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Die Wichtigkeit der Selbstbeherrschung

Aus der April 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn die Frage gestellt würde: „Was ist eines der größten Bedürfnisse in der Welt von heute?“ so würden die Antworten ohne Zweifel recht verschieden ausfallen; aber viele Leute würden wahrscheinlich mit Recht bemerken, daß wir der Selbstbeherrschung bedürfen. Eine Erklärung von Beherrschung lautet: „einen einschränkenden oder Richtung weisenden Einfluß auf etwas ausüben,. .. zu bändigen“. Diese Erklärung zeigt, was wir für uns selbst und andere tun müssen, wenn wir ein normales Maß von Gesetz und Ordnung aufrechterhalten wollen.

Eine bereitwillige Unterordnung unter allgemein anerkannte Regeln für gutes Benehmen und Handeln bringt gute Resultate. Der ernste Wunsch, das eigene Denken in Übereinstimmung mit solchen Regeln zu bringen, ist ein Schritt in der rechten Richtung. Diese mentale Einstellung führt zu größerer Achtung vor dem Gesetz und schließlich zu größerer Bereitwilligkeit, ihm folgerichtiger zu gehorchen. Darauf folgt notwendigerweise eine größere Achtung vor den Rechten anderer, weniger Selbstsucht und weniger Widerstand gegen Ordnung und Harmonie.

Die Lösung für das Problem des zuchtlosen Denkens kann nur in der Christlichen Wissenschaft gefunden werden, welche lehrt, daß unsere Voraussetzung die Vollkommenheit des Schöpfers, Gottes, des göttlichen Gemüts, ist, sowie die Seiner vollkommenen Schöpfung, die ewiglich von dem göttlichen Gesetz regiert wird. Die Anerkennung dieser Voraussetzung erzeugt Selbstbeherrschung im individuellen Menschen. Die Christliche Wissenschaft erklärt, wie wir völlige Erlösung von der Sünde, ja von allem Elend des Ungehorsams und der Gesetzlosigkeit erlangen können. Wenn man die Lehren dieser Wissenschaft versteht und sie befolgt, so wird man befreit von all dem Herzeleid, der Pein und den Lasten, die Begleiterscheinungen des Widerstandes gegen Gott und Seine Liebe und Herrschaft sind. Wir lesen in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 161): „Derjenige, der Selbsterkenntnis, Selbstbeherrschung und das Himmelreich in sich selbst, seinem eigenen Bewußtsein, erlangt, wird durch Christus, die Wahrheit, erlöst.“

Eltern, Lehrer oder Vormünder müssen sich selbst fragen, ob sie der Annahme einer bösen Macht Glauben schenken, die durch Personen, Umstände oder Dinge wirkt — einer Macht, die beansprucht, einen schlechten Einfluß auszuüben, das Gute zu verdunkeln, und auf Gottes ewiges Gesetz der Herrschaft störend einzuwirken. Sie müssen erkennen, ob sie mit der universalen Annahme übereinstimmen, daß wegen einer gewissen entgegengesetzten Kraft die Macht des Guten nur gelegentlich wirkt. Solches Folgern ist falsch und ermangelt der göttlichen Logik; daher kann es den Anspruch des Ungehorsams gegen Gesetz und Ordnung nicht heilen, noch bei der wissenschaftlichen Demonstration von Selbstbeherrschung von Nutzen sein.

Heutzutage wird viel über die Zuchtlosigkeit mancher Jugendlichen gesprochen. Wir bedauern ihr Benehmen und die traurigen Folgen ihres Verhaltens. Was ist die Ursache dieser Zuchtlosigkeit und ihrer verderblichen Begleiterscheinungen? Eine Antwort darauf könnte lauten, daß die Unwissenheit über Gott, das Gute, zu dem unvernünftigen Wunsch führt, mit Bezug auf die Mittel und Wege des Bösen als sophistisch überlegen zu erscheinen. Dieser Wunsch, sündhaft sophistisch zu erscheinen, wird gewöhnlich von der anstößigen Erwartung begleitet, für „weltklug“ gehalten zu werden.

Die jungen Menschen sollten darauf aufmerksam gemacht werden, daß Empfindung in der Materie ein Trug der Sünde ist, und daß niemand unter die Herrschaft des Bösen zu kommen oder durch seine Lügen betrogen zu werden braucht. Man kann sich sofort dem Prinzip zuwenden und in Gottes Liebe die Kraft finden, die notwendig ist, um aus der Versuchung, etwas Unrechtes zu tun, herausgehoben zu werden. Man kann die geistige Stärke und Selbstbeherrschung erlangen, die dem Wunsch entspringt, das Rechte zu tun. Durch das erneuernde Licht der Wahrheit können wir erkennen, daß unsere wahre Selbstheit ehrenhaft und gottähnlich ist, weil Gott selbst den Menschen ewiglich als die vollkommene Idee des Gemüts in dem Universum der Reinheit und des Guten erhält. Es ist beweisbar, daß die im Bewußtsein lebendig erhaltenen geistigen Tatsachen das Verschwinden von Falschheiten in unserer Erfahrung bewirken.

