In der Bibel lesen wir den inspirierenden Bericht über den mutigen festen Standpunkt, den Paulus einnahm, als der römische Hauptmann, der ihn gefangen genommen hatte, befahl, daß man ihn geißeln und verhören sollte. Als die Soldaten ihn mit Riemen anbanden, um den Befehl auszuführen, sagte Paulus zu einem Unterhauptmann (Apg. 22:25): „Ist's auch recht bei euch, einen römischen Menschen ohne Urteil und Recht zu geißeln?“ Der Bericht fährt fort: „Da kam zu ihm der Oberhauptmann und sprach zu ihm: Sage mir, bist du römisch? Er aber sprach: ja.“
Ein Bibelkommentar erläutert diese Stelle folgendermaßen: „Ein Oberhauptmann, der schon dem römischen Gesetz zuwider gehandelt hatte, indem er Paulus fesseln ließ, entdeckte zu seinem Erstaunen, das er „frei geboren“ (nach engl. Bibelübersetzung) war, d.h., daß er das römische Staatsbürgerrecht durch seinen Vater erlangt hatte, während er selbst, Claudius Lysias, dieses Bürgerrecht hatte erkaufen müssen.“ Gemäß dem biblischen Bericht bewirkte diese unerschrockene Haltung des Paulus das folgende Resultat: „Da traten alsobald von ihm ab, die ihn befragen sollten.“
Die Christliche Wissenschaft ist in die Welt gekommen, um die herrliche Botschaft zu verkünden, daß alle Menschen „frei geboren" sind. Doch wir müssen, wie Paulus, unsere Befreiung von ungerechter Verurteilung für uns beanspruchen. Wenn Paulus zu denen, die ihn gefangen hielten, nichts über die Umstände seiner Herkunft gesagt, noch auf sein Geburtsrecht Anspruch erhoben hätte, so wäre er zweifellos gegeißelt worden, und zwar nicht, weil er solchen Gesetzen und Urteilen unterworfen war, sondern weil er nicht auf seine Befreiung als Römer Anspruch erhoben hätte.
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