Peter besucht die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft, wo er die Liebe und Allmacht Gottes verstehen lernt, der ihn als Sein vollkommenes Kind erschaffen hat und ihn auch so erhält.
Eines Tages, als Peter in einem Internat war, fühlte er sich gar nicht wohl; und so wurde eine christlich-wissenschaftliche Ausüberin gebeten, ihn zu besuchen.
Als sie kam, fragte sie ihn: „Wie heißt du denn?“
Er sagte: „Ich heiße Peter; und mir tut der Hals weh.“
„Kannst du dich an einen anderen Peter oder Petrus erinnern, von dem wir in der Bibel lesen?“ fragte die Ausüberin.
Peter war den Tag sehr bedrückt; aber er bemühte sich, so gut er konnte, zu denken, und bald darauf sagte er: „Ja, das war der Petrus, der ein Jünger von Jesus war.“
„Weißt du, wer ihm den Namen Petrus gab?“ fragte die Ausüberin.
„Doch wohl seine Mutter“, erwiderte Peter.
„Nein“, sagte die Ausüberin, „seine Mutter nannte ihn Simon. Jesus gab ihm den Namen Petrus.“
Sie suchten und fanden in der Bibel diese Geschichte im 16. Kapitel des Matthäus-Evangeliums. Da lasen sie, daß Petrus seinen neuen Namen bekam, der „Felsen“ bedeutet, weil er verstanden und fest geglaubt hatte, daß das, wofür Jesus lebte und was er lehrte, die Christus-Wahrheit war, welche heilt. Sie sprachen von der Wahrheit, daß es nur einen vollkommenen Gott und einen vollkommenen Menschen gibt, und daß Irrtum aller Art nur eine falsche Annahme ist. Wenn wir nicht an den Irrtum glauben, so kann er keine Macht über uns haben.
„Also siehst du“, sagte die Ausüberin, „du mußt fest wie ein Fels für die Wahrheit einstehen; dann wirst du wirklich ein Peter sein, wie Simon.“
Daraufhin sagte Peter schmunzelnd: „Ich bin Peter und ich stehe wie ein Fels für die Wahrheit ein!“ Und weil er verstand, was er sagte, und es wirklich mit Überzeugung sagte, ging es ihm schon gleich etwas besser. Er hatte aufgehört, die Unwahrheit zu glauben, daß Gottes Kind krank und bedrückt sein könnte. In ein oder zwei Tagen war Peter wieder ganz gesund.
Ein Felsen ist so fest, daß selbst die Stürme, wenn sie wehen, ihn nicht bewegen können. Um seinen Jüngern zu helfen, auch in Schwierigkeiten standhaft zu sein, erzählte Jesus ihnen ein Gleichnis. Er sagte (Matth. 7:24, 25): „Wer diese meine Rede hört und tut sie, den vergleiche ich einem klugen Mann, der sein Haus auf einem Felsen baute. Da nun ein Platzregen fiel und ein Gewässer kam und wehten die Winde und stießen an das Haus, fiel es doch nicht; denn es war auf einen Felsen gegründet.“
So verhält es sich mit den Wahrheiten, die wir in der Sonntagsschule lernen. Vielleicht scheint es ganz leicht, in der Sonntagsschule zu verstehen, daß Gott die Liebe ist, und daß daher alles, was Er schuf, lieblich und liebevoll und vollkommen ist. Wenn aber während der Woche irgend jemand in der Schule böse oder verletzend zu werden scheint, oder wenn wir uns nicht wohl fühlen, dann ist der Augenblick gekommen, wie ein Felsen für diese Wahrheit einzustehen. Wir müssen uns weigern, irgend etwas anderes zu glauben, und dann wird der Irrtum verschwinden.
Unsere Führerin Mary Baker Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckte und sie der Welt gab, schreibt in Beziehung auf die Geschichte des Jüngers Petrus in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 138): „Jetzt war es Petrus offenbar, daß das göttliche Leben die göttliche Wahrheit und Liebe und nicht eine menschliche Persönlichkeit der Heiler der Kranken, ein Fels, eine feste Grundlage im Reich der Harmonie, war.“
Der Peter in unserer Geschichte erlangte seine Heilung dadurch, daß er wußte, was Petrus, der Jünger, wußte, nämlich: daß die göttliche Liebe heilt und daß nichts die Harmonie jener Schöpfung der Liebe umwandeln kann. Seine Heilung kam dadurch zustande, daß er einen festen Standpunkt für diese Wahrheit einnahm, ebenso wie Simon Petrus.
Einige Semester später erhielt die Ausüberin eine Botschaft, daß Peter krank zu Bett liege. Daraufhin sandte sie ihm eine Botschaft, in der sie ihn ermahnte, des Petrus zu gedenken, der so fest wie ein Felsen stand. Und als Peter die Botschaft erhielt, sagte er, daß er auch schon daran gedacht hätte. Diesmal ließe er sich nicht vom Irrtum „überrumpeln“. Er fühlte sich gar nicht bedrückt und nahm einen festen Standpunkt für die Wahrheit ein, daß er vollkommen war, denn der vollkommene Gott hatte ihn zu Seinem Ebenbild geschaffen. Er wußte, daß der Irrtum, der ihn krank machen wollte, nicht wirklich war, weil Gott ihn nicht geschaffen hatte, und daß dieser Irrtum verschwinden würde, wenn er, Peter, beharrlich auf dem Felsen der Wahrheit stände. Und so geschah es auch.
Am nächsten Tage kamen seine Eltern zur Schule, um mit ihm auszugehen, und Peter wartete schon fertig angezogen auf sie. Und sie alle verlebten einen schönen Abend.
Was auch immer unser Name sein mag, und gleichviel ob wir Jungen oder Mädchen, Männer oder Frauen sind, wir alle können wie Peter sein und einen felsenfesten Standpunkt für die Wahrheit einnehmen.
