Ich lernte die Christliche Wissenschaft vor vielen Jahren kennen, in einem anderen Lande, in dem ich damals lebte. Zu der Zeit war ich schon monatelang in ärztlicher Behandlung gewesen. Die Behandlung hatte mir jedoch keine Heilung gebracht, und ich litt sehr unter den Symptomen der Krankheit.
Als ich hörte, daß sich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft auf der Durchreise in unserer Stadt aufhielt, entschloß ich mich, sie aufzusuchen. Ihr liebevoller Trost und ihre Erklärungen von der unendlichen Liebe Gottes brachten mir eine sofortige und dauernde Heilung.
Ich hatte außerdem seit mehreren Jahren ein Überbein an einer Hand gehabt, und der Arzt sagte, es könne nur durch eine Operation entfernt werden; ich hatte aber Furcht vor einem chirurgischen Eingriff. Dann brach der Krieg aus, und es vergingen viele Jahre, ehe mein Mann und ich nach Deutschland zurückkehren konnten. Hier wurde unser Interesse für die Christliche Wissenschaft immer größer, wir traten einer christlich-wissenschaftlichen Zweigkirche in Berlin bei und wurden Mitglieder Der Mutterkirche.
Eines Tages hatten wir einige Christliche Wissenschafter zu Besuch, darunter auch eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft. Als ich ihr eine Tasse reichte, sah sie auf meine Hand und sagte: „Weißt du, das Ding an deiner Hand gehört nicht zu dir, arbeite doch darüber.“
„Ich?“, fragte ich ganz erstaunt.
„Ja, gewiß — du selbst“, sagte sie.
Ich hatte es nun schon über zehn Jahre gehabt und sollte es selbst ausarbeiten? Am nächsten Tag dachte ich über ihre Worte nach und erkannte, daß ja „bei Gott... alle Dinge möglich“ sind (Matth. 19:26) und nahm die Arbeit auf. Folgende Bibelstelle kam mir immer wieder in den Sinn (Jes. 40:4, 5): „Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was ungleich ist, soll eben, und was höckericht ist, soll schlicht werden; denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des Herrn Mund hat's geredet.“
Eines Tages bemerkte ich, daß sich anstelle des Überbeins eine weiche Masse unter der Haut gebildet hatte, und ich war — mit den Worten der Bibel — „voll Wunderns und Entsetzens über das, was [mir] widerfahren war“ (Apg. 3:10). Am nächsten Morgen griff ich nach meiner Hand und merkte, daß das Überbein wieder da war, größer denn je zuvor. Ich erkannte meinen Fehler: Undankbarkeit. Ich tat weiter meine Arbeit, voller Dankbarkeit für die mir bewiesene Allmacht Gottes. Nach kurzer Zeit stellte ich fest, daß das Überbein kleiner geworden war, und nach einigen Tagen hatte es sich in sein natürliches Nichts aufgelöst. Meine Dankbarkeit für diesen Beweis der göttlichen Liebe ist in Worten nicht auszudrücken.
Als ich bei den Bombenangriffen auf Berlin zum zweiten Mal all mein Hab und Gut verlor, stellte ich mir die Frage: „Warum?“ Dann las ich in einem Herold der Christlichen Wissenschaft den Artikel einer Christlichen Wissenschafterin, die bei einer Überschwemmung alles, was sie besaß, verloren hatte und doch voller Dankbarkeit war, daß Gott sie und die Ihrigen beschützt hatte.
Auch ich mußte dankbar sein, daß meinem Mann, den uns anvertrauten kleinen Kindern und mir nichts geschehen war. Außerdem hatte ich mein höchstes Gut nicht verloren: die Erkenntnis von Gottes Allmacht und Allgegenwart; und diese Erkenntnis gab mir alles wieder, was mir scheinbar genommen worden war. Durch diese Erfahrung lernte ich die Nichtsheit der Materie verstehen und die Unzerstörbarkeit der geistigen Gaben.
Ich bin sehr dankbar für die oben erwähnten Heilungen und für all das Gute, das ich durch das Studium des Lehrbuches „Wissenschaft und Gesundheit“ empfangen habe. Ganz besonders dankbar bin ich für die Erkenntnis, daß die Christliche Wissenschaft nicht kompliziert und immer anwendbar und beweisbar ist. — Stuttgart-Möhringen, Deutschland.
 
    
