„Das Himmelreich [ist gleich] einem Kaufmann, der gute Perlen suchte. Und da er eine köstliche Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie“ (Matth. 13:45, 46). Die Christliche Wissenschaft ist für mich wahrhaft zu der „einen köstlichen Perle“ geworden, das heißt, ich habe gelernt, sie nach ihrem wirklichen Wert als die größte Gabe zu schätzen, dieGott seit Christi Jesu Zeiten den Menschen verliehen hat.
Schon früh in meiner Kindheit hatte ich das Vorrecht, die Sonntagsschule zu besuchen, und ich werde mich immer in liebender Dankbarkeit daran erinnern, mit welchem Ernst und welcher Aufrichtigkeit die Lehrer unseren jugendlichen Ohren die Wahrheit darboten. Auch den Ausübern möchte ich danken, die, wenn immer es nötig war, meinem Ruf nach Hilfe folgten. Einmal, als ich an der Universität eine Anzahl Prüfungen zu bestehen hatte, bat ich um Behandlung. Dank der Arbeit des Ausübers, fühlte ich mich während der ganzen Zeit wie getragen und erhielt die besten Zensuren — in einigen Fällen sogar Spitzenzensuren — meiner ganzen Studienzeit.
Allerdings erst als ich ins Ausland ging, wurde die Christliche Wissenschaft zu meinem kostbarsten Besitz. Ich erinnere mich, daß ich eines Tages auf der Reise eine Anzeige Der Mutterkirche sah, deren Mitglied ich gerade geworden war. Ich fühlte, daß Die Mutterkirche mich umgab, gleichviel wo ich war, und daß sie meinen Fortschritt überwachte.
Wir lesen in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, unserer Führerin (S. 518): „Gott gibt die geringere Idee Seiner Selbst als ein Bindeglied für die größere, und dafür beschützt die höhere immer die niedere. Die geistig Reichen helfen den Armen in einer großen Brüderschaft, und alle haben dasselbe Prinzip oder denselben Vater, und gesegnet ist der Mensch, der seines Bruders Not sieht und ihr abhilft und das eigne Gute in dem des andern sucht.“ Mehr als einmal, wenn ich mich einem persönlichen Problem gegenüber sah, habe ich gefunden, daß die Lösung in der natürlichsten und harmonischsten Weise kam, wenn ich half, meines Bruders größere Not zu stillen und meine eigenen Sorgen beiseite setzte.
Ich bin sehr dankbar für die Heilung von verschiedenen körperlichen Erkrankungen, wie Herzleiden, Erkältungen und anderen Beschwerden, doch noch dankbarer bin ich für die moralische und geistige Umwandlung, die die Christliche Wissenschaft in mir bewirkt hat, und für die Harmonie, die sie in mein Leben gebracht hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die eigentliche Demonstration der Christlichen Wissenschaft zuerst in unserem Bewußtsein stattfindet; wenn wir dann dem körperlichen Zustand keine weitere Bedeutung beimessen, hat er seine Kraft, uns zu stören, verloren; tatsächlich wird er sich in sein Nichts auflösen. Ich habe auch erkannt, daß die beste Art, Mangel an Freudigkeit und Inspiration zu überwinden, die ist, dankbar zu sein für all das Gute, das in Gottes Universum existiert. Dann wird sich der Schleier ganz sicher heben.
Konsequentes Studium der Lektionspredigt in dem Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft hat sich mir als der sicherste Weg zu Fortschritt in der Wissenschaft erwiesen. Ich bin auch dankbar für die Zeitschriften, besonders für den Christian Science Monitor, der den großen Vorzug hat, seine Leser zu erleuchten und zu inspirieren. Auch für eine erfolgreiche und interessante Tätigkeit möchte ich meine Dankbarkeit ausdrücken. Gute Gelegenheiten haben sich mir mehr als einmal geboten, wenn ich willens war, mich von dem Vater in Seiner eigenen Weise führen zu lassen. Tiefe Dankbarkeit empfinde ich für das Wirken in den Ämtern meiner Zweigkirche, wo ich das Vorrecht hatte, als Zweiter Leser zu dienen.
Vielfache Beweise hatte ich für die Tatsache, daß Gott eine immer gegenwärtige Hilfe ist. Einmal wurde ich in einer Zeit intensiver Arbeit für mein Büro wie auch für meine Zweigkirche von körperlicher und mentaler Erschöpfung überwältigt, dem Ergebnis eines falschen Verantwortungsgefühls. Tagelang hatte ich das Gefühl, als läge ich im Sterben. Eines Nachts rang ich mit diesem Angstgefühl und seufzte: „Ach, könnte ich den Frieden erlangen, welcher höher ist denn alle Vernunft!“ Dann schlief ich kurze Zeit ein. Am nächsten Tag bat ich einen Ausüber um Hilfe und wurde mehrere Tage von ihm unterstützt. Die vollständige Freiheit erlangte ich erst, als ich, nach viel Gebet, erkannte, daß ich geduldiger und liebevoller gegen meine Angehörigen sein mußte.
Meine Dankbarkeit für Klassenunterricht und die damit verbundenen Segnungen ist sehr groß. Meine tiefste Dankbarkeit gilt unserem lieben Meister, der zu unserer Erlösung vor fast zweitausend Jahren den Pfad vom Sinn zur Seele liebend und einsam wanderte; wie auch unserer geliebten Führerin, die so selbstlos für die Erlösung der Menschheit von allen Ansprüchen der Materie arbeitete und so den Weg zum ewigen Leben wieder gangbar machte. — Genf, Schweiz.
