Es muß jetzt über zwanzig Jahre her sein, seit mein erstes Zeugnis im Christian Science Sentinel erschien, und es ist höchste Zeit, wieder einmal für die Heilkraft der Christlichen Wissenschaft Zeugnis abzulegen. Ich habe während der vergangenen zwanzig Jahre viele wunderbare körperliche Heilungen erlebt; ich möchte hier jedoch von einer ganz anderen Art Heilung berichten, welche sicherlich vielen Lesern helfen wird. Diese Erfahrung wird mir stets eine der inspirierendsten und heiligsten Erinnerungen sein.
Einige Jahre nachdem ich Witwe mit mehreren Kindern geworden war, begannen pekuniäre Probleme sehr schwierig zu werden. Ich wohnte auf einer der britischen Kanalinseln, als mein Mann starb, und da das Leben dort sehr viel billiger für mich war, so beschloß ich, mehrere Jahre zu bleiben, wo ich war. Mein Haus war mein Eigentum, aber gewisse Ausgaben, meistens im Zusammenhang mit ausgedehnten baulichen Veränderungen, machten es notwendig, mein Bankkonto zu überziehen, und mein Debetsaldo wurde nach und nach immer größer. Ich wußte, daß es in drei Jahren für mich ratsam sein würde, nach England zurückzukehren und mit meiner Mutter und Schwester zusammenzuleben, da zu dieser Zeit mein jüngerer Sohn die Schule besuchen sollte; doch schien es wichtig zu sein, nicht vor dieser Zeit umzuziehen. Ich sah jedoch keine Möglichkeit, meine Schulden zu bezahlen, ohne mein Haus zu verkaufen.
Da es über meine Kraft ging, das Problem selbst zu lösen, wandte ich mich voller Glauben und Vertrauen an unseren himmlischen Vater, indem ich mich an Mrs. Eddys Worte in „Wissenschaft und Gesundheit“ erinnerte (S. 135): „, Ja, Gott sollte wohl können einen Tisch bereiten in der Wüste?‘ Was kann denn Gott nicht tun?“ Ich wurde dazu geführt, mein Haus einem Makler zu übergeben, und nach kurzer Zeit suchte er mich auf und sagte: „Ich habe ein Angebot auf Ihr Haus; es ist das Außerordentlichste, was mir je in meiner langen Geschäftserfahrung vorgekommen ist. Ich weiß nicht, was Sie dazu sagen werden!“ Dann erzählte er mir von einem Herrn, der sich nach einer langen geschäftlichen Laufbahn in Ägypten zur Ruhe setzen und mein Haus sehr gern kaufen wollte. Bevor er sich jedoch endgültig entschlossen hatte, erhielt er einen persönlichen Brief vom König von Ägypten, worin dieser ihn bat, vertraglich eine besondere Aufgabe von drei Jahren Dauer zu übernehmen. Der Herr wollte mein Haus so gern haben, daß er bereit war, den Kaufpreis sofort zu zahlen. Seine einzige Bedingung war, daß er das Haus in seinem gegenwärtigen Zustannde in genau drei Jahren übernehmen könne, während welcher Zeit ich keine Miete zu bezahlen brauchte. Ich war sprachlos vor Überraschung und Dankbarkeit. In den Worten des Dichters:
„Gott wirkt auf unerforschliche Weise,
Seine Wunder darzutun.“
Alle mit dem Verkauf verbundenen geschäftlichen Umstände entfalteten sich in jeder Beziehung harmonisch. Nach Ablauf von drei Jahren kehrte der Herr aus Ägypten zurück und übernahm das Haus. Die Summe, die er für die Einrichtung bezahlte, deckte genau meine Übersiedelungskosten nach England.
Ich habe stets jede meiner christlich-wissenschaftlichen Demonstrationen als einen „Stecken“ angesehen. Ich hebe sie in meiner eigenen besonderen mentalen Bundeslade auf, und wenn ich Inspiration benötige, so suche ich den „Stecken“ heraus, der mir am geeignetsten und hilfreichsten erscheint. Die soeben beschriebene Erfahrung ist fraglos mein preisgekrönter Stecken, denn wie der Stecken Aarons (4. Mose 17:23) hat er bildlich gesprochen „gegrünt“ und ist in „Blüte aufgegangen“ und hat Frucht getragen. Erst kürzlich habe ich diesen Stecken hervorgeholt und er brachte schnell Frucht in der Form meiner augenblicklichen reizenden kleinen Wohnung, nachdem man mir gesagt hatte, daß es ganz unmöglich sei, eine solche Wohnung in London zu finden.
„Lobe den Herrn, meine Seele und was in mir ist seinen heiligen Namen“ (Ps. 103:1). — London, England.
