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Eine Religion der Freude

Aus der Juli 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft ist eine Religion der Freude. Gesundheit, Frieden, Erfolg und Freude ist der Lohn für einen jeden, der diese Wissenschaft getreulich in die Tat umsetzt. Die von der Christlichen Wissenschaft inspirierte Freude ist nicht eine flüchtige und vergängliche Welle des Gefühls, sie ist vielmehr der Ausdruck der tiefsten Überzeugung, daß der Mensch untrennbar ist von Gott, Geist, der Quelle alles Guten.

Im Allgemeinen betrachten die Christen Jesus als einen „Mann voller Schmerzen und Leid,“ wie Jesaja voraussagte (Engl. Bibel, Jes. 53:3). Der Wegweiser gab jedoch nie zu verstehen, daß er „ein Mann voller Schmerzen“ wäre. Gegen Ende seiner Laufbahn erklärte er seinen Jüngern, daß sie Freude erleben würden, wenn sie seine Lehren annehmen und ihnen gehorchen würden. Er sagte zu ihnen (Joh. 15:11): „Solches rede ich zu euch, auf daß meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.“

Es ist Tatsache, daß Jesus für die Sünden anderer litt und es mit dem Haß der Welt seiner Geistigkeit gegenüber aufnehmen mußte. Aber der Christus, seine wahre Selbstheit, die niemals durch Schmerzen oder Leid gefesselt war, erhielt ihn in all diesem aufrecht. Mrs. Eddy sagt in „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 84): „Der, Mann voller Schmerzen‘ wußte, daß der Mann voller Freuden — sein geistiges Selbst oder der Christus — der Sohn Gottes war, und daß das sterbliche Gemüt, nicht das unsterbliche Gemüt litt.“

Es wäre Jesus unmöglich gewesen, sich als einen „Mann voller Schmerzen“ zu betrachten dank seiner tiefen Überzeugung und seines Beweises, daß er Sohn Gottes war — ewiglich mit dem Christus ausgerüstet. Und es ist das Amt des Christus, „zu schaffen den Traurigen zu Zion, daß ihnen Schmuck für Asche und Freudenöl für Traurigkeit und schöne Kleider für einen betrübten Geist gegeben werden, daß sie genannt werden Bäume der Gerechtigkeit, Pflanzen des Herrn zum Preise“ (Jes. 61:3).

Jesus gab der Menschheit das wahre Rezept für Freude in seinen zwei großen Geboten: Gott über alles zu lieben und seinen Nächsten wie sich selbst. Doch man kann Gott und seinen Nächsten nicht lieben, wenn man nicht weiß, wer Gott ist und was der Mensch ist. Jahrhundertelang schilderte das Christentum den Menschen als im Fleische geboren, als einen sündigen, leidenden, dem Tode unterworfenen Sterblichen. Und von Gott wurde angenommen, daß Er das Böse kennt und zuläßt, und daß Er dann die Menschen für ihre Sünden und Irrungen bestraft. Diese falschen Begriffe von Gott und dem Menschen haben zu all der Zwietracht in der Welt geführt und haben die Menschheit der bleibenden Freude eines wahren christlichen Lebens beraubt.

Gehorsam gegenüber den beiden Geboten Jesu, wie sie von der Christlichen Wissenschaft erklärt werden, bringt einem jeden bleibende Freude, Frieden und Macht, denn Gott ist das unendliche Gute, und Seine Schöpfung spiegelt dieses unendliche Gute wider. Jesus sagte, daß das Reich Gottes inwendig in uns ist. Dieses Himmelreich ist ein Gedankenzustand der Reinheit und Güte, in dem das Bewußtsein immerdar eins ist mit der göttlichen Liebe. In diesem Bewußtsein ist Freude — oder Glückseligkeit — eine bleibende Eigenschaft. Sie ist die Gabe Gottes und kann nicht von uns genommen werden. Unsere Aufgabe ist es anzuerkennen, daß wir tatsächlich als Gottes Ideen im Himmel sind, und daß nichts uns das bleibende Verständnis unserer unzertrennlichen Einheit mit der göttlichen Liebe rauben kann.

Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 76): „Die sündlose Freude — die vollkommene Harmonie und Unsterblichkeit des Lebens, denen unbegrenzte göttliche Schönheit und Güte zu eigen sind, ohne eine einzige körperliche Freude oder einen einzigen körperlichen Schmerz — sie macht den einzig wahren, unzerstörbaren Menschen aus, dessen Sein geistig ist.“ Ist dieser Daseinszustand weit entfernt und schwer zu erreichen? Nein. Er ist jener Bewußtseinszustand, der, wie Jesus sagte, bereits in uns ist. Doch es ist unsere Aufgabe, seine Gegenwart durch ein Verständnis Christus, wie er in der Christlichen Wissenschaft offenbart wird, zu erkennen, aufrechtzuerhalten und zu demonstrieren. Dies Verständnis wird durch das folgerechte Bestätigen geistiger Güte im täglichen Leben ohne weiteres gewonnen. Jesus zeigte uns den Weg. In der Bergpredigt führt er uns die großen Segnungen vor Augen, die uns durch die im täglichen Leben zum Ausdruck gebrachten Eigenschaften wie Sanftmut, Reinheit, Freundlichkeit, Demut, Friedfertigkeit, Selbstlosigkeit und Feststehen in der Wahrheit zuteil werden.

Wenn man von Kummer, Furcht, Mangel, Mißerfolg oder Enttäuschungen verfolgt wird, so ist das ein Zeichen dafür, daß man es verabsäumt hat, sich über seine wahre Selbstheit zu freuen und sie anzuerkennen — sein unzertrennliches Einssein mit Gott, der göttlichen Liebe. Man verweilt in der Atmosphäre der Hölle mit ihren bösen Annahmen, anstatt seine wahre Natur als Kind Gottes anzuerkennen. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, diese falschen Annahmen über uns selbst wachsam zu entdecken, die Einflüsterungen der Sterblichkeit zu leugnen und auf unser ewiges Geburtsrecht als Kinder Gottes Anspruch zu erheben.

Der Apostel Paulus tat dies. Er schrieb über die Freude, die er durch Glauben sein nannte, und fügte hinzu (Röm. 5:3–5): „Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Trübsale, dieweil wir wissen, daß Trübsal Geduld bringt; Geduld aber bringt Erfahrung; Erfahrung aber bringt Hoffnung; Hoffnung aber läßt nicht zu Schanden werden.“ Dieser große christliche Kämpfer trat in Jesu Fußtapfen und weigerte sich, sich durch irgendwelche mißlichen Umstände niederdrücken zu lassen. Er trat ihnen mit Vertrauen auf Gottes Allmacht und Allgegenwart entgegen. Er wußte freudig, daß der Christus, der Heilige Geist, ihm die Fähigkeit und Macht verlieh, jedes Problem, was immer es auch sein mochte, durch das Überwinden des Bösen mit Gutem, des Irrtums mit der Wahrheit zu lösen.

Der Christliche Wissenschafter, der die große Gabe der göttlichen Sohnschaft anerkennt — seine bleibende Einigkeit, oder sein bleibendes Einssein mit Gott durch Christus — strahlt natürlich den Frieden, die Freude und das Vertrauen des Heiligen Geistes aus. Der echte Wissenschafter spiegelt in der Kirche, im Heim, im Geschäft, in seinen menschlichen Beziehungen den Christus wider — den heilenden, läuternden und erleuchtenden Einfluß, der von Gottes Gegenwart Zeugnis ablegt und alle Menschen segnet.

Mrs. Eddy sagt uns, daß Größe und Freude bleibende Kennzeichen des guten Menschen sind. Sie schreibt in ihrem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 150): „Pliny beschreibt das Wesen wahrer Größe wie folgt:, Zu tun, was geschrieben zu werden verdient, und zu schreiben, was gelesen zu werden verdient, und die Welt glücklicher und besser zurückzulassen, weil man in ihr gelebt hat.‘ Strebt nach der Freude und Krone eines solchen Erdenwandels — dem Segen einer solchen Sendung.“

Heute ergeht an jeden Christlichen Wissenschafter die Aufforderung, die Güte Gottes im täglichen Leben so widerzuspiegeln, daß er den Lohn des Getreuen ernten möge (Matth. 25:21): „Ei, du frommer und getreuer Knecht. .. gehe ein zu deines Herrn Freude!“

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