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„Mentale Selbsterkenntnis“

Aus der April 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Art der Gedanken, die wir denken, bestimmt die Art des Lebens, das wir führen. Und, so seltsam wie es auch klingen mag, wir sind ebensowenig die Urheber unserer Gedanken, wie die Urheber der Speise, die wir essen, oder der Luft, die wir atmen.

Wir drücken Gedanken aus; wir schaffen sie nicht. Aber wir sind, von einem menschlichen Standpunkt aus gesehen, für sie verantwortlich, weil jedem von uns die Gott entstammende Fähigkeit zu eigen ist, das, was uns dargeboten wird, anzunehmen oder abzuweisen; und die Weisheit, mit der wir unsere Gedanken wählen, hat eine ausgesprochene Wirkung auf unser Leben.

Es gibt Ärzte, die der Ansicht sind, daß mentale und gefühlsmäßig bedingte Störungen zu gewissen krankhaften Zuständen des Körpers beitragen. Angesichts der Tatsache, daß die Notwendigkeit für ein gesünderes Denken hervorgehoben wird, ist es nur natürlich, daß sich viele Menschen der Christlichen Wissenschaft zuwenden, um in Erfahrung zu bringen, was sie ihnen zu bieten hat.

Sie entdecken unter anderem, daß ihnen geholfen wird, zwischen Gedanken zu unterscheiden, die von Gott, dem göttlichen Gemüt, ausgehen und solchen, die nicht von Gott stammen; sie lernen die ersteren anzunehmen und die letzteren zu verwerfen. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 462 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“: „Geistig aufgefaßt ist Anatomie mentale Selbsterkenntnis und besteht in der Zergliederung der Gedanken, um deren Qualität, Quantität und Ursprung zu entdecken.“ Und sie fährt fort: „Sind die Gedanken göttlich oder menschlich? Das ist die wichtige Frage. Dieser Zweig des Studiums ist für die Ausrottung des Irrtums unerläßlich.“

Göttliche Gedanken bringen das Wesen ihres Urquells, das Wesen des göttlichen Gemüts, zum Ausdruck. Um die Qualität, die Quantität und den Ursprung dieser Gedanken zu entdecken, müssen wir etwas über da Wesen des Gemüts wissen, von dem sie ausgehen. Die göttliche Wissenschaft erhält die Behauptung aufrecht, daß es nur ein Gemüt gibt und daß Gemüt Gott ist, das unendliche Gute, der Ursprung alles dessen, was wirklich ist. Gott ist daher nicht nur intelligent; Er selbst ist der Ursprung aller wahren Intelligenz. Was immer den Anspruch erhebt, intelligent zu sein, aber nicht seinen Ursprung im Gemüt hat, ist falsch.

Ebenso lebt Gott nicht nur, sondern Er ist Leben, geistiges Leben. Gott liebt nicht nur, sondern Er ist Liebe. Gott ist nicht nur wahrhaftig, sondern Er ist Wahrheit. Gott ist nicht nur geistig; Gott ist Geist. Gott existiert nicht nur ohne eine einzige Spur der Sünde; Gott ist Seele, die Quelle der Unschuld und Reinheit. Fernerhin, Gott ist das göttliche Prinzip, die universale Ursache — die Substanz, der Schöpfer, der Veranlasser — alles dessen, was wirklich besteht. Die göttliche Wissenschaft hält unablässig an der Tatsache fest, daß alles, was nicht von Gott stammt, nicht wirklich ist; es hat kein tatsächliches Dasein.

Gedanken, die von dem unendlichen göttlichen Gemüt ausgehen, sind daher intelligent, liebevoll, wahrhaftig, sündlos und so weiter. Sie erhalten das Einssein mit ihrem göttlichen Urquell aufrecht und sind daher immer verläßlich. Wenn wir göttliche Gedanken denken, verkörpern wir das Wesen Gottes oder bringen es zum Ausdruck. Indem wir Sein Wesen bekunden, sind wir der Mensch, von dem im ersten oder geistigen Schöpfungsbericht im ersten Kapitel der Genesis die Rede ist.

Wenn man Betrachtungen über das Wesen des Gemüts und seine reinen Gedanken anstellt, ist es hilfreich zu erwägen, was das Wort „unendlich“ einschließt. Es wäre ebenso vernunftwidrig, von Gott, dem Gemüt, als unendlich zu sprechen, und dann von einem anderen Gemüt, einem entgegengesetzten Gemüt, zu sprechen, wie von einem „heißen Frost“ zu reden.

Von einem menschlichen Gesichtspunkt aus mögen wir Gegensätze für wirklich halten, aber nicht von einem göttlichen Standpunkt aus. In der Wissenschaft gilt: wenn das Gute wirklich ist, dann muß das Böse unwirklich sein. Es würde der Wissenschaft widersprechen, wollte man der Erklärung (Jes. 45:5): „Ich bin der Herr, und sonst keiner mehr; kein Gott ist außer mir“, zustimmen und dann einer entgegengesetzten Macht Wirklichkeit zuschreiben.

Aber es mag vielleicht jemand einwenden: „Sagte nicht Jesus von denen, die ihn nicht verstehen konnten, sie hätten den Teufel zum Vater?“ Folgendes sind die Worte des Meisters (Joh. 8:44): „Ihr seid von dem Vater, dem Teufel... Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben.“ Eine selbstgeschaffene Lüge — eine Lüge, die keinen Ursprung außerhalb ihrer selbst hat —, so urteilte der Meister über die Art des Denkens, das die Menschen von ihm trennte. Die Lügen, die wir im Denken beherbergen, hindern uns zu erkennen, was wahr ist.

Die Christliche Wissenschaft liefert einen äußerst wichtigen Beitrag zum religiösen Denken sowie zur Gesundheit und zum Wohlbefinden von Männern und Frauen, indem sie das, was sich Gott entgegenstellt, in den Bereich der Unwirklichkeit oder der bloßen Mutmaßung verweist. Und doch ignoriert diese Wissenschaft nicht die Notwendigkeit, dieser Art von Gedanken, die Gottes Allheit, die Unendlichkeit des Geistes, verdunkeln, wirksam entgegenzutreten.

Die einzige Art und Weise, auf die wir zu wirklicher Selbsterkenntnis kommen können, besteht darin, die Beziehung des Menschen zu Gott zu verstehen, und wir tun dies, indem wir die Gedanken denken, die vom göttlichen Gemüt kommen, und die Gedanken als unwirklich verwerfen, die dazu angetan sind, uns von Ihm zu trennen. Durch die umwandelnde Macht des Christus, der Wahrheit, werden die menschlichen Gedanken allmählich göttlicheren Gedanken weichen, und diese werden sich in einem gesünderen Körper und erfreulicheren menschlichen Beziehungen bekunden.

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