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Die befreiende Wahrheit

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der April 1953-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ legt unsere geliebte Führerin, Mary Baker Eddy, die unveräußerlichen Wahrheiten über Gott und Seine Schöpfung fest. Sie gründet sie auf den ersten Schöpfungsbericht in der Bibel (1. Mose 1:26, 27), in dem es heißt, daß Gott sprach: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“, und in dem weiter berichtet wird: „Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.“ Ausgehend von dieser göttlichen Tatsache und erfüllt von geistiger Wahrnehmung offenbart uns unsere Führerin die unwandelbaren Wahrheiten über Gott und Seine ganze Schöpfung.

Welch tiefe Dankbarkeit schulden wir alle Mrs. Eddy, die in nie versagender Geduld und Treue forschte, bis sie die unumstößliche Wahrheit entdeckt hatte, daß Gottes geistiges Universum ewig feststeht, und daß nichts daran rütteln oder es umstürzen kann, auch wenn Selbsttäuschung oder vermeintliches glaubensloses Besserwissen behauptet, es zu tun. Diejenigen, die sich an diese geistige Wahrheit halten, welche die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft so logisch dargelegt hat, die diese geistige Wahrheit mit aufrichtigem Herzen studieren und sie sich in klarem Erkennen aneignen, finden bald den Weg heraus aus den sterblichen Annahmen und Begrenzungen, die das Leben so vieler Menschen verdüstern und beschränken und es oft hoffnungslosem Siechtum preisgeben.

Zu wissen, daß unser Leben von höheren Gesetzen regiert wird als von denen der Materie, daß es von einem liebenden Schöpfer und Vater bestimmt wird und daß es ein Leben der Nützlichkeit, der Freiheit und der geistigen Herrschaft ist — ist dies nicht ein Grund zu tiefster Freude? Warum sollen wir uns daher unbarmherzigen Verordnungen des sterblichen Sinnes und menschengemachten Zuständen unterwerfen, die in Wirklichkeit jedes Gesetzes und Gemüts entbehren?

Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft lesen wir (S. 109, 110): „Die drei großen Wahrheiten des Geistes: Allmacht, Allgegenwart, Allwissenheit — Geist, der alle Macht besitzt, der allen Raum erfüllt, der alle Wissenschaft ausmacht — widersprechen auf immer der Annahme, daß die Materie etwas Tatsächliches sein kann. Diese ewigen Wahrheiten enthüllen das Urdasein als die strahlende Wirklichkeit der Gottesschöpfung, in der alles, was Er gemacht hat, von Seiner Weisheit für gut erklärt wird.“

Schwere Gehirnanfälle hatten die Gesundheit eines Knaben so stark erschüttert, daß er zu hilflosem Siechtum verdammt schien. Nach eingehenden Untersuchungen und Beobachtungen lautete das ärztliche Urteil, daß ihm nicht geholfen werden könne. Der Junge litt unsäglich, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch, denn der Weg zur Vollendung seiner Ausbildung und zu einem nützlichen Leben war ihm verschlossen.

In ihrer Not und Verzweiflung kam die Mutter mit dem Knaben zu einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft, um zum erstenmal etwas Genaues über diese Lehre zu hören. In einfacher Weise wurde ihnen die unendliche Liebe und die stets gegenwärtige Hilfe Gottes erklärt. Gottes Gesetze der Ordnung und der Unveränderlichkeit, wie Jesus sie veranschaulichte und wie die Lehre der Christlichen Wissenschaft sie enthüllt, wurden ihnen vor Augen geführt. Der Ausüber, den die Not des Knaben tief berührte, klammerte sich an die Mutterliebe Gottes und legte sie, bildlich gesprochen, wie einen schützenden Mantel um das Kind. Mit voller Überzeugung konnte der Ausüber der Mutter sagen: „Gottes unendliche Liebe wird Ihrem Kind seine volle Freiheit und Gesundheit offenbaren.“

Wenige Tage nach dieser Unterredung begann die Umwandlung, und nach einigen Wochen war der Knabe nicht nur geheilt, sondern einem nutzbringenden und glücklichen Leben zurückgegeben. Sein Äußeres war so verändert, daß es allgemein auffiel; von seinen körperlichen Leiden nun befreit, war er ein froher, lernbegieriger Schüler, der bald eine höhere Schule besuchen konnte, trotzdem er Jahre des systematischen Lernens versäumt hatte.

