Christlichen Wissenschaft einprägen: in unserem von Demonstration erfüllten Leben werden wir die Kranken geheilt, die Sündigen gebessert, und die Menschheit aus den Nebeln der Materie in den Strahlenglanz des Geistes und der Dinge des Geistes emporsteigen sehen.
Heilen — unsere einzigartige Gelegenheit
Portland, Oregon
Auf welch erhabenen Höhen des Gemütes, der Seele, des Prinzips, erschaute doch unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy das Licht und die Herrlichkeit der göttlichen Wissenschaft und ihrer wunderbaren Heilkraft. Wunderschön beschreibt sie ihre Harmonie und Großartigkeit in den folgenden Worten ihres erhebenden Gedichtes (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 354):
„Nicht nur der Engel Lieder —
Die hehre Wissenschaft senk auf uns nieder;
Mit Engelszungen redet sie
Und ist das Lied der Lieder.“
Wahrlich, alles Leben in der göttlichen Wissenschaft ist ein Lied des geistigen Friedens und unendlichen Segens. Kein Miß- oder Klageton, kein Angstschrei wurde je in dem liederfüllten Wesen dieser Wissenschaft gehört. Die Wissenschaft ist daher mehr als nur eine Erklärung des Buchstabens, sie erklingt im Bewußtsein in den tiefen, köstlichen Tönen der Vollkommenheit, der Unsterblichkeit und der Herrlichkeit des Seins.
Wie erreichte dieses „Lied der Lieder“ in unseren Tagen zuerst das menschliche Bewußtsein? Es kam zu einer mitternächtlichen Stunde der Trübsal und des Leidens, als Mrs. Eddy seine mächtigen, freudigen, ewigen, heilenden Töne hörte. Als diese Offenbarung zu ihrem lauschenden Gedanken kam, wurde in der Welt eine neue, geistige Sprache vernehmbar.
Diese göttliche Wissenschaft mit ihrem erlösenden Licht der Jahrhunderte ist der heilige Tröster, der Heiland, ein zum Bessern umgestaltender Einfluß. Wahrlich, nichts kann tröstender sein als aus der Ungewißheit des sogenannten sterblichen Daseins heraus in die Harmonie des Gemüts geführt zu werden, wo wahre Gesundheit eine immergegenwärtige Wirklichkeit ist.
Wie demonstrieren wir jedoch diese ursprüngliche Harmonie des Seins? Wie demonstrierte sie der Meistermetaphysiker Christus Jesus? War nicht der Ostermorgen ein Wechselsang von Unsterblichkeit und Sieg? Wenn die Harmonie des Seins unser Leben hell macht, ist Arbeit keine Bürde mehr, sondern wird ein Lied göttlicher Abenteuer. Die Heilarbeit wird dann selbstlos, mühelos und strahlend. Wahrlich, jede christlich-wissenschaftliche Behandlung kann ein Lied der göttlichen Wissenschaft sein. Wenn der Patient seine sanften, mächtigen Töne der Liebe hört, so weichen die Disharmonien der Furcht und anderer Elemente des sterblichen Gemüts dem Göttlichen, und Leiden schwindet. Wenn wir von der Höhe der Wissenschaft aus heilen, so wird unser wahrer Vorsatz sein, den Vorhang der Materialität zu zerreißen und ehrfurchtsvoll die Offenbarung der göttlichen Liebe sich im Bewußtsein, des Patienten entfalten zu lassen, bis er sich in der Wirklichkeit als die Widerspiegelung der Liebe erblickt. Kein Wunder also, daß die Ausübung der Christlichen Wissenschaft fundamental und universal in ihrer Absicht ist. Unsere Führerin schreibt: „Ein echter wissenschaftlicher Heiler ist die höchste Stellung, die man auf dieser Ebene des Seins erreichen kann“ (Mary Baker Eddy: Ein lebenswahres Bild, von Lyman P. Powell, S. 322).
