Der Erfolg unserer christlich-wissenschaftlichen Lesezimmer hängt weitgehend von der geistigen Unterstützung und Hilfsbereitschaft der Kirchenmitglieder ab. Ganz gleich welche Gegebenheiten vorliegen mögen — ob nun ein Lesezimmer im Kirchengebäude untergebracht ist oder in einem geräumigen, zu ebener Erde gelegenen Raum, der völlig ausgestattet ist — es besteht ein tägliches Bedürfnis nach geistiger, fortschrittlicher Tätigkeit.
Eine wirksame, von Inspiration getragene Unterstützung des Lesezimmers und ihre unausbleiblichen Segnungen wurden in der Erfahrung einer Bibliothekarin bewiesen, die schreibt:
„Seit einiger Zeit haben wir jetzt ständigen Fortschritt in unserem Lesezimmer gemacht. Manchmal schien der Fortschritt nur langsam zu kommen, aber es ging Schritt für Schritt voran; wir haben insbesondere erlebt wie ein begrenztes Denken hinsichtlich dieses Zweiges unserer Kirchenarbeit überwunden wurde. Ich erinnere mich an einen Nachmittag, als wir den ganzen Tag keinen Besucher gesehen hatten, und ich versucht war, etwas entmutigt zu sein. Als ich im Leseraum stand und all die herrlichen Bücher betrachtete, die zum Lesen zur Verfügung standen, fiel mir die Definition von, Wüste‘ ein aus dem Glossarium in, Wissenschaft und Gesundheit‘ (S. 597). Sie lautet:, Einsamkeit; Zweifel; Finsternis. Unmittelbarkeit des Gedankens und der Idee; der Vorhof, in welchem der materielle Sinn der Dinge verschwindet und der geistige Sinn die großen Tatsachen des Daseins zur Entfaltung bringt.‘
Mir kam der Gedanke, daß gerade dort, wo Zweifel, Dunkelheit und Untätigkeit zu sein schienen, gerade da die Tätigkeit des Christus war. Ich freute mich über diese Engelsbotschaft während des restlichen Nachmittags. Einige Minuten ehe das Lesezimmer geschlossen wurde, kam ein Besucher und gab mir den größten Einzelauftrag, den ich je als Bücherwart erhalten hatte.
Seit der Zeit sind diejenigen von uns, die im Lesezimmer Dienst tun, dazu geführt worden, zusätzliche Vorkehrungen für unsere Besucher zu machen. Eine dieser Vorkehrungen besteht darin, daß wir unsere Bücher für das Studium der Wochenlektion, wie sie im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft angegeben ist, schon zu Beginn der Woche, ja, ehe das Lesezimmer geöffnet wird, fertig gesteckt haben, anstatt diese Bücher während der Lesezimmerzeiten zu stecken. Wir entdeckten, daß, in dem Maße wie wir für die Besucher Vorbereitungen trafen, die Besucher auch kamen.
Die Zahl der Besucher, die jede Woche in das Lesezimmer kommen, um die Lektionspredigt zu studieren und um die Konkordanzen und andere Bücher und Zeitschriften zu benutzen, die im Lesezimmer ausliegen, hat langsam zugenommen. Als unsere Leihbücherei neue Bücher erhielt, wurde auch sie mehr in Anspruch genommen. Wir haben zur Zeit mehr Exemplare von, Wissenschaft und Gesundheit‘ (alles neue Bücher) ausgeliehen an Leute, die sie zum ersten Mal lesen, als sonst während der vergangenen zwei Jahre.
Als ich zuerst anfing, als Bücherwart Dienst zu tun, war unser Bestand an Büchern sehr begrenzt. Wir arbeiteten damals mehr nach dem Grundsatz, die eingehenden Aufträge entgegenzunehmen, als uns einen angemessenen Vorrat zu halten. Einige der in den Katalogen aufgeführten Artikel hatten wir nicht vorrätig. Ich fühlte, daß ein besonderer Anlaß vorlag, ernste geistige Arbeit für die Versorgung unserer Zweigkirche zu tun. Als ich an jenem Tag die Blumen in der Kirche begoß, blickte ich zufällig auf die Inschrift aus, Wissenschaft und Gesundheit‘ (S. 494):, Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Notdurft gestillt und wird sie immer stillen.‘
Ich erkannte im selben Augenblick, daß wir nicht mehr Geld benötigten, sondern ein größeres Verständnis von der Liebe. Sagt nicht unsere Führerin, daß es die Liebe ist, die die menschliche Not stillt? In der Post der folgenden Woche befand sich ein Brief mit einem Scheck eines ehemaligen Mitglieds, das in eine andere Gemeinde verzogen war. Der Scheck brachte keine große Summe, aber er war ein Beweis von der Fürsorge der Liebe; und so ging ich daran, eine kleine Bestellung aufzugeben. Wie dankbar empfing ich das Paket mit der Literatur, als es ankam! Seit der Zeit habe ich immer, wenn ich irgend etwas Besonderes für einen Besucher bestellte, auch etwas für unsern Bestand bestellt.
Der Erlös aus unseren Verkäufen hat ständig zugenommen, ebenso die Zahl unserer Besucher. Noch ermutigender ist es, daß unsere Kirchenmitglieder in zunehmendem Maße erkennen, daß die Benutzung und Unterstützung des Lesezimmers ihnen Gelegenheit zu geistigem Wachstum gibt.
Die Erfahrungen, die ich hier berichtet habe, sind nur Schritte auf dem Wege zur Errichtung und Unterhaltung eines lebensvollen christlich-wissenschaftlichen Lesezimmers. Viele weitere Schritte müssen noch getan werden, aber wir werden in unserem Bemühen fortfahren, mehr gute Werke zu tun und so unseren himmlischen Vater zu verherrlichen. Der Weg, dem wir zu folgen haben, ist uns jetzt klar. Er wird erleuchtet durch den liebevollen Rat unserer Führerin (ebd., S. 233):, Jeder Tag fordert von uns höhere Beweise, nicht nur Bekenntnisse der christlichen Kraft. Diese Beweise bestehen einzig in der Zerstörung von Sünde, Krankheit und Tod durch die Kraft des Geistes, und zwar in der Weise, wie Jesus sie zerstörte. Dies ist ein Element des Fortschritts, und Fortschritt ist das Gesetz Gottes, dessen Gesetz nur das von uns fordert, was wir gewißlich erfüllen können.‘ “
 
    
