Im Jahre 1949 traf ich einen Freund, den ich seit fünfzehn Jahren nicht gesehen hatte, und er sprach zu mir über die Christliche Wissenschaft. Er war während des zweiten Weltkrieges in den Vereinigten Staaten gewesen und erzählte mir von der christlich-wissenschaftlichen Bewegung in jenem Lande. Seit der Zeit habe ich mehr über diese Wissenschaft erfahren, habe die Schriften Mary Baker Eddys gekauft und darüber nachgedacht, und nun weiß ich, welchen Weg ich gehen möchte, auch sehe ich schon etwas von dem tröstlichen Licht, zu dem ich hingeleitet werde.
Diese Religion erfüllt alle meine Hoffnungen und bringt die Antwort auf die zahllosen Fragen, die ich mir selbst seit Jahren gestellt habe. Ich hatte nach etwas Besserem und Höherem gesucht, doch wurde ich niemals befriedigt, bis ich die Christliche Wissenschaft kennenlernte. In ihr habe ich eine Zuflucht vor allem Übel gefunden. Durch die Wissenschaft habe ich verstehen gelernt, daß Gott meine Stärke und mein Schild ist, und ich werde nie aufhören, Ihm dankbar zu sein, daß Er mich zu dieser Religion geführt hat.
Ein Jahr lang hatte ich eine sehr unharmonische Beziehung zu der Vorsteherin meiner Abteilung. Meine Lage war recht schwierig, besonders deßhalb, weil ich nicht willens war, das Problem in menschlicher Weise auszuarbeiten. Ich bemühte mich statt dessen, mein Verständnis der Christlichen Wissenschaft darauf anzuwenden und Sanftmut, Geduld und Liebe auszudrücken. Ich war jedoch sehr unglücklich, und gar oft war es mir schwer, beim Weggehn der Vorsteherin die Hand zu reichen, ohne bittere Gedanken im Herzen zu hegen. Trotzdem fuhr ich fort, zu beten und daran festzuhalten, daß sie in Wirklichkeit ein Kind Gottes war. Auch hatte ich Beistand von einer lieben Ausüberin, der ich sehr dankbar bin.
Eines Tages erfuhr ich, daß diese Vorsteherin auf längere Zeit wegen einer Operation nicht im Büro sein würde. Sie war über drei Monate lang fort, und während der Zeit war alles leicht für mich in der Abteilung. Ich pflegte jeden Tag nach dem Studium der Lektionspredigt aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft das dreizehnte Kapitel des ersten Korintherbriefes zu lesen. Als die Frau zurückkam, fragte mich ihre Assistentin, ob sie zwischen uns vermitteln sollte. Sie wußte, was ich früher durchgemacht hatte, und sorgte sich um mich. Ich erwiderte, daß ich den vergangenen Schwierigkeiten keine Wirklichkeit beimessen wollte, und daß ich die Angelegenheit als beendet betrachtete. Danach wurde die Vorsteherin viel freundlicher zu mir, und an einem Sonntag lud sie mich zu sich ein.
Ich kann meiner Dankbarkeit nur mit den wunderbaren Worten unserer Führerin Mrs. Eddy in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 174) Ausdruck verleihen: „Heute kann meine Seele nur singen und sich zu Gott erheben. Ein stets zunehmender Begriff von Gottes Liebe, Allgegenwart und Allmacht umfängt mich. Jeden Tag fühle ich mich Ihm näher, liebe ich Ihn mehr und bete demütig, daß ich Ihm besser dienen möge.“ — Paris, Frankreich.