Mrs. Eddy stellt unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ fest, daß das Gebet des Herrn, geistig verstanden, augenblicklich heilt. Ein Kind, das von der medizinischen Wissenschaft bereits aufgegeben war, hatte eine solche Heilungserfahrung. Eine Nachbarin sprach zu der Mutter über die Christliche Wissenschaft und die Mutter rief eine Ausüberin herbei. Als diese eintraf, sagte die Mutter weinend an der Tür: „Es ist zu spät. Mein Kind ist tot.“ Sie entsprach jedoch der Bitte der Ausüberin, zu dem Kinde geführt zu werden, brachte sie an sein Bettchen und verließ das Zimmer. Nach ungefähr zwanzig Minuten kam sie auf den Zehenspitzen zurück, ging an das Körbchen, in dem das Kleine lag, und sagte atemlos: „Oh, mein Kind lebt ja!“ Die Ausüberin blickte auf und sah ein vollkommen normales Kindchen, das lachte und krähte.
Wie entfaltete sich diese Behandlung mit ihrer heilenden Kraft? Sie war das Ergebnis des Gebets des Herrn in seiner geistigen Bedeutung. Die Ausüberin sprach nicht einfach die Worte des Gebets, sondern wurde sich so der väterlichen und mütterlichen Gegenwart der Liebe Gottes bewußt, daß ihr Denken in das Bereich der Inspiration und der geistigen Wahrnehmung erhoben wurde. Diese herrliche Erfahrung, in der sie die Harmonie der göttlichen Wissenschaft fühlte, kehrte den Augenschein der Sinne um und demonstrierte Leben.
Hingebendes Studium der Schriften von Mrs. Eddy mit Hilfe der Konkordanzen bringt den Schüler der Verfasserin und ihrer Entdeckung näher. Wenn wir gebetvoll unser Lehrbuch öffnen, laßt uns uns selbst fragen: „Erwarten wir, die Frische und Lebendigkeit seiner heiligen Seiten zu atmen und sofortige Ergebnisse zu erzielen? Erwarten wir, unsere Führerin und ihre Offenbarung in ihren Büchern zu finden?“ Wenn ja, dann werden wir mit tiefer Inspiration und Erleuchtung lesen und uns das Gelesene zu eigen machen. Jemand, der zuerst scheinbar Wissenschaft und Gesundheit nicht verstehen konnte, sagte eines Tages beim Lesen zu sich selbst: „Ich kann sicherlich verstehen, was Mrs. Eddy mir in ihren Büchern zu sagen hat.“ Sofort öffnete sich sein Denken geistig für das Gelesene und er war augenblicklich geheilt.
Jedes Mitglied der Kirche Christi, Wissenschafter, hat ganz augenscheinlich die einzigartige Gelegenheit erhalten, die heilende Kraft der göttlichen Wissenschaft zu demonstrieren. Gott fordert uns alle auf, höher zu steigen in der beständigen Demonstration der augenblicklichen Heilkraft des Geistes. Wenn das Licht geistigen Verständnisses das menschliche Bewußtsein erleuchtet, so wird es die Ansprüche des Bösen zum Schweigen bringen und allen Widerstand gegen die göttliche Wahrheit zerstreuen. Tiefer geistiger Frieden wird dann über der Menschheit schweben, der Rhythmus des Weltalls wird gefühlt werden und die göttliche Wissenschaft wird siegreich und freudig als „Lied der Lieder“ erschallen. Prophetisch hat unsere Führerin gesagt: „Die göttliche Liebe wird vollbringen, was alle Mächte der Erde zusammengenommen nicht verhindern können, — das Erscheinen des göttlichen Heilens und seiner göttlichen Wissenschaft“ (Miscellany, S. 307).
Wachstum durch tätige Kirchenmitgliedschaft
New York, New York
Wenn wir erwägen, wie wir hingebende Kirchenmitglieder sein können, so müssen wir uns selbst zuerst absolut darüber klar sein, daß unsere Bewegung das Erscheinen der göttlichen Idee in unserem Zeitalter darstellt. Kirche ist nicht auf eine Örtlichkeit beschränkt —, sie ist universal und erfüllt überall ihren göttlichen Zweck im Einklang mit dem Gesetz Gottes.
