Die Christliche Wissenschaft, eine praktisch anwendbare Religion, lehrt ihre Anhänger, wie sie ihre Gebete wirksam machen können. Wer das Studium dieser Wissenschaft aufnimmt, lernt bald das schöne Kapitel über das „Gebet“ kennen, das im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy enthalten ist. Beim Lesen dieses ganzen Kapitels wird man beeindruckt von der Einfachheit wahren Gebets. Statt wortreicher Bittgebete und einem angstvollen An-die-Brust-Schlagen ist das Gebet der Christlichen Wissenschaft ein Verstehen, daß alles Gute hier und jetzt gegenwärtig ist, ein festes Vertrauen auf den alliebenden Vater und die Demonstration der wahren Natur Gottes und Seiner Idee, des Menschen, im täglichen Leben.
Obwohl in der Christlichen Wissenschaft das Gebet der auf geistiges Verständnis gegründeten Erklärung oder Bejahung betont wird, so wird doch auch das Bittgebet nicht völlig ausgeschlossen. Unsere geliebte Führerin sagt uns in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 2): „Durch demütige, inbrünstige Bitten können wir mehr für uns selbst tun, doch gewährt sie der Alliebende nicht einfach auf Grund von Lippendienst, denn Er weiß schon alles.“ Sie fährt fort: „Gebet kann die Wissenschaft des Seins nicht ändern, aber es dient dazu, uns mit derselben in Einklang zu bringen.“
In dem Maße, wie der Christliche Wissenschafter Fortschritte macht, lernt er verstehen, warum das Bittgebet, wenn es sich nicht zu Verständnis und Demonstration entfaltet, das geistige Wachstum mehr hemmen als fördern kann; denn solches Gebet scheint anzudeuten, daß Gott Seiner Schöpfung nicht schon alles Gute gegeben hat, und daß es dem Menschen an etwas mangelt, das er haben sollte. Unser Meister Christus Jesus offenbarte seinen Nachfolgern, daß das Himmelreich, das Reich der Harmonie, jetzt und immerdar hier ist, und daß man sich das nur klarzumachen braucht, um das göttliche Erbteil des Menschen als des vollkommenen Kindes Gottes zu demonstrieren.
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