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Das Überwinden der Selbstverdammung

Aus der März 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gott, die unendliche Liebe, ist sich nur der Vollkommenheit und Harmonie bewußt. Das Böse ist der Natur Gottes entgegengesetzt und kann keinen Platz in Ihm finden. Die Bibel sagt von Gott (Hab. 1:13): „Deine Augen sind rein, daß du Übles nicht sehen magst, und dem Jammer kannst du nicht zusehen.“

So kann auch der wirkliche Mensch, der Gott widerspiegelt, nur in einem Zustand der Sündlosigkeit leben. Er wird von der Seele und nicht von den materiellen Sinnen regiert. Die Vergegenwärtigung, daß der Mensch das geliebte Kind Gottes ist, umfangen von der Allheit der göttlichen Liebe, befähigt uns zu verstehen, daß wir in Wirklichkeit nicht von der Suggestion früherer Sünden oder Fehler überwältigt werden können, und diese Vergegenwärtigung bringt Befreiung von Selbstverdammung.

Das Erlangen der Vollkommenheit ist jedoch ein allmählicher Vorgang. Die Sterblichen entdecken, daß sie viele Male straucheln mögen, ehe sie imstande sind, ein gewisses Maß von Vollkommenheit und Harmonie in ihrem Leben zu verwirklichen. Solange ein Fehler immer wieder gemacht wird, kann die Strafe nicht ausbleiben. Das Leiden, das sich als Folge von Sünde zeigt, erweist sich oft als das Mittel, durch welches die Sterblichen gezwungen werden, den Pfad der Selbstberichtigung zu beschreiten. Und es wäre vergeblich zu versuchen, bleibendes Glück auf irgendeinem anderen Wege zu erlangen als allein durch eine Umwandlung des Herzens; „denn“, wie Christus Jesus uns gesagt hat, „die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führet“ (Matth. 7:14).

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