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„Wer vermöchte euch aufzuhalten?“

Aus der März 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Jeder hat das ihm von Gott verliehene Recht, als ein individueller Mensch zu leben und zu denken. Ja, der Grund dafür liegt eben in der Tatsache, daß der Mensch ein individueller Ausdruck Gottes ist. Wir sollten diese große Tatsache verstehen und den Urquell unserer geistigen Selbstheit anerkennen. Der Apostel Paulus tat dies, als er voller Demut sagte (1. Kor. 15:10): „Aber von Gottes Gnade bin ich, was ich bin.“

Aber Paulus blieb an diesem Punkt nicht stehen. Er erkannte klar, daß nichts Geringeres als die völlige Erlösung von allem Bösen, wie sie von Christus Jesus gelehrt wurde, ihm diese Freiheit der Individualität geben konnte. Daher stellt die dringende Ermahnung des Apostels „Schaffet, daß ihr selig werdet“ (Phil. 2:12) für jeden eine unumgängliche Verantwortlichkeit dar, wenn das individuelle Sein des Menschen als Kind Gottes erlangt werden soll.

Die Christliche Wissenschaft offenbart die wahre Individualität des Menschen. Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Gründerin dieser Religion, macht die aufsehenerregende Enthüllung — aufsehenerregend, das heißt, für den traditionsgebundenen und anerzogenen Glauben —, daß der Mensch als die geistige Idee Gottes, des göttlichen Gemüts, existiert. Die wirkliche Identität des Menschen ist weder körperlich noch materiell, auch besteht sie nicht in den Begriffen von Zeit oder Raum. So umwälzend dies auch denen erscheinen mag, die dazu erzogen worden sind, nur von einem materiellen Standpunkt aus zu denken, es liegt eine echte Logik in dieser geistigen Offenbarung von des Menschen rein geistiger Beziehung zu Gott.

Diese logische Folgerung lautet wie folgt: Gott, das göttliche Gemüt, ist der Geist; daher ist der Mensch geistig. Da der Geist nur das erschafft, was geistig ist, gibt es in Wirklichkeit nicht so etwas wie Materie. Weder Physiologie, Chemie noch Biologie hat jemals den Ursprung der Materie erklärt, auch ist kein materiell begründetes Gedankensystem je in der Lage gewesen, die Materie anders zu definieren als mit der Ansicht, diese stelle irgendeine Form von Kraft oder Energie dar.

Eine wichtige Aufgabe der Christlichen Wissenschaft ist es, die Materie zu definieren, angefangen mit dem Satz, daß die Materie im Grunde genommen ein gedanklicher Begriff ist. Indem sie den Ausdruck „sterbliches Gemüt“ gebraucht, um die negative, allgemeine Mentalität zu bezeichnen, die die Materie hervorbringt, zeigt diese Wissenschaft, daß die Materie die Grundlage aller Sünde und alles Bösen ist, von welchen wir gern frei werden möchten.

Das sterbliche Gemüt, das sich nur dessen, was falsch und schädlich ist, bewußt ist, möchte sich selbst als ein Hindernis aufrichten, um uns von der Erlangung unserer göttlichen Bestimmung zur individuellen Freiheit abzuhalten. Daher wird die wahre Individualität des Menschen nur im göttlichen Gemüt gefunden. Durch das Leben und Wirken Christi Jesu wird diese Tatsache bestätigt.

Das Recht, die trügerischen Annahmen des sterblichen Gemüts — seinen Glauben an das Böse und den Irrtum — zu überwinden, ist ein göttlich verliehenes Recht. Wir tun dies, indem wir Unwissenheit durch Intelligenz ersetzen. In der Christlichen Wissenschaft vermag nichts die Ausarbeitung unserer eigenen Seligkeit zu verhindern, es sei denn, daß wir nicht bereit sind, die nötigen Schritte zu tun, oder den geistigen Forderungen Gottes gleichgültig gegenüberstehen. Die nichtdenkende Materie hat bestimmt keine ihr eigene Macht, uns im Wege zu stehen, denn die Materie ist unbewußt, ziellos — völlig unfähig, etwas zu wollen. Mrs. Eddy schreibt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 253): „Die Materie kann dem rechten Bemühen wider die Sünde oder die Krankheit keinen Widerstand leisten, denn die Materie ist träge, ist gemütlos.“

Der Apostel Paulus — ein außergewöhnliches Vorbild für eine christliche Individualität — stellte diese mutige Frage (Gal. 5:7): „Wer hat euch aufgehalten, der Wahrheit nicht zu gehorchen?“ Ein scheinbares Hindernis für die Erlangung unserer Freiheit ist unser Glaube, daß wir Sterbliche seien. Unsere Erkenntnis, daß das wahre Sein geistig ist — das Gleichnis des Geistes, des göttlichen Lebens — ist ein unerläßlicher Schritt zu der Erlangung jener Individualität, die sich eines immerwährenden Bewußtseins vom Himmel — von Harmonie und Güte — erfreut.

Niemand vermag diese Erkenntnis zu verhindern. Das sterbliche Gemüt versucht zu täuschen und hält jedem Menschen ein mannigfaches Aufgebot von Ansprüchen vor Augen, die besagen, die Materie sei das Hindernis auf unserem Wege. Wenn es nicht eine materielle Persönlichkeit ist, die beansprucht, unser Leben zu beherrschen, dann ist es vielleicht ein materieller Umstand in unserer Umgebung, eine medizinische Annahme, ein Zufall oder eine charakterliche Veranlagung. Das Hindernis ist immer ein Problem, das materiell zu sein scheint, in Wirklichkeit aber eine Suggestion des sterblichen Gemüts ist, die durch die Wahrheit ersetzt werden sollte.

Menschliche Einrichtungen, Traditionen, Eigensinn, sündige Versuchungen, falsche Erziehung, ja, jedwede Form des Materialismus können den Fortschritt dessen, der von ganzem Herzen danach strebt, der Mensch Gottes zu sein, nicht aufhalten. Der Weg, der zur Erlösung führt, ist manchmal rauh und erfordert große Anstrengungen. Aber Mrs. Eddy ermutigt uns, wenn sie in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (S. 189) schreibt: „Mit einer unbezwinglichen Rüstung angetan, das Schwert des Geistes ergreifend, habt ihr diesen erhabenen Aufstieg unternommen und solltet den Berg der Offenbarung erreichen; denn wenn ihr nur voranschreitet, wer vermöchte euch aufzuhalten?“

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