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Die Macht der Worte

Aus der Mai 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


In unseren schau-bewußten Zeiten lesen die Leute weniger als früher. Es erfordert größere Anstrengung, Worte zu erfassen, als Bilder anzusehen; Worte können jedoch geistige Erfahrungen vermitteln und unausprechliches Glück verleihen. Die Worte der Bibel haben zum Beispiel diese Macht — Worte, die uns auf wunderbare Weise durch Jahrhunderte erhalten worden sind. Und dies waren Jahrhunderte voller Kriege, Feuersbrünste und Zerstörungen, und die Manuskripte, die das göttliche Licht bezeugten, hätten leicht verloren gehen können. William Tyndale war so davon überzeugt, daß seine Landsleute die Bibel lesen müßten, daß er sein Leben der von der Kirche verbotenen Übersetzung des Neuen Testamentes ins Englische widmete. Später wurde er für dieses Opfer auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

In unseren Tagen wurde eine geistige Auslegung der Bibel von einer Frau verfaßt, die trotz aller Verfolgungen die Menschheit durch ihre hingebende Arbeit segnete. Viele Zeugen haben davon berichtet, wie sie von Sünde, Krankheit, Mangel und Furcht durch das Lesen dieses auf die Bibel gegründeten Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, geheilt wurden.

Eine Frau, die zu einer orthodoxen Kirche gehörte, hatte oft die Bibel lesen hören, aber es hatte wenig Eindruck auf sie gemacht. Eines Tages jedoch war sie bei Freunden zu Besuch — Christlichen Wissenschaftern — die an Sommervormittagen früh auf dem Rasen saßen und laut die wöchentliche Lektionspredigt aus der Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit“ lasen, wie sie im Christlich-Wissenschaftlichen Viertelsjahrsheft zu finden ist. Als sie lauschend dabeistand, wurde sie gefragt, ob sie daran teilnehmen möchte. Sie setzte sich zu ihren Freunden und hörte die Bibel, als sei es zum ersten Mal. Die Verse waren in einem ihr neuen Zusammenhang; sie behandelten ein Thema — „Leben“ — und dann wurden Stellen aus dem anderen Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ — gelesen, die die Bibelstellen erklärten und erleuchteten. Der Gast empfand ein großes Glücksgefühl; die Bedeutung des Wortes Gottes begann, ihr aufzugehen. Später gesellte sie sich jeden Morgen zu ihren Freunden, wenn sie die Lektionspredigt lasen, und am Sonntag ging sie mit zu ihrer Kirche.

Dennoch hatte dieser Neuling die Christliche Wissenschaft noch nicht völlig begriffen, bis eine Zeit der Prüfung kam. Sie wurde von Schmerzen gepackt, die von schlimmer Vorbedeutung, und zwar von jener Art zu sein schienen, die eine augenblickliche Diagnose erfordern. Sie bebte davor zurück. Dann fragte ihre Freundin sie, ob sie bereit sei, eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft um Hilfe zu bitten und auf ärztliche Hilfe zu verzichten. Es war ein entscheidender Augenblick, aber die Leidende antwortete bejahend.

Die Ausüberin kam. Sie beschwichtigte die Furcht der Leidenden und sprach zu ihr über die Allgegenwart Gottes, des All-Liebenden, der den Menschen, Sein Bild und Gleichnis, erhält. Sie rief ihr Bewußtsein der Geistigkeit an, ihr wahres Selbst, und versicherte ihr, das die Schmerzannahme ein sterblicher Traum sei. Die Allheit Gottes mußte verstanden und das Nichts des Bösen klar erkannt werden. Nachdem die Leidende einen Tag und eine Nacht lang ihre Zuflucht bei der göttlichen Macht gesucht und Gott immer näher gekommen war, verschwanden die Schmerzen und kehrten nie zurück. Sie erkannte die Wahrheit der Worte Christi Jesu (Joh. 6:63): „Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich rede, die sind Geist und sind Leben.“

Nachdem nun die neue Anhängerin der Christlichen Wissenschaft begonnen hatte, die Wahrheit zu verstehen, wurde sie Mitglied in einer christlich-wissenschaftlichen Zweigkirche und fand tiefe Befriedigung in ihrer Arbeit in verschiedenen Ausschüssen. Sie erlaubte sich jedoch in ihrer Freude keine Selbstzufriedenheit. Sie wußte, daß sie, um im Lichte zu wandeln, ihr Denken läutern und ihre Gesinnung von häßlichen Irrtümern und herabziehenden Bildern befreien mußte, wie sie vom Grunde des Gedankenstromes aufsteigen, der durch das sterbliche Gemüt fließt. Sie mußte beständig Einflüsterungen abweisen, die das Böse ihr aufzwingen wollte. Es war nicht genug, die Schönheit des guten Lebens erkannt zu haben; sie mußte es stündlich leben, oder es würde sich ihrem Zugriff entziehen.

In ihren Bemühungen erhielt sie Hilfe von den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften. Die Worte der Lektionspredigt, des Christian Science Journal, des Christian Science Sentinel und der verschiedenen Ausgaben des Herolds versorgten sie mit Lesestoff, der ihr Gemüt zu rechtem Denken und von allem Eitlen hinweg lenkte. Die im Journal, im Sentinel und in den Herolden erscheinenden Zeugnisse der Christlichen Wissenschafter aus vielen Ländern erwiesen sich als treue Kameraden. Die Leitartikel in diesen Zeitschriften schlugen jede Note in der Stufenleiter geistiger Harmonie an. Mit dieser Literatur zur Seite hatte die Wissenschafterin keinerlei Gemeinschaft mit den Mächten der Finsternis.

Wahrlich, groß ist die Macht der Worte! Als sie zuerst die Bibel durch das Lehrbuch erklärt hörte und später, wenn sie in Zeiten der Gefahr oder Versuchung selber in diesen Büchern las, erkannte diese Wissenschafterin sich selbst als Kind Gottes und als Beweisführer für die folgende Erklärung Mrs. Eddys in „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 99): „In nichts anderem erschien Jesus von Nazareth göttlicher als in seinem Glauben an die UnVergänglichkeit seiner Worte. Er sagte:, Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen‘, und sie sind nicht vergangen. Die Stürme der Zeit fegen durch die Jahrhunderte, aber seine Worte können sie nicht in Vergessenheit bringen. Sie leben immer noch und werden morgen lauter reden denn heute.“

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