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„Die Versammlung steht Ihnen nun offen“

Aus der Juni 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unsere Führerin Mary Baker Eddy führte die mittwöchlichen Zeugnisversammlungen ein zum Geben und Empfangen geistiger Inspiration. Sie stellen geistige Feste dar, bei denen alle Kirchenmitglieder den besuchenden Fremden Gastgeber sind. Diese Tatsache sollte im Auge behalten werden, denn sonst verliert die Versammlung viel ihres eigentlichen Geistes und ihrer Inspiration, und die Gäste werden nicht in der rechten Weise gespeist.

Nur ein Teil der Verantwortung ruht auf dem Ersten Leser. Wie erhebend und erleuchtend das Lesen auch sein mag — wenn das Mitwirken der Gemeinde zu schwach ist, so wird dem Neuling nicht die praktische Betätigung der Wahrheit gezeigt, die Betätigung, die so wesentlich ist für die Förderung unserer Bewegung und so notwendig, um die Ergebnisse eines besseren Verständnisses von der Bibel und dem Buche „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy darzulegen.

Der Erste Leser trägt das geistige Mahl auf, daß er in Stunden liebenden, hingebungsvollen Denkens und Betens bereitet hat. Dann wendet er sich an die anderen Gastgeber und fordert sie auf, ihren Teil zu tun, wobei er oft die folgenden Worte gebraucht: „Die Versammlung steht Ihnen nun offen für das Geben und Hören von Erlebnissen, Zeugnissen und Bemerkungen über die Christliche Wissenschaft.“

Welch herrliche Aufforderung und Gelegenheit, Zeugen des Christus zu sein! Was für ein Argument der Schüchternheit oder der Unfähigkeit hält uns wohl befangen, so daß unsere Gäste in solchem Schweigen hungern, statt mit den Früchten der Heilungserfahrungen, die wir alle haben, gespeist zu werden. Es gibt viele Ausreden, die uns davon abhalten wollen, aufzustehen Gott für Seine Güte zu danken: „Ich bin kein guter Sprecher,“ oder: „Ich habe nichts Interessantes oder Wichtiges zu erzählen,“ oder auch: „Ich habe so viele Zeugnisse in dieser Kirche gegeben, daß niemand mich schon wieder hören will.“ Wer ist dieses Ich? Gott ist das einzige Ich oder Ego, und wenn es das Wort Gottes ist, das geäußert wird, dann wird Gottes Widerspiegelung in unserm Sprechen und unserm Lauschen zum Ausdruck gebracht. Keine Schüchternheit kann den befallen, dessen Bewußtsein mit einem Verständnis von der Allgegenwart Gottes erfüllt ist.

Ebenso wie der Leser seinen sorgfältig und mit demütigem Gebet vorbereiteten Anteil an dem Mahl mit sich bringt, ja genau so ist es das Vorrecht jedes anderen Gastgebers, mit einem Herzen voller Dankbarkeit zu der Versammlung zu kommen, bereit, die Segnungen, die ihm zuteil geworden sind, mit anderen zu teilen. Es ist der Mangel an Vorbereitung, was uns nicht aufstehen läßt. „Der Mensch setzt sich's wohl vor im Herzen; aber vom Herrn kommt, was die Zunge reden soll“ (Spr. 16:1). Laßt uns also nicht versäumen, uns gut vorzubereiten. Wir werfen doch auch nicht erst in letzter Stunde eine Mahlzeit zusammen, wenn der Gast schon am Tische sitzt und auf die Speisen wartet. Wir bereiten liebevoll und so reichlich wie möglich im Voraus ein gutes Mahl. Und aus welcher Fülle können wir doch schöpfen für unser geistiges Mahl in dem weiten Gebiet der „Erfahrungen, Zeugnisse und Bemerkungen“! Jeden Tag erleben wir etwas von Gottes treuer Liebe und Fürsorge.

Nichts, das Gott für Seine Kinder tut, ist zu unbedeutend, um es mit anderen zu teilen. Unter der Rubrik der Bemerkungen gibt es vieles außer unseren eigenen Entfaltungen der Wahrheit, was wir erwähnen können, wie etwa Dinge, die wir in Vorträgen gehört oder in unseren Zeitschriften gelesen und die besonderen Eindruck auf uns gemacht haben, deren Widerholung auch andere segnen könnte. Wenn ein Gefühl der Unzulänglichkeit uns übermannen will, so können wir es durch das Verstehen überwinden, daß wir Zeugen der Kraft Gottes sind, und daß Seine Kraft durch uns spricht. In der folgenden Erklärung in „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 202) hat Mrs. Eddy uns eine liebevolle Ermutigung gegeben: „Selbst wenn Christliche Wissenschafter gelegentlich bei der Deutung der offenbarten Wahrheit Fehler machen, so würde es doch nicht das kleinere von zwei Übeln sein, wenn das Wort ungesprochen und ungelehrt bliebe.“

Beim Abgeben von Zeugnissen ist es ratsam, der Worte des Paulus in einem seiner Briefe an die Korinther eingedenk zu sein: „Ich, liebe Brüder, da ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten oder hoher Weisheit, euch zu verkündigen die göttliche Predigt.... Und mein Wort und meine Predigt war nicht in vernünftigen Reden menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft“ (1. Kor. 2:1, 4). Beredsamkeit und Redekunst mögen wie der Ton klingender Schellen an das Ohr des Hörers dringen, ohne das innerste Bewußtsein zu erreichen, während die stille Stimme der Dankbarkeit, der Demut und der Hingabe oft die härteste Kruste des sogenannten Widerstandes des sterblichen Gemüts durchdringt.

Unsere Führerin hatte in ihrer großen Weisheit erkannt, wie wichtig es war, daß die Christlichen Wissenschafter lebendige Zeugen der Wahrheit würden, die ihr offenbart worden war. Und so gab sie uns im Handbuch Der Mutterkirche unter der Rubrik „Disziplin“ einen Abschnitt über das Abgeben von Zeugnissen (Art. VIII, Abschn. 24): „Zeugnis in bezug auf das Heilen der Kranken ist äußerst wichtig. Es ist mehr als ein bloßes Aufzählen von Segnungen, es ersteigt den Gipfel des Lobes und veranschaulicht die Demonstration des Christus, der da ‚heilet alle deine Gebrechen‘ (Psalm 103:3).“ Wie inspirierend ist es doch, jeden Mittwoch diesen „Gipfel des Lobes“ zu ersteigen, indem wir unsern Beitrag zu der frohen Danksagungsfeier bringen, die diese Versammlungen darstellen. Auf diese Weise befolgen wir die Mahnung des bekannten Kirchenliedes (Christlich-Wissenschaftliches Gesangbuch, Nr. 280):

Seele, lob den Himmelsherrscher,
Zoll Ihm heiligen Tribut!
Sing Ihm Preis, der uns errettet
Und belebt mit frischem Mut.
Preis Ihn, preis Ihn, lob Ihn, lob Ihn,
Unsern Gott, der Wunder tut!

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