Die Organisation der Christlichen Wissenschaft, oder Kundwerdung der wahren Kirche, wie sie dem menschlichen Bewußtsein erscheint, bedarf der Unterstützung. Die Organisation umschließt alle Tätigkeiten unserer Bewegung. Die Inspiration zur Gründung der Bewegung kam direkt von Gott zu unserer geliebten Führerin Mary Baker Eddy. Alles, was ihr mit Bezug auf die Kirche und ihre Tätigkeiten, wie Sonntagsschule und Lesezimmer, göttlich offenbart worden ist, ist wesentlich.
Die Fruchtbarkeit jeder Tätigkeit der Organisation steht in genauem Verhältnis zu dem von den Mitgliedern demonstrierten Verständnis der wahren Idee Kirche. In dem Verhältnis wie das Denken der Mitglieder sich entwickelt, wächst unsere Bewegung. Es ist überaus wichtig, daß die Hingabe unserer Mitglieder durch göttliche Weisheit inspiriert wird.
Es ist nicht genug, daß wir unsere Kirchenarbeit äußerlich und mechanisch tun. Wichtiger ist, daß intelligente Hingabe unsere Arbeit auszeichnet. Was nun, wenn jemand eine ganz unbedeutende Aufgabe hat oder in einem verhältnismäßig unwichtigen Ausschuß dient? Er kann dort gerade so viel für seine Kirche tun, wenn nicht gar mehr, als die Mitglieder, die die sogenannten „wichtigen“ Kirchenämter innehaben. Er kann in seiner Arbeit das ausdrücken, was wir in unserer Bewegung am meisten brauchen, nämlich selbstlose Hingabe und demonstrierte geistige Eigenschaften.
Diese Eigenschaften bereichern ganz natürlich den Arbeiter und seine Zweigkirche. Jemand, der mit anderen zusammen in einem dunklen Raum ist, kann nicht ein helles Licht für sich allein anzünden. Die Beleuchtung würde für alle in demselben Raum Befindlichen sein. Genau so kann, der allumfassenden Natur der Wahrheit entsprechend, niemand richtige Ideen nur für sich allein nutzbar machen. Alle anderen im Bereich seines Denkens werden sicherlich auch gesegnet sein.
Wir wollen hier drei praktische Punkte erwägen, die für unsere Hingabe und das sich daraus ergebende Wachstum als tätige Kirchenmitglieder wesentlich sind. Erstens, es muß klar verstanden werden, daß individuelle Hingabe nicht dadurch erreicht wird, daß man anderen Mitgliedern „den Kopf zurechtsetzt“, sondern durch die Berichtigung und Vergeistigung des eigenen Denkens und durch das Geben eines guten Beispiels für andere. Störende Elemente in Kirchenangelegenheiten müssen in dem Verhältnis verschwinden, wie sich das eigene Denken bessert. Sie werden sich an die folgende Bemerkung von Mark Twain erinnern: „Als ich ein Junge von vierzehn war, war mein Vater so dumm, daß ich es kaum aushalten konnte, mit ihm zusammen zu sein. Aber als ich einundzwanzig wurde, war ich ganz erstaunt, wieviel der gute Mann doch in den sieben Jahren gelernt hatte!“
Zweitens, in unserem Streben nach individueller Hingabe dürfen wir die Einwendungen des tierischen Magnetismus gegen unsere Kirchenarbeit nicht übersehen. Das Ziel des tierischen Magnetismus ist, dieser Arbeit zu widerstehen und sie zu verhindern. Warum? Weil der Fortschritt unserer Bewegung und unsere Demonstration des Christus das Ende des Irrtums bedeutet.
Da er seine eigene Zerstörung fürchtet, versucht der tierische Magnetismus Mißtrauen, Tadelsucht und Meinungsverschiedenheiten unter den Wissenschaftern auszusäen. Er möchte uns glauben machen, daß Disharmonien in der Kirche auf gewisse Mitglieder zurückzuführen seien. Was ist verantwortlich? Der tierische Magnetismus, der gemeinsame Feind, gegen den wir uns alle vereinigen sollten in der klaren Vergegenwärtigung der Allheit Gottes und der Nichtsheit des Bösen. Wir müssen gemeinsam gegen diesen unpersönlichen Feind Front machen.
