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Führung zu praktischen Entscheidungen

Aus der Februar 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Zu den praktischen Segnungen der Christlichen Wissenschaft gehört die Hilfe, die der Wissenschafter empfängt, dem es an Entscheidungskraft zu fehlen scheint. Diese Fähigkeit ist wichtig für ein erfolgreiches Leben, denn die menschlichen Gaben bedürfen der Entscheidungskraft, um sie fruchtbar zu machen. Ohne rechtzeitige Entscheidungen entstehen Verzögerungen, rechte menschliche Schritte werden übersehen, und gute Gelegenheiten gehen verloren. Eben diese Furcht vor den Auswirkungen der Unentschlossenheit könnte andererseits einige dazu bringen, in das entgegengesetzte Extrem zu verfallen, indem sie ihre Entscheidungen vor der Zeit treffen oder sie übereilt treffen, ohne genügend darüber nachzudenken. Andere wiederum versuchen, von tyrannischem menschlichem Willen getrieben, mit ihrer starrköpfigen Entschlossenheit ihren eigenen Weg oder den Weg anderer festzulegen, und rufen so Unglück und unnötiges Leiden hervor.

Sowohl Unentschlossenheit wie auch vorschnelle Entscheidungen sind auf einen Mangel an bestimmter geistiger Leitung zurückzuführen; und die Christliche Wissenschaft lehrt uns, diese Fallgruben des menschlichen Gemüts zu vermeiden, indem wir geistige Führung bei Gott suchen, dem immer gegenwärtigen und all-wissenden Gemüt.

Doch jemand, der nicht in der Christlichen Wissenschaft unterrichtet ist, mag einwenden: „Dies ist ein praktisches Zeitalter; wir können das, was wir in einem besonderen Fall sehen oder voraussehen können, nicht ignorieren“ — und meint damit gewöhnlich die materiellen Umstände einer Situation. „Das Moralische und das Ethische haben ihren Platz“, gibt er zu, „aber wir dürfen nicht zulassen, daß sie einen beherrschenden Einfluß auf unsere Entscheidungen ausüben, denn wir müssen praktisch sein in unseren Angelegenheiten.“

Die Christliche Wissenschaft pflichtet dem völlig bei, daß wir praktisch sein müssen und daß Praktisch sein das gerade Gegenteil einer spekulativen oder lediglich theoretischen Einstellung ist. Sie gibt ferner zu, daß menschliche Schritte nicht auf blinden Glauben hin getan werden sollten, auf Grund von Mutmaßungen oder der Basis ungenügender Sachkenntnis. Aber die Christliche Wissenschaft erkennt auch, daß für jemanden, der nur das Materielle sieht, und der von nichts Höherem geleitet wird als dem, das seine Augen wahrnehmen, möglicherweise nur das Materielle praktisch erscheinen mag und das Geistige als nicht wirklich den geschäftlichen Bedingungen entsprechend. Er neigt dazu, die Richtigkeit einer Entscheidung hauptsächlich nach dem materiellen Gewinn zu bemessen, den sie verspricht.

Der Anhänger der Christlichen Wissenschaft lernt bald, daß im Gegensatz zu dieser begrenzten Ansicht nur die Entscheidungen wahrhaft praktisch sind, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen und so unseren eigenen geistigen Fortschritt unterstützen. Daß solche Entscheidungen zu der rechten Entfaltung menschlicher Angelegenheiten führen und auch in reichem Maße von materiellen Belohnungen begleitet sind, haben die Christlichen Wissenschafter in den letzten 80 oder 90 Jahren bewiesen.

Was offensichtlich für eine richtige Beurteilung benötigt wird, ist eine Fähigkeit, die sich völlig von materiellem Denken unterscheidet. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß diese höhere Fähigkeit, die als geistige Intelligenz identifiziert wird, die ursprüngliche Eigenschaft Gottes ist, des göttlichen Gemüts — eine Macht, die der Mensch, der individuelle geistige Ausdruck Gottes, durch Widerspiegelung besitzt. Sie steht daher allen zur Verfügung. Alle haben die Macht, Entscheidungen schnell und richtig zu treffen.

Die Christliche Wissenschaft erklärt die Natur Gottes, des göttlichen Gemüts, und Seine Nähe zu uns; und zwar dadurch, daß sie auf die allumfassende Natur wahrer Ideen hinweist, auf ihre ununterbrochene Gegenwart und Verfügbarkeit, ihre zeitlose Existenz und Wandellosigkeit als Ausdruck der Natur ihres Urquells, des Gemüts und der Wahrheit, die das Alles-in-allem des Menschen sind.

Die Offenbarwerdung von Gottes unendlichem Reichtum nimmt die Form von klaren geistigen oder wahren Ideen an. Dadurch, daß wir unseren wahren Vater-Mutter Gott verstehen lernen, kommen wir dazu, in Seinen Ideen Seine für uns immer wirksame geistige Führung zu erblicken, und wir können sie ohne Zögern als die Leitung annehmen, die uns zu Entscheidungen lenkt, die zugleich weise, liebevoll und vollständig durchführbar sind. Durch diesen Gehorsam gegen Gott dienen wir nicht nur unseren eigenen Interessen am besten, sondern auch denen eines jeden anderen, ohne irgend jemandem zu schaden. Und das heißt, wahrhaft praktisch zu sein.

