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Die Wichtigkeit täglichen Studiums

Aus der Februar 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Einführung der Lektionspredigten, wie sie im Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft veröffentlicht werden, kann als einer der wichtigen Grundsteine im Erziehungssystem der christlich-wissenschaftlichen Kirche angesehen werden. Beim täglichen Studium dieser Lektionen lesen die Anhänger der Christlichen Wissenschaft Zitate aus der Bibel und aus „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy. Mrs. Eddy wählte 26 Themen für die Lektionspredigten. Diese erscheinen zweimal im Jahre, obwohl jede Lektion immer von einem neuen inspirierten Standpunkt aus dargelegt wird und oft erstaunlich anwendbar auf die aktuellen Tagesereignisse ist. Auch haben wir eine Danksagungslektion, die in der Oktober-November-Dezember Nummer des Vierteljahrshefts erscheint.

Manchmal sagen Neulinge in dieser Religion, daß sie die Bedeutung der Lektionen nicht so völlig verstehen, wie sie wohl sollten. Sie haben Bedenken, daß die darin dargelegte metaphysische Wahrheit über ihr Fassungsvermögen hinausgehe. Und doch wäre es kaum möglich, täglich die in jeder Lektionspredigt enthaltenen Wahrheiten zu studieren und zu überdenken, ohne sie sich bewußt oder unbewußt zu eigen zu machen, durch besseres Verständnis und bessere Anwendung des Verstandenen und die dadurch erlangte Läuterung.

Mrs. Eddy muß sich dessen bewußt gewesen sein, welche Anstrengung es manchmal kosten mag, das Denken von einem materiellen Standpunkt zum geistigen Verständnis der metaphysischen Wahrheiten zu erheben. Sie schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 558): „Dem sterblichen Sinn erscheint die Wissenschaft zuerst verborgen, abstrakt und dunkel, aber eine frohe Verheißung krönt ihre Stirn. Wenn sie verstanden wird, ist sie der Wahrheit Prisma und Preis.“

Als die Verfasserin zuerst das Studium der Christlichen Wissenschaft aufnahm, begann sie ein systematisches Lesen des Werkes „Wissenschaft und Gesundheit“ außer dem täglichen Studium der wöchentlichen Lektionspredigt. Sie brauchte fünf Monate, um das Lehrbuch von Anfang bis Ende zu lesen. Die darin enthaltenden grundlegenden Wahrheiten standen in solchem Gegensatz zu ihrer strengen, theologischen Erziehung, daß sie über jede Erklärung besonders nachdenken mußte, ehe sie weiterlesen konnte. Obwohl das Studium höchst interessant war und ihr Bewußtsein sich immer mehr vergeistigte und weniger materiell wurde, kostete es ihr doch große Anstrengung, den Sinn des Gelesenen zu verstehen.

Als sie hiervon zu einer Freundin sprach, die eine erfahrene Christliche Wissenschafterin war, sagte diese ihr, sie sollte das annehmen, was sie verstehen könnte, in der Gewißheit, daß ihr bei weiterem Studium alles, was ihr noch „verborgen, abstrakt und dunkel“ erschiene, durch volleres Verständnis und aufrichtiges Gebet erleuchtet werden würde. Und so geschah es auch.

Die Neigung, jeden Tag wie eine bloße Gewohnheit „die Lektion zu lesen“, sollte vermieden werden. Es ist nicht das bloße Durchlesen, wie getreulich es auch geschehen mag, sondern das gebeterfüllte Verlangen nach Erleuchtung, was uns die Botschaft einer jeden Lektionspredigt entfaltet. Das Gebet um täglich neue Inspiration wirft neues Licht auf das Thema, das unseren Glauben stärken, unser Verständnis fördern und uns die holde Gewißheit bringen wird, daß Gott mit uns wandelt.