Der dritte Punkt, den wir in unserer individuellen Hingabe erwägen sollten, ist, wachsam den sicheren Lohn zu beanspruchen, der aus der Ergebenheit für unsere Bewegung kommt. Dies erinnert mich an die Erfahrung einer Ausüberin, die vor einigen Jahren einmal gebeten wurde, einem anderen erfahrenen Christlichen Wissenschafter zu helfen.
Die Ausüberin hatte große Achtung vor der treuen Arbeit des anderen Wissenschafters. Sie wandte sich an Gott um eine Botschaft und wurde dazu geführt, die folgende Stelle aus unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mrs. Eddy laut vorzulesen: „In der Wissenschaft des Christentums besitzt Gemüt — die Allmacht — Allgewalt, erkennt der Rechtschaffenheit ihren sichern Lohn zu und zeigt, daß die Materie weder heilen noch krank machen, weder schaffen noch zerstören kann“ (S. 203). Die Ausüberin sagte: „Jetzt ist der Augenblick für Sie, den sicheren Lohn der Rechtschaffenheit zu beanspruchen.“
Die Hilfesuchende erwiderte hierauf sofort: „Ich habe den Lohn für andere beansprucht, aber ich bin bisher nicht darin treu gewesen, ihn auch für mich zu beanspruchen. Ich werde sofort damit anfangen.“ Sie war auf der Stelle geheilt.
Was für ein hinterlistiges Argument des tierischen Magnetismus ist es doch, zu behaupten, daß es gefährlich sei, sich der Christlichen Wissenschaft zu weihen! Tatsächlich ist die Umkehrung dieses Irrtums wahr. Für Gott zu arbeiten und daran mitzuwirken, Seine herrliche Bewegung zu fördern, ist die sicherste Arbeit, die wir tun können. Durch hingebenden Dienst an Gottes Werk verkörpern wir in unserer Erfahrung den Schutz und Segen des Allmächtigen.
Und während wir zuversichtlich den Sieg der Hingabe über die Mächte des Bösen beanspruchen, laßt uns nicht vergessen, daß es sowohl natürlich wie lohnend ist, uns dankbar der absoluten Unüberwindlichkeit von Mary Baker Eddys Demonstration von Kirche zu erinnern. Genau wie ein Ausüber sich bemüht, weniger an die Heilung von Krankheit als an die Offenbarwerdung des vollkommenen Menschen, den der Irrtum zu verbergen versucht, zu denken, genau so müssen wir uns der Wahrnehmung und Unterstützung der vollkommenen Demonstration unserer Führerin von der wahren Idee Kirche widmen.
Mrs. Eddy fragt: „Ist die Wahrheit, wie Jesus sie demonstrierte, wiedererschienen?“ Und sie antwortet: „Studiere die Christliche Wissenschaft und wende sie an, und du wirst wissen, daß die Wahrheit wiedererschienen ist“ (Nein und Ja, S. 28). Unsere Führerin unterstreicht hier unsere Verpflichtung, durch solche hingebende Anwendung zu beweisen, daß die Wahrheit wiedererschienen ist. Wegen seiner absoluten Hingabe an die große Sache der Wahrheit konnte Jesus erklären: „Wer mich sieht, sieht den Vater“ (Joh. 14:9). O möchten jene, die mit uns in Berührung kommen, von jedem von uns sagen können: „Ich habe den Beweis von der Gegenwart des Vaters gesehen, weil ich einen Christlichen Wissenschafter kennengelernt habe.“
„Sind unsere Lampen geschmückt und brennen sie hell?“
Washington, D.C.
Es gibt eine Geschichte von einer kleinen Kirche, die keine Lampen hatte. Jedes Mitglied brachte seine eigene Lampe und so wurde die Kirche hell. Ihre Anwesenheit hier ist köstlich für Die Mutterkirche, denn Sie haben Ihre Lampen mitgebracht, gefüllt mit dem Öl der Hingabe und der Freude. Ihre geistige Erleuchtung, der Strahlenglanz des individuellen geistigen Seins, ist eine unwiderstehliche Kraft zur Erreichung des göttlichen Zweckes, zur Aufrichtung der Herrschaft der Harmonie, des Himmelreichs auf Erden.
Unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy fragt in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“, S. 125: „Sind unsere Lampen geschmückt und brennen sie hell?“ Sie sagt klar und einfach, wie außerordentlich wichtig das Licht des individuellen geistigen Seins und die Verantwortung eines jeden Christlichen Wissenschafters ist. In unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 367) schreibt sie: „Ein Christlicher Wissenschafter nimmt in der heutigen Zeit die Stelle ein, über die Jesus mit folgenden Worten zu seinen Jüngern sprach: ‚Ihr seid das Salz der Erde‘. ‚Ihr seid das Licht der Welt. Es mag eine Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.‘ Laßt uns wachen, arbeiten und beten, daß dieses Salz seine Würze nicht verliere, und daß dieses Licht nicht verborgen bleibe, sondern in mittäglicher Herrlichkeit erstrahle und erglänze.“
Wenn unser Bewußtsein mit dem Licht der Liebe angefüllt ist, kennen wir keinen Haß; wir erwidern ihn nicht und er hat nicht die Macht, in unser Denken einzudringen. Ich fragte einst eine Sonntagsschulklasse von Sechsjährigen, warum ein Lichtstrahl niemals Finsternis in sich aufnimmt, sich nie erkältet, niemals schmutzig wird, niemals verlorengeht, niemals in Streitigkeiten verwickelt wird und niemals des Lichtes ermangelt. Ein kleiner Junge antwortete: „Weil ein Lichtstrahl einfach er selbst ist.“
Sind wir getreulich „einfach wir selbst“, wenn wir uns Haß, Ungerechtigkeit, Unehrlichkeit, Grausamkeit, Neid und Furcht gegenübersehen, oder sind wir etwa versucht zu glauben, daß wir materielle Methoden, menschliche Findigkeit oder brutale Gewalt anwenden müssen, um sie zu überwinden? Wir können mit der Finsternis rechten, wir können sie bekämpfen, hassen oder fürchten, — jedoch Licht allein kann sie bannen. Nicht materielle Gewalt, sondern die unwiderstehliche Macht geistiger Erleuchtung zerstreut die Finsternis der Materialität mit ihrer Unwissenheit und ihren falschen Annahmen.
Es ergeben sich täglich Gelegenheiten, ein Licht in der Finsternis des Irrtums zu sein und den Strahlenglanz unserer geistigen Anerkennung der Wahrheit die Unwissenheit der falschen Annahme überwinden zu lassen, der falschen Annahme, die so oft den Anspruch stellt, ein Gesetz sterblichen Verderbens zu sein. Wir können nicht wissen, wie oft das Licht unserer Gegenwart, der Strahlenglanz unserer schweigenden Anerkennung des göttlichen Gesetzes, jemanden aus dem materiellen Begriff der Dinge in die geistige Wirklichkeit des Seins erhebt.
Das zwanzigste Jahrhundert stellt große Anforderungen an die Christlichen Wissenschafter. Der körperliche Sinn gibt vor, daß sich große Teile der Welt in Finsternis und Verwirrung befinden. Die dunkelste Stunde ist über uns. Unsere Lampen müssen geputzt sein und hell brennen, damit die Völker der Welt errettet werden „von der Obrigkeit der Finsternis ... in das Reich seines lieben Sohnes“ (Kol. 1:13).
Ein mir bekannter Mann wurde auf der Eisenbahn schwer verletzt; eine große Schienenzange verfing sich in seiner Seite und bohrte sich in den Körper. Seine Lunge, Nieren, Blase und sein Magen wurden verletzt. Eine Operation folgte der anderen, aber es erfolgte keine Heilung. Dann entwickelte sich eine Tuberkulose und die Ärzte erklärten ihm, daß er höchstens noch einige Wochen zu leben habe. Die Frau dieses Mannes litt seit der Geburt ihrer jüngsten Tochter an einer schmerzhaften organischen Störung, sowie an schwerer Stirnhöhlenvereiterung. Ihre beiden Kinder waren auch krank und es gab wenig Hoffnung.
