„Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen“ (Matth. 6:33). Diese praktische Verheißung, die uns von Christus Jesus gegeben wurde, geht auch in meinem Leben beständig in Erfüllung, seit ich das Studium der Christlichen Wissenschaft aufgenommen habe. Ich möchte hier meiner aufrichtigen Dankbarkeit Ausdruck geben für alles, was diese Wissenschaft für mich getan hat, und ich hoffe, daß dieses Zeugnis andern helfen wird, auch auf Gottes unendliche Macht zu vertrauen.
Im Jahre 1946 wurde ich als Schwerkriegsbeschädigter aus der Gefangenschaft entlassen. Völlig auf mich allein gestellt, stand ich fast unlösbaren Problemen gegenüber und fühlte mich wie ein Ertrinkender, der nach etwas sucht, an das er sich anklammern kann. Plötzlich erinnerte ich mich daran, daß mir meine Mutter öfters von einer Heilung erzählt hatte, die ich als Kind durch die Christliche Wissenschaft erlebte, nachdem ärztliche Hilfe versagt hatte. Es war eine Heilung von Lungenentzündung.
Wieder konnten mir materielle Mittel nicht helfen. Ja, ich hatte all meinen materiellen Besitz, auch mein Heim, verloren und war arbeitslos. Ich wußte nichts über meine Frau, die auch in Gefangenschaft geraten war. Die Erkenntnis, daß die Christliche Wissenschaft mir immer noch wie in meiner Kindheit helfen könnte, brachte Erleuchtung in mein Denken.
Eine Ausüberin erteilte mir liebevollen Rat und arbeitete für mich im Sinne der Christlichen Wissenschaft. Nach kurzer Zeit wurde das Problem der Arbeitslosigkeit gelöst, und ich fand befriedigende Beschäftigung. Durch die Gebete der Ausüberin wurde ich auch mit meiner Frau wiedervereinigt. Die Gewohnheiten des Rauchens und des Trinkens geistiger Getränke verschwanden allein durch das Lesen des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy.
Unliebsame Charaktereigenschaften wurden durch gute Eigenschaften wie Freundlichkeit, Güte und Geduld ersetzt. Ich arbeitete und betete, bis ich erkannte, daß diese herrliche Religion der Christlichen Wissenschaft beim Überwinden von Sünde sowohl wie von Krankheit demonstriert werden kann. Häuslicher Unfriede wurde überwunden, als ich lernte, mehr und mehr mein wahres Sein auszudrükken und die Freuden des Lebens auf geistiger Basis zu suchen. Durch christlich-wissenschaftliche Behandlung wurde ich wieder in den Staatsdienst eingestellt, erhielt Nachzahlungen meines Gehalts und wurde höher eingruppiert.
Wie dankbar ich auch für diese Segnungen bin, so empfinde ich doch für die Überwindung von Sünde die allertiefste Dankbarkeit. Wir sind sehr leicht bereit, Krankheitsannahmen aufzugeben, doch nicht so bereit, tiefverwurzelte sündhafte Eigenschaften mit ihren trügerischen Freuden aufzugeben. Je dankbarer ich für jede noch so kleine Besserung war, desto sichtbarer war der Lohn, der sich in gebesserten äußeren Umständen kundtat. Meine außerordentlich schwierigen Erfahrungen waren gerade die Schritte, die mich zu meiner geistigen Erhebung führten.
Mein einziger Wunsch ist, im geistigen Verständnis zu wachsen, um meine Fähigkeiten mehr und mehr in den Dienst der Christlichen Wissenschaft stellen zu können. Für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer christlich-wissenschaftlichen Vereinigung bin ich von Herzen dankbar.
Meine demütige Dankbarkeit gilt unserer geliebten Führerin Mrs. Eddy, die der Welt diese schöne und beweisbare Religion gegeben hat. Auch bin ich der Ausüberin tief dankbar, die meiner Frau und mir mit solcher Hingabe zur Seite stand und uns heute noch hilft, wenn wir ihres Beistandes bedürfen. — Dillingen/Donau, Deutschland.
