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Das Sein ist unsterblich

Aus der September 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Leben ist ewig“, erklärt Mary Baker Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 246). Und sie fährt fort: „Wir sollten dies ausfindig machen und anfangen es zu demonstrieren. Leben und Güte sind unsterblich.“ Unser wahres individuelles Leben, die Kundwerdung Gottes, des göttlichen Lebens, ist ohne Anfang oder Ende. Der Christlichen Wissenschaft zufolge ist es in keiner Weise jemals von der Sterblichkeit berührt worden.

Glauben und verstehen wir diese Tatsachen des wahren Daseins? Demonstrieren wir die Wahrheit, daß unsere Wesenheit unser wahres Sein, unsterblich ist, jeden Tag ein wenig umfassender? Oder geben wir uns damit zufrieden, zu sagen oder zu denken: „Ja, ich weiß, daß der geistige Mensch ewig ist, aber ich habe diesen Zustand noch nicht erreicht?“ Früher oder später müssen wir zu der Tatsache erwachen, daß es in Wirklichkeit keinen sterblichen Menschen gibt und daß das einzige Sein, das der Mensch besitzt, unsterblich ist.

Jemand könnte versucht sein, sich mit der Frage zu beschäftigen: „Wie bin ich denn je in diesen Zustand der Sterblichkeit hineingeraten?“ Er nimmt das Zeugnis der unzuverlässigen Sinne als Beweis für die physische Wirklichkeit an und fragt sich dann vielleicht, wieso Gott, der doch die Liebe ist, jemals einem so unliebenswerten Zustand des Seins für Seine Schöpfung hat zustimmen können. Mrs. Eddy erläutert diesen Punkt in ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 64) und schreibt: „Es ist ebenso möglich zu erkennen, warum der Mensch solchen Bedingungen unterworfen ist, wie sicher zu sein, daß er wirklich in einem Zustand der Sterblichkeit ist.

Ein eingehendes Durchdenken führt zu dem Schluß, daß der einzige Beweis körperlichen Daseins von den fünf persönlichen Sinnen erlangt wird. Jemand, der dem Zeugnis der falschen Annahme zustimmt, wird fortwährend von den Folgen — Sünde, Krankheit und Tod — beunruhigt, doch nur aus dem Grunde, weil die volkstümliche Auffassung den Menschen für ein zeitliches, materielles Wesen hält. Ein jeder kann jeden Augenblick damit aufhören, die unzuverlässigen Beweisansprüche zu beachten, die von den irrigen Sinnen gestellt werden, und kann so anfangen, durch die untrüglichen Funde des geistigen Verständnisses seine echte unkörperliche Selbstheit zu erkennen.

Jemand, der sich auf irgend einem Spezialgebiet vervollkommnen möchte, zum Beispiel in der Elektronik, studiert keine fehlerhaften oder überholten Abhandlungen über das Thema. Während seines Forschens mag er wohl auf inkorrekte oder unvollständige Darstellungen über den Gegenstand stoßen, doch wird er sie beiseite legen, um aus den einschlägigen neuesten und wissenschaftlichen Schriften Nutzen zu ziehen.

In gleicher Weise sollte sich jemand, der ernsthaft seinen wahren Stand als Gottes Kind zu verstehen sucht, von den falschen und irreführenden menschlichen Schlüssen abwenden und darnach streben, die von den geistigen Sinnen dargebotenen fehlerfreien Wahrheiten zu verstehen und dann zu demonstrieren. Wenn die Wahrheit des Seins anerkannt und verstanden wird, verlieren die Annahmen der materiellen Sinne ihre Gewalt; und sowohl die Annahmen als auch ihre verhängnisvollen Folgen — Sünde, Krankheit und Tod — verblassen zur Bedeutungslosigkeit und verschwinden schließlich.

Der Irrtum kann uns bei der Lösung unserer Probleme nicht helfen. Die Christlichen Wissenschafter wenden sich immer ernstlicher von dem falschen Sinn des Daseins ab und dem wahren Sinn zu, und das Ergebnis ist Gesundheit, Glück und Sicherheit. Sie entdecken die Lösungen der Rätsel des täglichen Lebens in dem Maße, wie sie sich von der Materie abwenden und bei dem göttlichen Gemüt Erleuchtung suchen.