In diesem Hause erschien — wie ein Engel des Lichtes — der Geistliche ihrer Kirche. Er brachte ihnen eine frohe Botschaft. Er hatte ein Buch mit dem Titel „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ gelesen und war davon überzeugt, daß dies die Wissenschaft des Lebens sei. Er sagte, er habe sie bereits auf die Probe gestellt. Als ihm gesagt wurde, daß er wegen eines gefährlichen Leidens operiert werden müsse, wandte er sich statt dessen an die Christliche Wissenschaft und wurde augenblicklich und vollständig geheilt. Diese Heilung hatte in der vergangenen Woche stattgefunden. Er drängte den kranken Mann, sich doch durch die Christliche Wissenschaft helfen zu lassen.
Ein Ausüber wurde herbeigerufen und der Geistliche, selbst noch ein sehr neuer Schüler, leistete getreulich Hilfe und ermutigte seinen Freund. Eine Besserung zeigte sich sofort. Während der Behandlungszeit gab es mehrere augenblickliche Heilungen. Ein heftiger Gallensteinanfall, Blasenblutung und Nierenkolik wurden in je einer Behandlung geheilt. Blutvergiftung und Kinnbackenkrampf wurden innerhalb eines Tages geheilt. Die Heilung von Tuberkulose kam nicht so schnell, obgleich eine ständige Besserung wahrzunehmen war; innerhalb von zwei Jahren war er jedoch vollständig frei von dieser Krankheit. Arbeit, die zu tun er imstande war, fand er fast augenblicklich. Während derselben Zeit wurde seine Frau durch das einfache Lesen des Lehrbuchs von den Schwierigkeiten, unter denen sie gelitten hatte, geheilt, und sie konnte ihre Brille beiseite legen, die sie lange gebraucht hatte. Ihr Töchterchen wurde von einem angeblich tödlichen Diphterieanfall geheilt. Die ältere Tochter wurde von Blutarmut geheilt.
Das Ehepaar arbeitete tätig in der kleinen christlich-wissenschaftlichen Kirche in ihrer Stadt mit und die Kinder besuchten die Sonntagsschule. Das Licht ihrer hingebenden, treuen Arbeit führte manche Heilungssuchende zur Christlichen Wissenschaft und ihre Tür stand vielen Hilfsbedürftigen offen. Ihre ersten Heilungen, geschahen vor mehr als vierzig Jahren und sind dauernd gewesen. Ich habe reichlich Gelegenheit gehabt, ihre guten Werke zu beobachten, denn dieser Mann und seine Frau sind meine Eltern.
Der Geistliche, der das Sonnenlicht der Wahrheit in unser Heim brachte, versuchte, seiner eigenen Kirche die Christliche Wissenschaft zu geben. Er hielt eine Predigt über die Christliche Wissenschaft von seiner Kanzel, aber seine Gemeinde richtete sich gegen ihn. Er und seine Frau traten der Kirche Christi, Wissenschafter, bei, und beide wurden in ganz kurzer Zeit christlich-wissenschaftliche Ausüber und hatten einen wunderbaren Einfluß zum Guten in ihrer Umgebung. Die Strahlen geistigen Lichtes und geistiger Heilung, die beständig von ihrem heiligen Beispiel ausgegangen sind, sind nicht zu zählen.