Das tägliche, hingebende Studium der Lektionspredigt könnte dem allmählichen Kommen des Tageslichts verglichen werden. Durch Wahrheit um Wahrheit, Zeile um Zeile wird das menschliche Denken erleuchtet, selbst wenn wir uns dessen nicht immer bewußt sind. Wissenschaftliche Wahrheiten stehen uns immer zur Verfügung, und wenn sie angenommen und anerkannt werden, so zerstören sie die falschen Annahmen, die Anspruch darauf erheben, unser Bewußtsein zu beherrschen, und befreien uns.

Die Worte Mrs. Eddys: „Eine frohe Verheißung krönt ihre Stirn“, versichern uns, daß das Verständnis, das uns mit der Wahrheit verbindet, schließlich zu der Erfüllung der Demonstration führen wird.

Eine Christliche Wissenschafterin hatte seit einiger Zeit an Halsentzündung gelitten. Viel gebeterfüllte metaphysische Arbeit war bereits getan worden, aber der Zustand hatte sich nicht gebessert. Eines Tages war es ihr vergönnt, die Lektionspredigt einem Menschen vorzulesen, der ihrer heilenden Botschaft bedurfte. Die Wissenschafterin fürchtete zuerst, daß es ihr nicht möglich sein würde, laut zu lesen, denn ihr Hals war so geschwollen und entzündet, daß sie kaum sprechen konnte.

Doch sie hatte bei verschiedenen andern Gelegenheiten selber die in der Macht des Wortes enthaltende Heilkraft erlebt, und daher wußte sie, daß sie durch diese Liebestat nur gesegnet werden konnte. Obwohl ihre Stimme manchmal kaum hörbar war und sie große Schmerzen empfand, fuhr sie fort, die Lektion nachdenklich und gebetserfüllt vorzulesen, mit voller Erwartung des Guten. Einige Stunden später bemerkte die Wissenschafterin, daß sie vollkommen von Schmerzen, Entzündung und Unbehagen befreit war.

In ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 313) sagt Mrs. Eddy: „Demütig, und, wie ich glaube, unter göttlicher Führung setze ich hiermit die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift‘ als den einzigen Prediger in der christlich-wissenschaftlichen Kirche ein, in unserm Lande und in allen Ländern.“ Daß sie hierbei „unter göttlicher Führung“ handelte, hat sich im Laufe der Jahre durch das Wachstum der christlich-wissenschaftlichen Bewegung als wahr erwiesen. Die Kirche empfängt notwendigerweise Kraft, Einigkeit und Wirksamkeit von ihren Mitgliedern. Diese ihrerseits gewinnen Standhaftigkeit, Weisheit, Verständnis und Läuterung des Denkens aus dem beständigen, andächtigen Studium der Lektionspredigten und der konsequenten Anwendung ihrer Lehren im täglichen Leben.

„Befleißige dich, Gott dich zu erzeigen als einen rechtschaffenen und unsträflichen Arbeiter, der da recht teile das Wort der Wahrheit,“ mahnte Paulus (2. Tim. 2:15). Dieses Wort der Wahrheit war zu Paulus‘ Zeiten gleichbedeutend mit den Lehren Christi Jesu. In dem Maße, wie wir durch das Studium der Christlichen Wissenschaft lernen, das Wort der Wahrheit recht zu teilen — zu beweisen — werden wir beständig vorwärtsschreiten, nicht nur in immer größerer Anzahl sondern mit wachsendem Glauben und geistigem Verständnis, um die triumphierende Kirche zu stärken.


Ruft nicht die Weisheit, und die Klugheit läßt sich hören? ... O ihr Männer, ich schreie zu euch. ... Ich wandle auf dem rechten Wege, auf der Straße des Rechts, daß ich wohl versorge, die mich lieben, und ihre Schätze voll mache. ... Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, daß er wache an meiner Tür täglich, daß er warte an den Pfosten meiner Tür. Wer mich findet, der findet das Leben und wird Wohlgefallen vom Herrn erlangen. — Sprüche 8:1–35.

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