Das Wirken von Gottes Gesetz trat in Erscheinung, sobald die sinnlosen, grausamen Einwände des sterblichen Gemüts als aus dem einen Bösen stammend erkannt und zurückgewiesen wurden, jenem Bösen, von dem Christus Jesus sagte (Joh. 8:44): „Der ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm.“ Wie tröstlich schreibt Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 171): „Durch das Erkennen des geistigen Gegenteils der Materialität, das Erkennen des Weges durch Christus, Wahrheit, wird der Mensch mit dem Schlüssel der göttlichen Wissenschaft die Tore des Paradieses wieder öffnen, welche die menschlichen Annahmen verschlossen haben, und er wird sehen, daß er nicht gefallen, sondern rechtschaffen, rein und frei ist, daß er keine Kalender zu befragen braucht hinsichtlich seiner Lebensaussichten oder hinsichtlich des Wetters; daß er nicht nötig hat, Gehirn-ologie zu studieren, um in Erfahrung zu bringen, in wie weit er Mensch ist.“

Wenn wir uns rückhaltlos auf die Seite Gottes stellen und Seine Führung suchen, dann lehnen wir es ab, Zugeständnisse an die Materie zu machen und in dem Maße, wie wir dies tun, befreien wir uns von den sterblichen Beschränkungen. Selbstlose Liebe, die immer aus göttlichem Antrieb geboren ist und das Glück der andern sucht, wird den richtigen Weg erkennen und ihm folgen. Unerschütterlicher und verstehender Glaube an die Macht und Größe Gottes wird immer siegreich sein.

Wenn wir uns auf den Höhen geistiger Erkenntnis befinden, so müssen wir das von uns Erkannte in unserem Denken festigen, damit es uns zum geistigen Besitz werde. Nur dann können wir Gewinn aus unserer Erfahrung haben. Wenn wir dem sterblichen Sinn erlauben, uns wieder in die Abgründe materiellen Denkens hinabzuziehen, oder wenn wir unsern Blick zurückschweifen lassen, um wie Lots Weib, neugierig die scheinbaren Wirkungen der materiellen Annahmen zu überwachen, so werden wir uns bald mental gefesselt fühlen und ohne die geistige Inspiration, deren wir so dringend in unserer Arbeit für die Welt bedürfen.

Das geistige Verständnis muß angewendet werden, um eine bessere Welt aufzubauen. Niemand hat das Recht, die Schätze der Wahrheit zu erwerben und sie für sich allein zu behalten. Jesu Gleichnis von den zehn Pfunden, die ein Edler unter seine zehn Knechte verteilte, damit sie genützt und vermehrt würden, mag bedeuten, daß wir geistige Güter nur besitzen, um sie mit andern zu teilen, um für andere ein Segen zu sein. Einer der Knechte vergrub sein Pfund; er wurde von seinem Herrn deswegen nicht nur getadelt, sondern es wurde ihm auch das wenige genommen, das er erhalten hatte. Warum? Weil er keinen richtigen Gebrauch davon gemacht, sondern es zurückgehalten hatte, so daß es niemand segnen konnte.

Unsere geliebte Führerin vergrub das Pfund nicht, das ihr einst in Form einer wunderbaren Heilung und als geistiges Verständnis gegeben worden war. Ihr einziger Wunsch war, es mit der Menschheit zu teilen und so die Entdekkung des heilenden Christus, der Wahrheit, allen zugänglich zu machen. Sie sagt selbst darüber (Wissenschaft und Gesundheit, S. 226, 227): „Ich sah vor mir die Kranken, die sich in Jahren der Knechtschaft unter einem unwirklichen Herrn verzehrten, in der Annahme, daß der Körper sie regiere, an Stelle des Gemüts. Die Lahmen, die Tauben, die Stummen, die Blinden, die Kranken, die Sinnlichen und die Sünder, sie alle wollte ich aus der Sklaverei ihrer eignen Annahmen und aus den Erziehungssystemen der Pharaonen erretten, die heute wie vor alters die Kinder Israel im Frondienst halten. Ich sah vor mir den furchtbaren Kampf, das Rote Meer und die Wüste; aber durch den Glauben an Gott drang ich vorwärts und vertraute auf die Wahrheit, die starke Befreierin, daß sie mich in das Land der Christlichen Wissenschaft führe, wo die Fesseln fallen und die Rechte des Menschen völlig erkannt und anerkannt werden.“

Unsere Führerin hat diesen Christus-Weg nicht nur gesehen und erkannt, sondern sie hat auch in reichstem Maße erfüllt, was dieses Erkennen von ihr forderte, nämlich Taten selbstloser Hingabe und erbarmender Liebe für die nach Befreiung hungernde Menschheit. So kann die leidende Menschheit durch die richtige Anwendung der in unserem Lehrbuch dargelegten und durch unsere Führerin bewiesenen Regeln des Heilens die befreiende und erlösende Macht des Christus heute verwirklichen. Auf diese Weise erfüllt sich die Verheißung unseres Meisters, Christus Jesus (Joh. 14:16, 17): „Ich will den Vater bitten, und er soll euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch bleibe ewiglich: den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen; denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber kennt ihn; denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“

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