Wie können wir von den folgenden Worten unserer ständigen Führerin unberührt bleiben oder ihnen ungehorsam sein (Miscellaneous Writings, S. 151): „Sein Wort enthält herrliche Aussprüche über euch. Ihr seid ein auserwähltes Volk, dessen Gott was ist? Das All. Möge Barmherzigkeit und Wahrheit vor euch hergehen; möge die Lampe eures Lebens beständig mit Öl gefüllt sein, und möget ihr mit der geistigen Idee, dem Christus, vermählt werden. Dann werdet ihr von einer immer höheren Stufe des ewigen Lebens und der ewigen Liebe aus heilen und unterrichten und predigen.“
„Zu der Gesundheit der Heiden“
Los Angeles, Kalifornien
Der Jünger Johannes beschreibt, nachdem er das Erscheinen des „Weibes, mit der Sonne bekleidet“ prophezeit hat, in der bildhaften Sprache seiner Zeit den Lauf der Wahrheit und ihren endlichen Sieg über allen Irrtum, wie es ihm durch den Engel, der ihm in seinem Bewußtsein erschien, offenbart worden war. Er erklärt (Offb. 22:1, 2): „Und er zeigte mir einen lautern Strom des lebendigen Wassers, klar wie ein Kristall; der ging aus von dem Stuhl Gottes und des Lammes. Mitten auf ihrer Gasse auf beiden Seiten des Stroms stand Holz des Lebens, das trug zwölfmal Früchte und brachte seine Früchte alle Monate; und die Blätter des Holzes dienten zu der Gesundheit der Heiden.“
So beschreibt Johannes den lautern Strom lebendigen Wassers, der dem innersten Wesen Gottes entspringt. Und vom Baum des Lebens, der seine Nahrung aus diesem lebenspendenden Strom bezieht, sagt er, daß er ständig den Menschen erhält. Dann folgt die bemerkenswerte prophetische Erklärung, daß „die Blätter des Holzes zu der Gesundheit der Heiden dienten.“
Die Blätter eines Baumes sind der Ausdruck seiner Wesensart und seines Lebens. In gewissen biblischen Gleichnissen versinnbildlicht ein Baum ein Königreich, und die Zweige des Baumes jene, die das Königreich bilden. Man könnte sagen, daß die Blätter des Baumes, die zur Heilung der Völker dienen, die große Zahl der Christlichen Wissenschafter bedeute — jene, die das Wesen des Reiches Gottes und die Bedeutung des Baumes des Lebens verstehen.
Wie weit ist diese Prophezeiung in der Christlichen Wissenschaft erfüllt? Vor weniger als hundert Jahren entdeckte Mary Baker Eddy, eine zarte, tapfere Frau, die Christliche Wissenschaft. Um ihre eigenen Worte aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ zu gebrauchen (S. 107): „Im Jahre 1866 entdeckte ich die Christus-Wissenschaft oder die göttlichen Gesetze des Lebens, der Wahrheit und der Liebe und nannte meine Entdeckung ‚Christian Science‘. Gott hatte mich viele Jahre hindurch gnädig für die Empfängnis dieser endgültigen Offenbarung des absoluten göttlichen Prinzips wissenschaftlich mentalen Heilens vorbereitet.“
Vor weniger als hundert Jahren gab es also nur einen einzigen Christlichen Wissenschafter. Welch packendes Bild! Diese gottgesalbte Frau, durch die göttliche Liebe gnädig vorbereitet, weil sie während vieler Jahre zu Gott wegen Seiner weiteren Offenbarung aufgeblickt hatte; das freudlose Bodenzimmer mit nur einem einzigen schrägen Dachfenster, wo die Niederschrift von Wissenschaft und Gesundheit beendet wurde; die Mühsale und Entbehrungen, die sie ertrug; die Zurückweisungen, die Untreue und Undankbarkeit, die sie erlebte; und die vielen Versuche des Irrtums, sie an der Ausführung ihres gottinspirierten Vorsatzes zu hindern! Keines dieser Dinge konnte ihre Unerschrockenheit und ihren Mut erschüttern. Sie spornten sie nur zu größerer Entschlossenheit an, einer kranken und sündigen Welt diesen großen Segen zu schenken. Dies war ihres Lebens Werk und Ziel.
In den Jahren, die verflossen sind, seit unsere Führerin sich einer Welt von Widerstand und Zweifel gegenübersah, sind Tausende christlich-wissenschaftliche Kirchen und Vereinigungen entstanden und die Christliche Wissenschaft hat anerkennenswerten Fortschritt in der Heilung der Völker gemacht. Sie hat buchstäblich das ganze Erdenrund erfüllt.
