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Die Bedeutung der Dankbarkeit

Aus der Mai 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie wichtig ist es doch, daß wir Dankbarkeit empfinden für Schutz und andere Segnungen, die uns täglich von unserm Vater-Mutter Gott, dem göttlichen Prinzip, gewährt werden. Die Anerkennung der geistigen Quelle alles Guten in unserer Erfahrung macht uns empfänglicher für Gottes beständig wirkende Wohltätigkeit. Die beständig im Denken aufrecht erhaltene Dankbarkeit erkennt dem Wesen nach die Allheit Gottes, des Guten, an und trägt auf diese Weise dazu bei, uns gegen die Ansprüche des Bösen zu schützen. Dankbarkeit geht mit den schönen Eigenschaften wie Selbstlosigkeit, Demut, Großzügigkeit, Geduld und Gutwilligkeit zusammen und trägt dazu bei, daß solche Eigenschaften im Denken gefördert werden.

Dankbarkeit für die stets gegenwärtige Vollkommenheit Gottes und Seiner geistigen Schöpfung angesichts des gegenteiligen Augenscheins berichtigt irrige Zustände. Auf Grund seiner dankbaren Anerkennung der heilenden Gegenwart Gottes war Christus Jesus imstande, Krankheit und Sünde aller Art null und nichtig zu machen und die Toten zu erwecken. Es wird uns berichtet, daß er zuerst Gott seinen Dank darbrachte, bevor er begann, eine Menge mit nur wenigen Laiben Brot und ein paar Fischen zu speisen.

Ein Vers im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft gemahnt uns (Nr. 249):

„Denn Dankbarkeit ist Reichtum,
Und Klagen machen arm.“

Klagen, Mißvergnügen und Unzufriedenheit tragen dazu bei, uns gegen das bereits vorhandene Gute blind zu machen und ein Gefühl von Mangel oder Begrenzung aufkommen zu lassen. Das ruhelose Verlangen nach lediglich materiellen Dingen wie Geld, Luxus, Zerstreuung oder Beliebtheit mag andeuten, daß man durch erhöhtes geistiges Verständnis Undankbarkeit, Materialismus und Eigenliebe zu überwinden hat.

Die Anhäufung lediglich materieller Dinge kann uns keine wahre Zufriedenheit oder Freude vermitteln. Wer hätte nicht gelegentlich die Erfahrung gemacht, ein starkes Verlangen nach etwas Materiellem zu empfinden, nur um später nach erreichtem Ziel einzusehen, daß es keine wirkliche Befriedigung bedeutete? Das, was wirklich zufriedenstellt, hat seinen Ursprung in dem all-liebenden, all-erhaltenden Gott, im Geist, in der Seele. David versicherte (Ps. 145:16): „Du tust deine Hand auf und erfüllest alles, was lebt, mit Wohlgefallen.“

Die Versorgung des Menschen fließt überreich, beständig, unerschöpflich und stets verfügbar, weil sie vom unendlichen Gemüt bereitgehalten wird. Der Mensch, das geliebte Kind Gottes, ist ewiglich vollkommen, ungeteilt und harmonisch; es mangelt ihm an nichts zu seinem Wohlbefinden und Glück. Eine dankbare und beständige Vergegenwärtigung dieser unveränderlichen geistigen Wahrheiten zerstört das Gefühl von Mangel und hat die reichliche Versorgung unserer täglichen Bedürfnisse zur Folge.

Mary Baker Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 3): „Sind wir wirklich dankbar für das schon empfangene Gute? Dann werden wir uns die Segnungen, die wir haben, zunutze machen, und dadurch geschickt werden, mehr zu empfangen.“ Dankbarkeit für unsere augenblicklichen Besitztümer macht uns umsichtiger in deren Gebrauch.

Eine junge Frau bat einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft, ihr durch gebetvolle metaphysische Arbeit dabei zu helfen, eine bessere Wohnung zu finden, nach der sie sich schon lange vergeblich umgesehen hatte. Der Ausüber behauptete, daß der Mensch sich als Gottes Idee stets an seinem eigenen, besonderen Platz im Gemüt befindet, wo Geräumigkeit, Schönheit und Ordnung herrschen. Es wurde erkannt, daß die Schülerin in Wirklichkeit die Eigenschaften der Liebe, Weisheit und Dankbarkeit besitze und daß das göttliche Prinzip, Liebe, das stets gegenwärtig ist, um das menschliche Bedürfnis zu stillen, ihr die rechte Kundwerdung von Heim entfalten werde.

Nach kurzer Zeit erklärte die junge Frau dem Ausüber, daß sie keiner weiteren Hilfe bedürfe, da sie dazu erwacht sei, dankbar für die Wohnung zu sein, in der sie lebte. Ihr waren Ideen gekommen, wie sie sie geschmackvoller und bequemer gestalten könne, und sie hatte bereits damit begonnen, diese Anregungen in die Tat umzusetzen.

Es ist wichtig, daß wir für die guten Eigenschaften derer dankbar sind, mit denen wir Umgang haben, sei es zu Hause oder woanders, statt Nachdruck auf ihre Fehler zu legen. Klagen, Tadeln oder Krittelsucht tragen nicht zum harmonischen Leben bei; im Gegenteil, sie schließen es aus. Die Erkenntnis der Unwirklichkeit des Irrtums und eine dankbare Anerkennung der stets gegenwärtigen geistigen Vollkommenheit der eigenen Selbstheit wie auch der anderer wird den Schüler von Zwistigkeiten und Hader befreien und zu seinem geistigen Fortschritt beitragen.

Wenn man sich mit Krankheit, Sünde oder einem anderen ernsten Problem auseinanderzusetzen hat, so ist es besonders wichtig. Dankbarkeit für die unwandelbare Vollkommenheit Gottes und Seiner Widerspiegelung, des Menschen, zu hegen. Die Frage, warum man gezwungen sei, mit dem Irrtum zu ringen, führt zu nichts, dagegen erlangt man Heilung, wenn man dankbar die Allmacht Gottes, des Lebens, der Wahrheit und Liebe, anerkennt und mutig die Ansprüche des Irrtums auf Ort und Macht verwirft. Wir können Gott nicht anklagen, Irrtum irgendwelcher Art zu verursachen, da Er die göttliche Liebe, das unendliche Gute ist und nur das verleihen kann, was Seiner Schöpfung ganz und gar zuträglich ist.

Wenn der Schüler in seinem Verständnis wächst, so kann er nicht umhin, dankbar dafür zu sein, daß Gott, die stets gegenwärtige Wahrheit und Liebe, das stets gegenwärtige Leben, Seine Ideen zu allen Zeiten regiert, schützt und erhält und ihnen beständig alles Gute verleiht. Unsere Führerin, deren tägliches Leben durch ihre Dankbarkeit gegen Gott, das göttliche Prinzip, gekennzeichnet war, erklärt in „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 307): „Welch' herrliches Erbe wurde uns zuteil durch das Verständnis von der allgegenwärtigen Liebe! Mehr können wir nicht erbitten, mehr können wir nicht verlangen, mehr können wir nicht haben. Diese holde Gewißheit ist das ,Schweig und verstumme' gegen alle menschlichen Ängste, gegen Leiden jeder Art.“

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