Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Das Gegenteil des Mesmerismus

Aus der November 1953-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Gegenteil des Mesmerismus ist das geistige Verständnis der Tatsache, daß Gott ein Gott ist, dem nichts entgegengesetzt ist. Die Bewohner Athens hatten einen solch wirren Begriff von der Gottheit, daß sie jedem erdenklichen Gott — ja, sogar dem unbekannten Gott — entweder ein Standbild oder einen Altar errichteten. In dem Wunsche, diesem Volk Verständnis von Gott zu bringen, verkündigte ihm der Apostel Paulus (Apg. 17:22, 23): „Ich sehe, daß ihr in allen Stücken gar sehr die Götter fürchtet. Ich bin herdurchgegangen und habe gesehen eure Gottesdienste und fand einen Altar, darauf war geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch denselben, dem ihr unwissend Gottesdienst tut.“ Und dann fährt er fort: „In ihm leben, weben und sind wir.“ Wie überall Luft vorhanden ist, und man sie atmet, um sich aus einer unerschöpflichen Quelle mit dem zu versorgen, was man nötig hat, so ist Gott, der Gemüt, Prinzip, Seele, Geist, Leben, Wahrheit und Liebe ist, allüberall, und der Mensch empfängt die Gedanken dieses allgegenwärtigen und unerschöpflichen Gemüts und spiegelt sie wider.

Mary Baker Eddy, die die oben angeführten Synonyme in ihrer Definition von Gott gebraucht, schreibt im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 503): „Die göttliche Wissenschaft, das Wort Gottes, sagt zu der Finsternis auf dem Angesicht des Irrtums:, Gott ist Alles-in-allem', und das Licht der immergegenwärtigen Liebe erleuchtet das Universum. Daher das ewige Wunder, daß der unendliche Raum von Gottes Ideen bevölkert ist, die Ihn in zahllosen geistigen Formen widerspiegeln.“

Indem Mrs. Eddy die Unwirklichkeit des falschen Begriffes von Gott und Seiner Schöpfung darlegt, erklärt sie das Illusorische des Pseudogemüts, das diese zahllosen geistigen Formen umkehren und sie aus seinen eigenen unwirklichen Annahmen neu schaffen möchte. Als Materie gibt es vor, sich selbst zu sehen, zu hören und zu fühlen; sobald man aber die Materie genau untersucht, wird sie harmlos, und man versteht, daß sie nichts hat, worauf sie sich stützt. Wenn das Licht der Christlichen Wissenschaft in genügender Weise enthüllt ist, wird die Materie schließlich verschwinden.

Die Ansprüche dieses sogenannten Gemüts werden nur mesmerisch und hypnotisch aufrechterhalten. Das wirkliche Gemüt, das von ihm nachgeahmt wird, erhält sich selbst. Mehr denn je stellen sich jetzt stärkere und wirksamere Verneinungen der Ansprüche dieses falschen Gemüts im menschlichen Denken ein. Es werden Zeichen sichtbar, daß seine scheinbare Beherrschung des menschlichen Bewußtseins sich lockert, und daß es zurückweicht vor der absoluten Wahrheit, daß alles wirkliche Bewußtsein dem allgegenwärtigen und allmächtigen Gemüt entspringt und darin existiert.

Massenmesmerismus, Hypnotismus, Halluzinationen und andere Unwahrheiten des materiellen Sinnes entstammen der Annahme, daß es ein Gemüt gibt, in dem diese Unwahrheiten vorkommen können. Wie unbefriedigend, wie illusorisch sind sie, wenn sie mit den Früchten des einen und einzigen Gemüts verglichen werden, mit Frieden, Harmonie, Freude, Verständnis, Reinheit, Kraft, Gesundheit, Liebe, Heiligkeit, Seligkeit und Unsterblichkeit.

Es ist ein absolutes Erfordernis, daß wir die Unwirklichkeit des Bösen verstehen, die Unwirklichkeit der trügerischen Abbilder und Erscheinungsformen, die durch unsere Vorstellung huschen. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß das Böse ein Leben beansprucht, das es nicht hat. Das Böse gibt uns die Materie, als ob die Materie etwas Wirkliches wäre, womit gerechnet werden muß. Die Methode, die das Böse anwendet, um angenommen zu werden, ist Mesmerismus, manchmal tierischer Magnetismus oder Hypnotismus genannt.

Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit“ auf Seite 484: „Der Mesmerismus ist sterbliche, materielle Illusion. Der tierische Magnetismus ist die willkürliche oder unwillkürliche Tätigkeit des Irrtums in allen seinen Formen; er ist das menschliche Gegenteil der göttlichen Wissenschaft.“ Umgekehrt ist die göttliche Wissenschaft das Gegenteil des tierischen Magnetismus. Wenn dieses Gegenteil als ein Gegenmittel angewendet wird, und die Wahrheit der Christlichen Wissenschaft das menschliche Denken berührt, beginnt die herrliche Beziehung zwischen Gott und dem Menschen sich zu entfalten. Zugleich deckt diese Anwendung die unwirkliche, illusorische Annahme auf und wirkt ihr entgegen. Der Mesmerismus verdreht die Begriffe aller Dinge. Die Christliche Wissenschaft stellt die ursprüngliche, geistige Bedeutung wieder her.

