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Das Ordneramt

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der November 1955-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Ordneramt ist ein wichtiges Amt in einer christlich-wissenschaftlichen Kirche oder Vereinigung. Wenn jemand den Vorzug hat, Ordner in einer Kirche zu sein, ist es vielleicht für ihn hilfreich, wenn er sich klarmacht, daß die Gottesdienste ein geistiges Festmahl sind, zu dem die örtliche Kirche oder Vereinigung alle Menschen einlädt. Die Hauptaufgabe des Ordners ist daher die geistige Arbeit, die er für die Gottesdienste leistet, und die sich in der Art und Weise, wie er seine Pflichten erfüllt, Ausdruck findet.

Ein Ordner ist gewissermaßen ein Vertreter der Gastgeber, der die Gäste empfängt und begrüßt. Daher sollte er alles tun, was in seiner Macht steht, um es den Gästen so behaglich wie möglich zu machen. Ebenso wie die Hausfrau oder der Hausherr dafür sorgt, daß alles für den freundlichen Empfang bereit ist, daß überall Sauberkeit und Ordnung herrscht, daß sich im Rahmen des Vorhandenen Schönheit dartut, so wird der Ordner auch getreulich für seine sogenannten äußeren Pflichten Sorge tragen.

Für einen Besucher der Kirche ist der Ordner gewöhnlich der erste sichtbare Vertreter dieser Kirche, den er kennenlernt. Er sollte sich daher dieses Vorrechtes, aber auch dieser Verantwortung bewußt sein; denn je nachdem, wie solch ein Gast begrüßt wird, mag er entweder eine Wärme und ein Wohlsein spüren, deren Ursprung er sich vielleicht nicht erklären kann, oder steife Förmlichkeit und Kühle, die in seinem Bewußtsein nicht die freudige Erwartung erwecken, die eine Vorbedingung ist zur Aufnahme göttlicher Gedanken. Im Maße wie der Ordner schon das Verständnis seines wahren Wesens als Gottes Widerspiegelung erlangt hat, wird er Freundlichkeit, Fröhlichkeit und Hilfsbereitschaft zum Ausdruck bringen, so daß sich jeder Besucher willkommen fühlt und gern wiederkommt. Einige weitere wichtige Eigenschaften, die der Ordner ausdrücken sollte, sind: Liebe, Demut, Freundlichkeit, Gehorsam, Pflichttreue, Pünktlichkeit und Ordnung.

Äußerst wichtig ist es, daß der Ordner immer bejahende Gedanken hegt. Mrs. Eddy schreibt im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 418): „Wahrheit ist bejahend und verleiht Harmonie.“ Er sollte immer einen harmonischen Verlauf der Gottesdienste erwarten und daß Menschen geheilt werden bei den Gottesdiensten; denn in diesen Gottesdiensten wird das Wort der Wahrheit verkündet, das empfängliche Herzen aufnehmen, wenn der geistige Sinn sich in ihnen erschließt.

Wenn der Ordner seine geistige und metaphysische Arbeit tut, werden sich ihm immer mehr neue Gedanken offenbaren. Und wenn die Arbeit in der rechten Weise getan wird, so wird sich ihm das Verständnis entfalten, daß jeder Besucher der Gottesdienste in seinem wahren Sein eingeschlossen ist in der geistigen Idee der Kirche, die Mrs. Eddy im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 583) wie folgt definiert: „Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht.“ Er wird etwas von dem ahnen, was Johannes prophetisch von der Stadt Gottes sagt (Offenb. 21:27), nämlich daß da nicht hineingeht „irgend ein Gemeines und das da Greuel tut und Lüge“, und es wird ihm etwas von dem Wesen des Gottesmenschen ahnungsvoll aufdämmern.

Das Verlangen wird immer größer, das Gotteskind zu sein, das er nun als seine wahre Selbstheit entdeckt hat. Ihm wird die Stätte der Gottesdienste „ein heilig Land“, da Gottes Ideen hier versammelt sind zur Ehre und Anbetung Gottes, um sich ihrer Einheit mit Ihm bewußt zu werden und dadurch ihrer Verbundenheit untereinander. Er erkennt, daß da, wo Gott und Seine Ideen sind, nichts anderes als Wahrheit und Liebe und Geist sein können. Wie Mrs. Eddy es in der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ auf Seite 468 des Lehrbuches sagt: „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“

So wird die Atmosphäre des sogenannten sterblichen Gemüts, die Sünde, Furcht, Krankheit und Kummer in sich schließt, verdrängt durch die Atmosphäre des Geistes, die Gutsein, Vertrauen, Wohlsein, Liebe, Leben, Freude, Harmonie, ja das ganze herrliche Wesen Gottes umfaßt, in dem es nur eines gibt, nämlich vollkommene Glückseligkeit!

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