Während man nun die Wirkung der Christlichen Wissenschaft auf alles menschliche Denken der Wirkung des Sauerteigs vergleichen könnte, so ist das Streben nach Heilung gewöhnlich auf diejenigen irrigen Gedanken gerichtet, die die größte Disharmonie zu verursachen scheinen. So ist es möglich, die Heilung eines augenscheinlichen und dringenden Problems zu erlangen und gleichzeitig zu vernachlässigen, unliebenswürdige Denkeigenschaften zu überwinden, und zwar entweder, weil der Wunsch, davon befreit zu werden, nicht vorhanden ist, oder aber, weil sie nicht erkannt worden sind.
David betete (Ps. 19:13): „Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Fehle!“ Was können wir dazu tun, verborgene Fehler zu entdecken und sie loszuwerden? Nun, hier ist ein Weg! Die Tätigkeiten Der Mutterkirche und ihrer Zweige bieten Gelegenheit, die göttliche Liebe ohne selbstisches Denken zu demonstrieren. Was aber ist die göttliche Liebe? Es ist einer der Namen Gottes, der sicherlich Seine unendliche Güte unterstreicht. Göttliche Liebe auszudrücken bedeutet also, die Güte der Liebe zum Ausdruck zu bringen, — nicht menschliche Güte, sondern einen geistigen Begriff von Güte.
Was tun wir im Namen der Christlichen Wissenschaft, um göttliche Liebe auszudrükken und die Güte der Liebe der ganzen Menschheit gegenüber widerzuspiegeln? Wo auch immer in der Welt sich nur eine Spur von Aufnahmebereitschaft für die Christliche Wissenschaft zeigt, hat Die Mutterkirche die Gelegenheit wahrgenommen, das hungernde Denken zu speisen, wie geringfügig die Gelegenheit auch zu sein schien. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft und das Christlich-Wissenschaftliche Vierteljahrsheft sind außer auf englisch auch auf deutsch, französisch, schwedisch, spanisch und holländisch verfügbar; das Vierteljahrsheft steht zudem auch auf dänisch und norwegisch zur Verfügung. Der Herold der Christlichen Wissenschaft erscheint in deutschen, französischen, holländischen, skandinavischen und spanisch-portugiesisch-italienischen Ausgaben.
Gewisse Teile der Schriften unserer Führerin sind auch in eine Anzahl anderer Sprachen übersetzt worden. Diese Übersetzungen sind herausgekommen, sooft Anzeichen einer Nachfrage da waren. Mit der Hilfe des Verwaltungsrates des Vermächtnisses Mary Baker Eddys reisen Vortragende in viele Länder. Das Gebiet, in denen diese Vorträge abgehalten werden, ist mit der Bewegung gewachsen. The Christian Science Monitor ist in der ganzen Welt bekannt und anerkannt wegen der Lauterkeit und Richtigkeit seiner Meldungen. Er hat einen wichtigen Anteil an der Förderung und Ausbreitung der Christlichen Wissenschaft, genau wie The Christian Science Journal und der Christian Science Sentinel.
Das geistige Verstehen der Liebe, die Gott ist, wird verdunkelt, wenn nicht angewandt. Das beständige Bestreben, sie anzuwenden, bringt nicht nur denen Heilung und Segen, auf denen unsere Gedanken ruhen, sondern auch uns selbst, da die entgegengesetzten Eigenschaften des Denkens, derer wir uns nicht bewußt sind, auf diese Weise zerstört werden.
Was ist das größte Hindernis für unsere Hingabe an Mrs. Eddys Werk und Ziel? Selbstsucht, Neid, Eifersucht, Furcht und dergleichen. In dem Maße wie wir imstande sind, die Unwirklichkeit dieser Eigenschaften in uns selbst zu demonstrieren, werden wir auch imstande sein, ihre Unwirklichkeit in unserem Nächsten, unseren Freunden, in Völkern und allen unseren Mitmenschen zu erkennen.
Es ist viel Arbeit für uns da. Laßt uns unsere Grenzen erweitern. Laßt uns die ganze Welt in unser Denken einschließen. Laßt uns uns erneut dem Werk und Ziel unserer Führerin weihen — der ganzen Menschheit den heilenden und erlösenden Christus, Wahrheit, zu bringen!