Die allgemeine Verwirrung in der Welt darf dem Mesmerismus zur Last gelegt werden, und es ist die Forderung unserer Zeit, dies wahrzunehmen und ihm gegenüber furchtlos zu sein. Wir hören viel über unser praktisches Können. Das Bedürfnis der Welt aber geht mehr nach geistigem Können. Das einzige, was der Welt helfen kann, ist ein genaues, wissenschaftliches Verständnis von dem Christus, der Wahrheit.

Davids Gewißheit von Gottes Allmacht besiegte den Goliath und brach den Mesmerismus der Furcht, den dieser so furchtbar erscheinende Feind über die Heere Israels gebracht hatte. Es war weniger der kleine Stein, den David gegen diesen gepanzerten, gewaltigen Krieger benutzte, als sein restloses Vertrauen auf Gott, das als Gegenmittel gegen den Mesmerismus diente.

Was auch immer das angebliche Bemühen des Bösen sein mag, sein Gegenteil zu vernichten und die Existenz des einen einzigen Gemüts zu verunglimpfen, die Wissenschaft verleiht das geistige Können, um es zu besiegen. Gott gibt uns Gewißheit und Beweise Seiner Allmacht, die die Machtlosigkeit des Bösen bloßstellen. Was auch immer uns zu mesmerisieren scheint — es ist das Schwächste in der Welt. Wenn es aus sich selbst Kraft oder Daseinsgrund besäße, brauchte es nicht zu mesmerisieren. Sein Wesen und sein vermeintliches Leben haben nicht mehr Wirklichkeit als ein Traum.

Die Beschaffenheit des Hypnotismus war der Gegenstand langer Diskussionen; die Literatur über dieses Thema ist voller Widersprüche. Einige Autoritäten stimmen jedoch darin überein, daß der Hypnotismus vom Übel ist. In den ersten Abhandlungen wird er das „böse Auge“ genannt. Man schreibt ihm gewisse Fähigkeiten zu, die die Erfahrungen des Verfassers — ein ehemaliger Zauberer — als unwahr bewiesen haben. Würden diese Fähigkeiten geglaubt, so würden sie dem Hypnotismus eine Kraft zugestehen, die er nicht besitzt und auf diese Weise eine latente Furcht erzeugen.

Es ist eine Erleichterung für den Christlichen Wissenschafter zu wissen, daß der Hypnotismus oder Mesmerismus kein Geheimnis enthält, und von keiner Errungenschaft berichten kann, die seine vermeintliche Kraft anpreisen könnte. Vor etwas, das wir zu handhaben wissen, fürchten wir uns nicht. Wir wissen, wie eine Annahme angepackt werden muß. Die Wissenschaft oder das wahre Verständnis ist ihr Gegenteil.

Es gibt nur ein Gemüt. Niemandem kann das Recht streitig gemacht werden, für sich zu denken, solange er versteht, daß es nur ein Gemüt gibt. Entgegengesetzte menschliche Willenskraft, widerstreitende menschliche Meinungen, Habgier und Machthunger entstehen aus dem Glauben an mehr als ein Gemüt. Diese Annahmen besitzen nicht mehr Wirklichkeit als die Suggestion eines Hypnotiseurs, der seinem Opfer sagt, es schwimme, wenn es sich auf trocknem Land befindet.

Der Stoff, woraus das sterbliche Gemüt gemacht ist, ist Vermutung, Annahme. In dem Maße, wie die Christliche Wissenschaft fortfährt, aufzudecken, wie unwahr die Ansprüche des sterblichen Gemüts auf mentale Macht sind, wird das Nichts dieses Gemüts immer offensichtlicher. Mentale Malpraxis gehört auf die Liste der Irrtümer, die Existenz und Kraft aus dem Glauben an sie beziehen. Ein Hammer oder ein Rammklotz, der nur in der Einbildung besteht, kann einen Pfahl auch nicht einen Zentimeter tief einrammen. Die Christliche Wissenschaft befähigt uns, den Angriffen des Bösen gegenüber absolut furchtlos zu sein.

Die sprechende, lügende Schlange, von der im ersten Buch Mose die Rede ist, begann als eine Mythe und ist noch immer eine Mythe. Auf Seite 529 in „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt uns Mrs. Eddy, daß das Böse weder Ursprung noch Halt in der Wahrheit und im Guten findet. Dann fährt sie fort: „Wenn wir dies einsehen, dann sollten wir Glauben haben, um alle Ansprüche des Bösen bekämpfen zu können, weil wir wissen, daß sie wertlos und unwirklich sind.“

Durch Studium und Anwendung der Christlichen Wissenschaft erhebt sich diese Generation zu größerer Furchtlosigkeit, indem sie die Unwahrheit des Irrtums erkennt. Angesichts seiner vielen Ansprüche bleibt sie ruhig, stark und unbeirrt und erhält sich ein Bewußtsein der Herrschaft, das einem besseren Verständnis von Gott und von dem, was die Wirklichkeit ausmacht, entspringt. Jeder Erfahrung, die den hier schon erwähnten sieben Synonymen für Gott entgegengesetzt ist, können wir Trotz bieten und können alles, was wertlos ist, aufgeben. Wir können furchtlos sein, denn da der Irrtum ohne Macht ist, ist die Wahrheit allmächtig.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / November 1953

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.