Mit diesem Zeugnis möchte ich meinen Dank abstatten für alles, was die Christliche Wissenschaft für mich und die Meinen getan hat. Möge es denen besonders hilfreich sein, deren Weg steinig und schwer zu sein scheint!
Zu einer Zeit, als mir meine Welt zusammenbrach und man mich wegen meines seelischen Zustandes in eine Nervenheilanstalt bringen wollte, wurde mir von einer lieben Bekannten, die auch von schwerem Leiden geheilt worden war, die Christliche Wissenschaft gebracht. Die erste Mittwochabend-Versammlung in einer christlich-wissenschaftlichen Kirche, die ich besuchte, hinterließ einen tiefen Eindruck; besonders das Zeugnis einer Mutter blieb mir im Gedächtnis.
Ich las nun den Herold der Christlichen Wissenschaft; doch zu den Gottesdiensten ging ich nicht mehr, da ich nicht allein gehen wollte. Als aber mein Zustand unerträglich wurde und auch mein Kind mit zu leiden schien, überwand ich mich, suchte bei einer Ausüberin Hilfe und besuchte regelmäßig die Gottesdienste. Ich schien jedoch nichts aufzunehmen, nur die Minuten des stillen Gebets gaben mir Frieden. Das Allein-Hingehenmüssen jedoch brachte mir großen Segen: ich wurde selbständiger und sicherer.
Dank der liebevollen und geduldigen Arbeit der Ausüberin wurde ich von Schlaflosigkeit geheilt, wurde wieder klar im Denken und fand den Lebensmut und die Kraft wieder. Als ich Frieden fand, wurde auch mein Kind, welches die Sonntagsschule besuchte, geheilt.
Viele Heilungen folgten nun bei mir und meiner Familie, wie von Masern, Entzündungen, Diphtherie, Nachwirkungen von Unfällen, Mandelentzündung und Blutvergiftung. Die Heilungen erfolgten fast immer in einigen Tagen. Auch die Versorgung wurde ausgearbeitet.
Eine Heilung möchte ich besonders erwähnen. Ich war operiert worden, jedoch ohne Erfolg. Der Arzt sagte mir, daß ich eine zweite Operation durchmachen müßte und später eine dritte, in der mir dann die betreffenden Organe herausgenommen werden würden. Als ich nun zur Christlichen Wissenschaft kam, wurde dieses Leiden mit in Behandlung genommen, jedoch erfolgte keine Heilung. Ich blieb aber fest, wußte ich doch, daß mir nur durch die Christliche Wissenschaft geholfen werden konnte, und ich bemühte mich, immer mehr Verständnis zu erlangen, und nach und nach bekam ich Erleichterung. Sehr hilfreich waren mir die Worte in unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy (S. 400): „Wenn du den Gedanken über den Irrtum oder die Krankheit erhebst und beharrlich für die Wahrheit streitest, zerstörst du den Irrtum.“
Ich nahm dann an einem Klassenunterricht teil. Als sich eines Tages der Irrtum wieder bemerkbar machte, dachte ich über das nach, was ich in dieser Beziehung in der Klasse gelernt hatte, und während dieses Nachdenkens empfand ich das „stille sanfte Sausen“ und wurde in dem Augenblick endgültig geheilt. Während ein Gefühl tiefer Dankbarkeit für diese Heilung über mich kam, fiel eine andere Beschwerde von mir ab. Diese Stunde bleibt mir unvergessen.
Ich bin sehr dankbar für den Klassenunterricht, der mir in schweren Zeiten eine große Stütze war, dankbar für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und einer Zweigkirche und dafür, daß ich in vielen Ämtern mitarbeiten durfte und es noch tun kann. Tiefe Dankbarkeit fühle ich für alle Einrichtungen, die unsere Führerin Mrs. Eddy uns in so liebevoller Weise gegeben hat.
Immer werden mich die Bibelworte begleiten (Ps. 103:2, 3): „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen“.— Lübeck, Deutschland.