Wenn eine Entscheidung von uns erwartet wird und wir den Drang der Ungeduld und der menschlichen Gefühle spüren, tun wir wohl daran, uns auf den sehr bestimmten Rat unserer Führerin Mary Baker Eddy zu besinnen (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 393): „Sei fest in deinem Verständnis, daß das göttliche Gemüt regiert, und daß in der Wissenschaft der Mensch Gottes Regierung widerspiegelt.“ Wenn wir an dieser Wahrheit festhalten, können wir den Suggestionen der sogenannten menschlichen Natur, die Regierung selbst in die Hand zu nehmen, widerstehen und statt dessen auf die leitenden Ideen Gottes lauschen, mit dem rückhaltlosen Verlangen, uns von ihnen regieren zu lassen. Dann können wir sagen, daß wir eigentlich keine eigenen Entscheidungen treffen, sondern vielmehr geistig die Entscheidungen erkennen, die Gott schon getroffen hat, und die uns unbeirrbar auf dem Pfade leiten, den Er für jedes Seiner Kinder vorgesehen hat. So wird das „Tal der Entscheidung“ (Joel 4:14, Menge-Bibel) umgewandelt von einer Zeit des Zweifels und der Angst in eine Zeit des gebeterfüllten Lauschens, das frei ist von Spannungen und auf einen guten Ausgang vertraut.

Jegliches Festhalten an dem, was unserem begrenzten, materiellen Blick als eine leichte und persönlich befriedigende Lösung erscheinen mag, die geistige Unbefangenheit beeinträchtigt, die für ein wirksames Lauschen notwendig ist; denn dieses Festhalten steht der Bereitwilligkeit zuzuhören, entgegen. Der Lärm der materialistischen Argumente möchte die stille, sanfte Stimme übertönen, die sonst nicht zu leise ist, um klar gehört zu werden. Überdies sieht das menschliche Gemüt im besten Falle nur die Gegenwart; Gott allein weiß zu „verkündigen, was hernach kommen soll“.

Da die rechten Entscheidungen von Gott stammen, kommen sie gerade zu der Zeit, wenn sie gebraucht werden. Sie werden niemals zu spät getroffen, auch verlangen sie nichts Unmögliches von uns, denn die göttliche Liebe leitet zur Vollendung; sie läßt uns nicht vergeblich streben.

Es gibt jedoch Zeiten, wo nur eine schnelle Entscheidung in Frage kommt. Wenn wir uns einer Versuchung zu sündigen oder irgendeiner Suggestion von Krankheit gegenübersehen, muß unsere Entscheidung, diesen entgegenzutreten, schnell und unwiderruflich getroffen werden; und wir müssen auf der Wahrheit unseres Seins als gesunden und sündlosen Kindern Gottes beharren. Die geliebte Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft Mrs. Eddy unterweist uns (Wissenschaft und Gesundheit, S. 463): „Der erste Schritt zur Zerstörung des Irrtums ist die schnelle Entscheidung darüber, welches die richtige Behandlung des Irrtums ist — ganz gleich, ob der Irrtum sich in Form von Krankheit, Sünde oder Tod offenbart.“ Und sie gibt uns auch den Rat (ebd., S. 218): „Behandele eine Krankheitsannahme ebenso, wie du Sünde behandeln würdest: mit sofortiger Abweisung.“ Diese Entschiedenheit ist nicht menschlicher Wille, sondern das sofortige geistige Zurückweisen der Übergriffe des Irrtums. Die schnelle Heilung von Krankheit in ihrem Anfangsstadium und das Verschwinden der Versuchung in all ihren Formen aus der Erfahrung des Wissenschafters zeigt, daß diese Entschiedenheit höchst wirksam ist.

Christus Jesus gibt uns das vollkommene Beispiel einer von Gott verliehenen Entschiedenheit. In seinem Leben gibt es keine Spur von Unentschlossenheit, keine Spur eines voreiligen Schrittes oder einer übereilten Entscheidung. Auch findet sich in seinem Leben kein unpraktisches Theoretisieren, keine materielle Begrenzung noch ein entstellendes Urteil. Infolgedessen war jeder Schritt, den er tat, jedes Wort, das er sprach, und jedes Werk, das er vollbrachte, nur die Kundwerdung der göttlichen Entscheidungskraft, die vollkommen erfolgreich und völlig praktisch ist. Der durch das Beispiel seiner geistigen Entschiedenheit und ihrer Ergebnisse bewirkte Segen wird niemals aufhören, der ganzen Menschheit zu helfen.

Der Christliche Wissenschafter bereitet sich am besten auf eine wichtige Entscheidung vor, wenn er sich völlig von den widerstreitenden Argumenten des menschlichen Sinnes abwendet, mit der wissenschaftlichen Gewißheit, daß die inspirierten Verheißungen des Jesaja sich auch für ihn erfüllen werden: „Deine Ohren werden hören hinter dir her das Wort sagen also: Dies ist der Weg; den gehet, sonst weder zur Rechten noch zur Linken!“ (30:21.) Und: „Ich bin Gott, und keiner mehr, ein Gott, desgleichen nirgend ist, der ich verkündige zuvor, was hernach kommen soll, und vorlängst, ehe denn es geschieht, und sage: Mein Anschlag besteht, und ich tue alles, was mir gefällt“ (Jes. 46:9, 10).

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