Wenn man sich die Frage der Kirchenmitgliedschaft vorlegt, gleichviel ob es sich um Mitgliedschaft in Der Mutterkirche oder in einer Zweigkirche der Christlichen Wissenschaft handelt, ist es gut, sich klar zu werden, was dieser Schritt für den einzelnen zu bedeuten hat. Wird nicht durch den Eintritt in Die Mutterkirche oder in eine Zweigkirche öffentlich und in sehr verständlicher Weise zum Ausdruck gebracht, wie dankbar man für die Segnungen ist, die man durch die Christliche Wissenschaft empfangen hat? Somit ist Dankbarkeit ein wesentlicher Ansporn zur Erlangung der Mitgliedschaft.
Wir lesen bei Maleachi (3:10): „Bringet aber die Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf daß in meinem Hause Speise sei, und prüfet mich hierin, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.“ Es ist hilfreich, diese Bibelstellen im Lichte der folgenden zwei Stellen aus „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy zu betrachten. Die erste der beiden ist ein Teil der Definition von „Der Zehnte“ auf Seite 595: „Huldigung; Dankbarkeit“. Die zweite auf Seite drei befaßt sich mit Dankbarkeit — mit den Zehnten, die in das Kornhaus gebracht werden müssen. Hier schreibt Mrs. Eddy: „Sind wir wirklich dankbar für das schon empfangene Gute? Dann werden wir uns die Segnungen, die wir haben, zunutze machen, und dadurch geschickt werden, mehr zu empfangen. Dankbarkeit ist weit mehr als eine Dankesäußerung in Worten. Taten drücken mehr Dankbarkeit aus als Worte.“ Jesus betete viel, aber nicht allein das, sondern dankbar veranschaulichte er auch das Ergebnis seiner Gebete in Heilungen.
Wenn man also die Segnungen der Christlichen Wissenschaft empfängt und dafür lediglich „danke“ sagt, so hat man damit wohl nicht alle Zehnten ins Kornhaus eingebracht. In dem Maße, wie man die Dankesäußerungen in Worten durch Taten ersetzt und so zu einem wesentlichen Bestandteil der christlich-wissenschaftlichen Bewegung wird, bringt man alle Zehnten ein. Als ein Resultat wird man mit der Möglichkeit gesegnet, der Menschheit in einer Weise zu dienen, die alle segnet. So wächst Segnung durch Segnung in dem Maße, wie die Fenster des Himmels aufgetan werden.
Vom menschlichen Gesichtspunkt aus gibt es gewisse Zustände, die diesen Ausdruck der Dankbarkeit in Form von Kirchenmitgliedschaft zu vereiteln suchen. Sie mögen manchen von uns gering erscheinen, aber tatsächlich sind sie die kleinen Füchse des sterblichen Gemüts, die die Ernte der Huldigung und Dankbarkeit verderben. Einer dieser sogenannten kleinen Füchse mag die Gewohnheit des Rauchens sein. Gibt man sich ihr nur in geringem Maße hin, mag man sie für recht geringfügig halten; dennoch schließt sie einem aus von diesem uneingeschränkten Ausdruck der Dankbarkeit. Vielleicht wird die Demonstration der Überwindung dieser Gewohnheit dadurch verzögert, daß man daran denkt, „was wohl die andern im Büro dazu sagen mögen“ oder „wie man wohl im Club gehänselt würde“. Wenn man aber die Einflüsterungen des tierischen Magnetismus, diese Versuchungen, an eine von Gott, dem Guten, getrennte Anziehung zu glauben, nicht überwindet, dann bringt man nicht alle Zehnten in das Kornhaus ein. Man vollbringt dann nicht die Taten, die mehr Dankbarkeit als Worte ausdrücken.
Vielleicht ist die Neigung, in Gesellschaft zu trinken, der kleine Fuchs, der uns der uneingeschränkten Empfängnis all der Segnungen beraubt, die die Christliche Wissenschaft vermittelt. Auch hier würde uns das sterbliche Gemüt durch die Furcht vor dem, was andere sagen mögen, berauben. Manche Geschäftsleute unterstützen die Meinung, daß man sich allgemein am Trinken beteiligen muß, wenn man im Geschäftsleben erfolgreich sein will. Doch schon viele Christliche Wissenschafter haben diese Behauptung als unbegründet beweisen können, wenn sie energisch für das eintraten, was sie als richtig erkannt hatten. Sie verstehen, daß Tätigkeit und Fülle von Gott kommen und sie wissen, daß ein Befriedigen des sterblichen Gemüts niemals jene Tätigkeit und Fülle hervorbringt ober vermehren kann und wird. Es wird sie vielmehr letzten Endes verdunkeln.
