Christus Jesus empfahl einst ein Gebet, das jeder seiner Nachfolger demütig überdenken sollte. Als er die Siebzig auf ihre Heilmission aussandte, sagte er zu ihnen (Luk. 10:2): „Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte.“ Er befahl diesen Männern, die Kranken zu heilen, wo sie willkommen geheißen würden, und zu verkünden, daß das Reich Gottes nahe sei.
Wenn der Christliche Wissenschafter, dem Meister gehorsam, in dieser Weise betet, so weiß er, daß er nicht andere auffordern darf, rege Kirchenmitglieder, eifrige Arbeiter oder Ausüber zu werden, während er selbst in einem weniger verantwortlichen Gemütszustand verharrt. Er betet dieses Gebet in erster Linie für sich selbst. Er läßt den Geist Gottes in sein Herz ein und bereitet sich auf die Aufgabe vor, das Christentum als die große Wissenschaft zu beweisen, die es ist. In seinem eignen Denken läßt er die Sehnsucht reifen, die Kranken und Reuigen, die Bekümmerten und die geistig Hungrigen trösten zu können.
Unser Eifer als Arbeiter in der Ernte der Christlichen Wissenschaft steht in genauem Verhältnis zu unserm tatsächlichen Bewußtsein der wahren Idee vom Sein. Wenn man erst einmal einen Lichtblick von der Substanz der Schöpfung Gottes erhascht hat, die geistig ist und von Gott beherrscht wird, so ist man eifrig bemüht, mehr von diesem Reich des Geistes ans Licht zu bringen. Inspiration und andächtiges Zielbewußtsein beweisen, daß der Wissenschafter den göttlichen Willen in sich wirken läßt. Er weiß, daß nichts anderes wichtiger sein kann als die Aufgabe, der Menschheit die Wahrheit zu enthüllen. Flauheit und Gleichgültigkeit zeigen an, daß der Mensch sich noch in Unwissenheit über die Bedeutung des Erscheinens der Christlichen Wissenschaft in der Welt befindet.
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