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Demut

Aus der Februar 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es wird mitunter behauptet, daß Demut, diese christliche Tugend, ein schwer festzulegender Begriff sei, denn um wahrhaft demütig zu sein, muß man sich dessen gänzlich unbewußt sein. Benjamin Franklin liefert in seiner Selbstbiographie einen seltsamen Beweis für das Ungreifbare dieser Tugend. Er berichtet, daß er eine Liste sittlicher Eigenschaften, die er zu besitzen wünschte, zusammenstellte und täglich sein Betragen prüfte, um zu sehen, ob er im Ausdrücken dieser Eigenschaften Erfolg hatte. Ein Freund, der ein Quäker war, sagte ihm, es fehle ihm an Demut, deshalb fügte er diese seiner Liste bei. Er hatte jedoch niemals das Gefühl, daß er sich diese Tugend zu eigen gemacht habe. Er fand es schwer, den Stolz zu unterdrücken und er kam zu dem Schluß, daß er wahrscheinlich stolz auf seine Demut sein würde, wenn es ihm glückte, seinen Stolz zu überwinden!

Die Christliche Wissenschaft gründet die Erlangung wahrer Demut auf die Demonstration der geistigen Wahrheit, die der Demut zugrunde liegt. Diese Wissenschaft offenbart Gott als unendlichen, göttlichen Geist und den Menschen als die beständige Widerspiegelung oder den unaufhörlichen Ausfluß des Geistes. Das Wort Widerspiegelung deutet auf etwas Abgeleitetes hin und das, was abgeleitet ist, hat keine eigene schöpferische Fähigkeit. Es ist lediglich das, wozu sein Prinzip es macht. Dies trifft auf den Menschen zu, der nicht ein Gemüt ist, sondern die Idee des einen Gemütes, Gottes. Überdies hat der Mensch keinen eigenen Willen, sondern er spiegelt den vollkommenen Willen Gottes wider.

Der Mensch wird von Mary Baker Eddy zum Teil als das definiert, „was weder Leben, Intelligenz noch schöpferische Kraft aus sich selbst besitzt, sondern alles seinem Schöpfer Zugehörige geistig widerspiegelt“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 475). Hier haben wir eine wahre und erhabene Darlegung wissenschaftlicher Demut, und wer sie so in der Wissenschaft versteht, findet Demut nicht ungreifbar. Er ist imstande, Gottes Forderung der Demut zu erfüllen, indem er die Annahme aufgibt, ein Sterblicher zu sein, ein eigenes Gemüt zu besitzen, einen persönlichen Willen auszudrücken und imstande zu sein, ein von der einen Quelle des Lebens, dem göttlichen Prinzip, getrenntes Leben zu führen.

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