Ein Geschäftsmann behauptete einmal seinen festen Standpunkt zu Gunsten der Abstinenz. Er war durch christlich-wissenschaftliche Behandlung von mehreren körperlichen Leiden geheilt worden. Demütige Dankbarkeit für diese Heilungen brachte ihn zu der Erkenntnis, daß er seiner Dankbarkeit einen mehr praktischen Ausdruck verleihen müsse, indem er sich mit der Christlichen Wissenschaft, die ihn geheilt hatte, absolut identisch erklärte. Daher tat er die nötigen Schritte, um für Kirchenmitgliedschaft befähigt zu werden und kurz darauf wurde er in Die Mutterkirche und in eine Zweigkirche aufgenommen. Er war in einem Geschäftsunternehmen angestellt, wo das Trinken in Gesellschaften eine große Rolle zu spielen schien. Als er all die Zehnten in das Kornhaus brachte, wurden des Himmels Fenster aufgetan, in Form einer Beziehung zu einem Geschäftsunternehmen auf dem gleichen Tätigkeitsgebiet, das Trinken in Geselligkeit ablehnte und es auch seinen Vertretern nicht gestattete. Von diesem Tage an, nahm sein Geschäft einen raschen und beständigen Aufschwung, bis er aus der Geschäftswelt heraus und zu einem anderen Arbeitsgebiet geführt wurde, wo er seinen Mitmenschen geistig helfen konnte. Sobald er die Huldigung und Dankbarkeit, die er empfand, durch Taten voll zum Ausdruck brachte, wurden des Himmels Fenster aufgetan und der Segen herabgeschüttet, der unbegrenzt bleibt.
Eine andere Phase des sterblichen Gemüts, die uns zu hindern scheint, die Segnungen der Dankbarkeit und Huldigung, wie sie durch Kirchenmitgliedschaft zum Ausdruck gebracht werden, voll zu erkennen, wird zuweilen in dem Gedanken geäußert: Ich bin als Christlicher Wissenschafter noch nicht reif für Mitgliedschaft. Lassen Sie uns untersuchen, wer diese Aussage macht. Kann es das göttliche Gemüt, Liebe, sein, der Schöpfer von allem, dessen Schöpfung geistig und vollkommen ist? Es ist das sterbliche Gemüt, das, da es seine eigene falsche Auffassung vom Menschen vor Augen hat, glaubt, der Mensch sei gefallen. Wer die göttliche Liebe nach dem eigenen Wert fragt, wird von der Liebe die ewige Antwort erhalten (Mark. 1:11): „Du bist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“. Unsere Führerin war durch die göttliche Liebe inspiriert, als sie die erforderliche Tauglichkeit für Mitgliedschaft festlegte. So lassen Sie uns in Dankbarkeit gegen sie für all die Segnungen, die wir durch ihre Demonstration empfangen haben, ihre Forderungen erfüllen und, indem wir es tun, den Einflüsterungen und Suggestionen des sterblichen Gemüts kein Gehör schenken.
So wollen wir denn „die Segnungen, die wir haben, uns zunutze machen“ — die Segnungen des Heilens, die Segnungen des Verständnisses der Christlichen Wissenschaft, obwohl dieses Verständnis klein erscheinen mag — und durch geistiges Verständnis die Suggestionen des sterblichen Gemüts überwinden, die uns davon abhalten möchten, unserer wachsenden Dankbarkeit gegen die Bewegung, die uns in so reichem Maße gesegnet hat, Ausdruck zu verleihen. Dieser Ausdruck der Dankbarkeit wird sich menschlich in Kirchenmitgliedschaft dartun. In dem Maße, wie man dann aktiv in dieser Mitgliedschaft ist, indem man andere segnet, werden des Himmels Fenster aufgetan werden, und die göttliche Liebe wird Segen herabschütten, der selbst die höchsten menschlichen Hoffnungen übersteigt.