Als ich die Christliche Wissenschaft kennen lernte, war ich auf einer der dunkelsten Stellen meines Lebens angelangt. Meine Mutter war gestorben, und ich stand plötzlich mit meinen 19 Jahren allein in der Welt, ohne Geschwister.
Meine Eltern waren geschieden, und nachdem wir in Darmstadt durch Bombenangriff Haus und Eigentum verloren hatten, war mein Vater in eine andere Stadt gezogen; während ich in Bensheim-Auerbach an der Bergstraße nach unsäglichen Mühen 4 Wochen vor dem Tode meiner Mutter endlich in unser dortiges Haus eingezogen war. Außerdem war meine Lunge in starkem Maße durch all das Vorangegangene mitgenommen, sodaß der Arzt bei einer Untersuchung auf dem Kreisgesundheitsamt dunkle kranke Stellen festgestellt und die höchste Lebensmittelzulage (sogen. T. B. Zulage) verordnet hatte.
Das schlug mich ganz besonders nieder, denn ich lebte in der Annahme einer erblichen Belastung durch Lungenschwindsucht, einer Krankheit, an der meine Mutter über 20 Jahre gelitten hatte. Daß ich überhaupt als Kind einer Mutter mit Thorakoplastik am Leben geblieben war (meine Mutter hatte diesen Eingriff schon vor meiner Geburt gemacht bekommen), war ein Wunder in den Augen der damaligen medizinischen Welt, und man prophezeite, daß ich in früher Kindheit auch an dieser Krankheit zugrunde gehen müßte. Durch all solche falschen Ansichten war ich nun sehr belastet. Auch war ich schwach und kränklich und hatte dazu noch den letzten Halt an meiner Mutter verloren. Unter dauerndem Kampf mit Behörden und Untermietern in meinem Haus war ich so auf der tiefsten Stufe angelangt. Mein Studium als Musiker, besonders Opernsänger, das ich Monate zuvor begonnen hatte, war ernstlich durch diese Dinge gefährdet.
In dieser Zeit fand ich durch Vermittlung meiner Gesanglehrerin, die eine Dame der Christlichen Wissenschaft kannte, in der Darmstadter Kirche eine Stellung als Organist. Die Liebe, mit der mir alle dort entgegenkamen, öffnete bald mein Herz für diese Lehre, und ich beschloß, mit allen meinen Problemen zu einer Ausüberin zu gehen. Diese machte mir nun die Lehre der Christlichen Wissenschaft klar, durch die wir wissen, daß Gott Alles ist, und daß es keine falschen Annahmen, wie Schwindsucht oder Vererbung, Unfrieden oder Gefährdung des Berufes, geben kann. Nach einiger Zeit lernte ich Gott immer mehr verstehen und erkennen und ging mit dem festen Bewußtsein, daß ich ganz gesund war, zu der nächsten Untersuchung zum Kreisarzt.
Dieser war, als er mich durchleuchtet hatte, aufs höchste verwundert, als er nicht eine Spur mehr von der Krankheit sah, die er ein halbes Jahr vorher festgestellt hatte. Er sagte mir, daß er mir nun auch keine erhöhte Krankenzulage mehr verschreiben könnte, weil ich ganz gesund sei. Seit der Zeit bin ich von diesem Leiden vollständig geheilt.
Auch meine häuslichen Probleme sind gelöst. Liebe Menschen sind zu mir gezogen, die mich wie ihr eigenes Kind pflegen und versorgen, und ich habe wieder ein Heim gefunden. Mein Beruf macht mir sehr viel Freude, und ich mache große Fortschritte im Studium. Noch viele andere Probleme habe ich gelöst durch Anwendung der Christlichen Wissenschaft, und ich weiß, daß ich Hilfe in jeder Frage bei meiner lieben Ausüberin finde. Sie weist mir immer wieder den rechten Weg durch Gott. Ich habe mich in den letzten Jahren so zu meinem Vorteil verändert, daß mich Leute, die mich früher kannten, heute kaum wiedererkennen.
Durch die Christliche Wissenschaft sind alle Schatten aus meinem Leben gewichen, und ich darf Gottes reichen Segen und Seine Fülle täglich von neuem empfangen. Überall umgibt mich Harmonie, Freude und Frieden, und alles, was ich heute bin, verdanke ich dieser Religion. Voller Dank bin ich für alle Beweise dieser wunderbaren Lehre, die uns Mrs. Eddy vermittelte, und ich gebe Gott aus tiefstem Herzen die Ehre.— Bensheim-Auerbach a/Bergstraße, Hessen, Germany.
