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Das einzige Gesetz

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der April 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß das göttliche Gesetz das einzige Gesetz ist, das wirklich existiert. Es ist ein rein geistiges Gesetz, und es regiert und erhält das gesamte geistige Universum, einschließlich des Menschen, in harmonischer Weise. Dieses Universum ist für die physischen Sinne nicht faßbar, weil diese Sinne nur das wahrnehmen, was materiell und körperlich ist. Daher glaubt der sterbliche Mensch, Leben und Intelligenz seien im materiellen Körper, d. h. in dem irrigen Begriff von einem Körper, den seine Sinne ihm darbieten. Das göttliche Gesetz erstreckt sich nicht auf sterbliche Begriffe; daher ist die materielle Welt, die den gesamten Komplex dieser Begriffe darstellt, ohne tatsächliches Gesetz.

Wie kommt es nun zu der Behauptung, es gäbe ein Gesetz der Materie, dem sich die Menschen nicht widersetzen könnten, ja, dem sie unbedingten Gehorsam leisten müßten, wenn sie nicht Strafe erleiden wollten? Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß das fleischliche oder sterbliche Gemüt alle materiellen Dinge bildet — sogar seinen eigenen fleischlichen Körper — und gleichzeitig materielle Gesetze aufstellt, um diese materiellen Dinge zu regieren. Da das sterbliche Gemüt annimmt, Leben und Intelligenz seien in der Materie, behauptet es, daß man leide oder krank werde, wenn man das materielle Gesetz übertrete, und daß man zu der Zeit und unter den Umständen sterben müsse, die dieses Gesetz für einen festgesetzt hat. Wir sehen also, daß wir es hier nicht mit einem Gesetz der Materie zu tun haben, sondern vielmehr mit einem sogenannten Gesetz des sterblichen Gemüts.

Welch ein enormer Gegensatz besteht doch zwischen dem Gesetz des Geistes, Gottes, und dem mutmaßlichen Gesetz des sterblichen Gemüts! Das geistige Gesetz wirkt immerdar. Es ändert sich nie und bedarf keiner Berichtigung oder Ergänzung, während sich das sterbliche Gemüt und seine angeblichen Gesetze unaufhörlich ändern. Das Gesetz Gottes regiert und erhält alle Ideen, einschließlich des Menschen, in vollkommener Harmonie. Das Gesetz des sterblichen Gemüts hingegen ist nur eine mutmaßliche Autorität, und Leid, Trennung, Zerstörung und Auflösung sind das vermeintliche Ergebnis dieses Gesetzes. Das geistige Gesetz bringt den Kindern Gottes Frieden, Freiheit und Sicherheit, und seine Krone ist das ewige Leben, wohingegen das Gesetz des sterblichen Gemüts ein Gesetz der Knechtschaft und Unsicherheit darstellt und schließlich zum Tode führt.

Welches dieser beiden Gesetze — von denen das letztere in Wirklichkeit gar kein Gesetz ist — soll uns regieren? Die Antwort auf diese Frage finden wir im Brief des Paulus an die Römer (6:16): „Wisset ihr nicht: welchem ihr euch begebet zu Knechten in Gehorsam, des Knechte seid ihr, dem ihr gehorsam seid, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit.“ Jeder einzelne muß entscheiden, welchem Gesetz er Gehorsam leisten will, welches er als gültig anerkennen will, von welchem er sich regieren lassen will. Also ist sich jeder selbst ein Gesetz!

Kann man Rechenaufgaben richtig lösen, wenn man die Regeln der Arithmetik nicht kennt? Oder kann man ein Musikstück komponieren, wenn man der Harmonielehre und der Komposition nicht kundig ist? Ebenso verhält es sich mit unserem Leben. Wie können wir unser Leben harmonisch gestalten, wenn wir das Gesetz des Lebens — das heißt, die Wissenschaft des Seins — nicht kennen? Jesus sagte: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Joh. 8:32).

Zu seinen Jüngern, die seine großen Werke bewunderten, jedoch nur eine unklare Vorstellung von dem Gesetz hatten, auf das sich seine Werke gründeten, sagte er auch: „Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten“ (Joh. 16:12, 13). Der Meister sah den Zeitpunkt voraus, da das göttliche Gesetz, das er zu seiner Zeit demonstrierte, der Menschheit wieder offenbart werden würde — sobald sie die geistige Reife erlangt hätte, um es wahrzunehmen.

Heute haben wir in der Christlichen Wissenschaft das Vorrecht, dieses erhabene Gesetz in exakter Weise verstehen zu lernen und es uns nutzbar zu machen. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 107 in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“: „Im Jahre 1866 entdeckte ich die Christus-Wissenschaft oder die göttlichen Gesetze des Lebens, der Wahrheit und der Liebe und nannte meine Entdeckung ‚Christian Science‘.“ Seit dieser Entdeckung hat sich im menschlichen Denken eine große Umwandlung vom Materiellen zum Geistigen hin vollzogen. Heutzutage sind ungeahnte Möglichkeiten für die Menschen ans Licht gebracht worden, und in Zukunft werden noch größere Umwälzungen in dieser Richtung vor sich gehen. Mrs. Eddy sagt (ebd., S. 118): „Die Zeiten gehen dahin, aber dieser Sauerteig der Wahrheit wirkt immerdar. Er muß die ganze Masse des Irrtums zerstören und also in der geistigen Freiheit des Menschen ewiglich verherrlicht werden.“

Die geistige Freiheit des Menschen besteht bereits als eine festbegründete Tatsache. In dem Maße, wie wir diese Tatsache demonstrieren, wandelt sich unser Bewußtsein vom Materiellen zum Geistigen. Diese Umwandlung findet im Denken statt, ehe sie äußerlich zum Ausdruck kommt. Jesus sagte (Luk. 17:20, 21): „Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“

Es ist wahrlich ein freudiges Gefühl, wenn man durch das Gesetz des Geistes von dem Gesetz der Sünde, der Krankheit und des Todes auch nur in einem gewissen Grade frei gemacht worden ist, wenn das Alte vergangen und alles neu geworden ist. Viele Christliche Wissenschafter können dankbar von dieser befreienden Umwandlung berichten.

In dem Maße, wie der Christliche Wissenschafter von dem ewigen Gesetz Gottes regiert wird und unentwegt vor aggressiven mentalen Suggestionen des Bösen auf der Hut ist, wird er die Furcht überwinden, daß ihm etwas Arges zustoßen oder er etwas verlieren könnte, was ihm rechtmäßig zusteht. Er wird den Glauben an Krankheit, Sünde und Tod überwinden, weil er weiß, daß sie nicht von Gott stammen und daher gesetzlos sind.

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