Im ersten Buch der Könige wird berichtet, daß Ahab, der König von Israel, die Heere des Königs von Syrien zweimal besiegte. Ahab errang diese Siege, weil er die Ratschläge eines von Gott gesandten Propheten befolgte. Ohne den geistigen Scharfblick dieses Propheten wären die Truppen des Königs von Israel von überlegenen Streitkräften zweifellos überwältigt worden. „Die Kinder Israel ... lagerten sich gegen sie wie zwei kleine Herden Ziegen. Der Syrer aber war das Land voll“ (20:27). Nach seiner Niederlage zeigte sich der König von Syrien dem Ahab und dieser ließ ihn zum Zeichen der Aussöhnung zu sich auf seinen Kriegswagen kommen und verschonte sein Leben.
Als Ahab von der Schlacht zurückkehrte, kam ein Prophet zu ihm, der ihn folgendermaßen anredete (Vers 42): „So spricht der Herr: Darum daß du hast den verbannten Mann von dir gelassen, wird deine Seele für seine Seele sein und dein Volk für sein Volk.“ Diese Anklage gegen Ahabs Nachsicht mag erstaunlich scheinen. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß der König von Israel eine opportunistische Politik betrieb wegen der politischen und militärischen Ereignisse, die zu jener Zeit stattfanden. Anstatt sich ausschließlich auf den Gott seiner Väter zu verlassen, schloß Ahab ein Bündnis mit seinem früheren Gegner, das nur vorübergehend Bestand hatte und ihm keinen Gewinn brachte.
Wenn wir die Lektion, die diese Erzählung uns lehrt, auf unser tägliches Leben anwenden, kann sie uns dazu verhelfen, den Grund für unsere Schwierigkeiten zu verstehen. Sie dient dazu, die Unlogik einer Denkweise zu veranschaulichen, in welcher ein Glaube an die Materie und die Anerkennung der Existenz Gottes, des Geistes, versuchen, gleichzeitig nebeneinander zu bestehen. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß eine solche Koexistenz unmöglich ist, und daß der Glaube an die Wirklichkeit der Materie restlos zerstört werden muß. Da das Wesen des Geistes und das Wesen der Materie einander so diametral entgegengesetzt sind, schließen sie sich gegenseitig aus. Ja, da der Geist unendlich, die Materie aber unwirklich und endlich ist, kann die Materie im Geist keine Stätte finden; und, umgekehrt, kann die Materie den Unendlichen weder berühren noch enthalten. Da Gott, der Geist, Alles-in-allem ist, ist die Materie nichts. Von aller Ewigkeit her hat Gott für die Materie eine völlige Zerstörung bestimmt.
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