Jesus gab die Richtschnur für das Erfassen und freudige Erleben des unsterblichen Seins mit den folgenden Worten eines Gebets, das im Johannes-Evangelium zu finden ist (Joh. 17:3): „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.“ Wenn man sich mit dem unsterblichen Dasein vertraut machen will, so muß man die Tatsache erfassen, daß Gott des Menschen einzige Quelle des Seins ist. Die Christliche Wissenschaft lehrt, wie man diese wissenschaftliche Erkenntnis von Gott und Seiner Schöpfung erlangen kann. Durch den Christus — Gottes vollständige göttliche Offenbarwerdung — wird Gott dem menschlichen Bewußtsein enthüllt. Der Christus zeigt dem empfänglichen Denken das vollkommene Vorbild des Daseins. Der Christus offenbart den vollkommenen Menschen der Schöpfung Gottes, in dem es keine Materie oder sterbliches Gemüt gibt, kein Alter, keine Gebrechlichkeit, kein Ende.

Der Christus offenbart die Macht Gottes, die allerhabene Kraft, durch die alle Ideen ihr Dasein haben. Kein Ausdruck Gottes, gleichviel ob er den körperlichen Sinnen — in gefälschter Form — als Fisch, Vieh, Vogel oder Pflanze erscheint, hat in Wirklichkeit ein von Gott unabhängiges Dasein. Alle Ideen des Gemütes werden vom Gemüt ewiglich mit Kraft versorgt. Da Gott keinen Anfang hat, und da der Mensch und das Universum Seine ewige Natur ausdrücken, haben diese Ideen zu aller Zeit bestanden.

Dem persönlichen Sinn, für den nur ein materielles Dasein erkennbar ist, erscheint das unsterbliche Dasein als eine Unmöglichkeit, oder bestenfalls als in einer unbestimmten zukünftigen Zeit jenseits des irdischen Daseins verbannt. Aber der unsterbliche Menche ist eine zeitlose Idee. Ohne Anfang und ohne Ende, erfreut sich der unsterbliche Mensch ewiger geistiger Fortdauer. Wenn der Mensch je einen Anfang gehabt hätte, so könnte und würde er ebenfalls ein Ende haben. Aber der Mensch ist ewig in Gott.

Was für eine Form der Täuschung hält uns davon ab, hier und jetzt die Wirklichkeit des unkörperlichen Daseins anzuerkennen? Hat nicht Johannes in seinem ersten Brief gesagt (1. Joh. 3:2): „Wir sind nun Gottes Kinder?“ Ganz gewiß haben wir das Recht und die Gelegenheit, durch stets zunehmende Geistigkeit gefördert zu werden. Um dieses Recht auszuüben, müssen wir verstehen, daß der wirkliche Mensch der einzige Mensch ist. Wir müssen die Tatsache klar erfassen, daß der Mensch nicht durch das Gebot des fleischlichen Gemütes ein Sterblicher ist, sondern daß er durch den unabänderlichen Willen Gottes ein Unsterblicher ist.

Jesus sagte (Mark. 8:36): „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne, und nähme an seiner Seele Schaden?“ Ja, zu was ist es nütze, den Menschen als in Materie, in Fleisch eingehüllt zu sehen, das nur seine wirkliche unsterbliche Selbstheit in der Seele verschleiert? Der Mensch ist von der Seele erschaffen und wird von der Seele erhalten. Der materielle Mensch ist nur das verzerrte Bild, das die sterbliche Mutmaßung gezeichnet und eingerahmt hat. Die Seele ist unsterblich, und die Schöpfung der Seele — der Mensch und das Universum — spiegelt die Seele wider und ist daher unsterblich.

In dem Schlußsatz der „Wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 468) rüttelt Mrs. Eddy das menschliche Denken mit folgender Erklärung auf: „Folglich ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig.“ Ein Nachsinnen über diese Wahrheit wird den Menschen immer heilsame Ergebnisse einbringen, denn in dem Maße, wie wir sie anerkennen, verliert die Materialität ihren Halt und das Denken fängt an, zu der Tatsache zu erwachen, daß das Sein wahrhaft unsterblich ist.

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