Wir können Trost und Stärke aus der Erkenntnis schöpfen, daß wir des Lichtes und der Macht des Prinzips nicht beraubt werden können, solange wir dem göttlichen Gesetz bewußt gehorsam bleiben. Der Widerstand gegen die Wahrheit hat ein rastloses, unerfreuliches Übergangsstadium im menschlichen Denken verursacht — einen Zustand in dem sich gewisse rebellische Jugendliche von heute befinden. Die Christliche Wissenschaft zeigt uns deutlich, daß ein großer Teil dieses Aufruhrs, der augenblicklich im universalen Denken herrscht, eine mentale Chemikalisation darstellt. Das Erwachen des menschlichen Bewußtseins zur Wahrheit hat dem Irrtum einen gewaltigen Stoß versetzt. Das Ergebnis ist, daß die Sünde an die Oberfläche kommt und Unreinheiten gewaltsam ausgeschieden werden. Wie schwierig die Weltlage von heute auch erscheinen mag, so brauchen wir doch nicht zu verzagen, noch uns vor ihr zu fürchten.

Zweifellos wird jeder aufrichtige Christliche Wissenschafter sich nachdrücklich auf die Seite des Prinzips stellen und wachsam aus seinem Bewußtsein auch die leisteste Neigung zu einem Kompromiß mit dem Irrtum ausjäten — die Neigung, hier ein wenig oder dort ein wenig von einer hohen sittlichen Richtschnur abzuweichen oder gelegentlich einmal seine früheren ethischen Ideale zu verlassen. Die Finsternis des Bösen scheint sich einzuschleichen, wenn die Tür unserer mentalen Behausung irgendeinem Irrtum offengelassen wird. Das Blendwerk des sündigen Sinnes kann uns nicht einkreisen, wenn der Trug aufgedeckt und zerstört wird. Mit dem Einströmen des Lichtes der Christus-Wahrheit verschwindet die Finsternis.

Mrs. Eddy gibt uns eine tröstliche Versicherung über das schließliche Ergebnis der heutigen Lage. Im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt sie (S. 96): „Der sterbliche Irrtum wird in einer moralischen Chemikalisation vergehen.“ Und weiter unten auf der Seite erklärt sie: „Während dieses letzten Kampfes werden sich arge Gemüter bemühen, Mittel und Wege zu finden, um mehr Böses auszuführen; aber diejenigen, welche die Christliche Wissenschaft erkennen, werden das Verbrechen im Zaum halten. Sie werden bei der Austreibung des Irrtums mithelfen. Sie werden Gesetz und Ordnung aufrechterhalten und freudig die Gewißheit der endlichen Vollkommenheit erwarten.“

Als Christliche Wissenschafter erkennen wir klar, welche Arbeit getan werden muß. Wir müssen uns nicht nur mit dem individuellen Problem auseinandersetzen, das doch nur ein Teil des allgemeinen Problems ist, sondern die Arbeit muß die gänzliche Zerstörung jenes Anspruchs des sterblichen Gemüts umfassen, daß das Böse eine universale Macht und Gegenwart ist. Wenn man den Irrtum von aller Identität loslöst, so beraubt man ihn seines Anspruchs auf Wesenheit, und dies ist ein Schritt weiter zu seiner völligen Zerstörung hin. Die Christliche Wissenschaft lehrt ganz eingehend, daß das Böse nicht der Mensch ist. Es ist eine hypnotische Annahme, ein Wahnbild. Die Macht, die das Böse an die Oberfläche bringt und es zum Verschwinden zwingt, ist das Kommen des Christus zum individuellen menschlichen Bewußtsein. Und zum Teil bekundet sich diese Macht in Selbstbeherrschung.

Paulus schrieb (Kol. 3:4): „Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in der Herrlichkeit.“ Die Christus-Wahrheit kommt zum menschlichen Bewußtsein und zerstört durch ihre geistige Wirksamkeit den bösen, verlockenden, fleischgewordenen Irrtum, der sich stolz für Wirklichkeit ausgibt. Er vernichtet die Illusion der Sinne und bringt sichere Befreiung von den widersprechenden Argumenten des fleischlichen Gemüts. Wenn der Mensch empfänglich für den Christus ist, wird er nicht mehr getäuscht, sondern wird erweckt, die unveräußerlichen Rechte des Menschen auf Einssein mit Gott „in der Herrlichkeit“ zu erkennen. Er erkennt alsdann dankbar, daß er die Wichtigkeit der Selbstbeherrschung bewiesen hat, und daß der Traum der Knechtschaft unter unbeherrschte fleischliche Annahmen gänzlich verschwunden, und dagegen freudige Befreiung als des Menschen göttliches Erbe erschienen ist.

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