Die Bibel enthält viele Verheißungen, die uns ermutigen, voller Hoffnung in die Zukunft zu blicken, im Vertrauen darauf, daß das Gute in allen Dingen den Sieg davontragen wird. Aber die Bibel enthält viel mehr als nur Verheißungen. Sie erklärt das Gefühl der Aussichtslosigkeit, das die Menschheit ständig zu überkommen scheint, und sie zeigt, wie es durch eine geistige Gesinnung überwunden werden kann.
Durch die Christliche Wissenschaft erhalten wir eien Erklärung für die scheinbaren Widersprüche, wie sie sich zum Beispiel in dem Bericht von Noah finden. Obwohl das Böse in Noahs Welt überhandzunehmen schien, erhob ihn doch sein Bewußtsein von der geistigen Wirklichkeit über das Böse hinaus, zu dem Bewußtsein von Gottes immergegenwärtiger Liebe.
Das Bild der Aussichtslosigkeit oder Sinnlosigkeit wird sehr anschaulich im 1. Buch Mose dargestellt, wo wir lesen, daß Gott der Herr mit dem Menschen, den er geschaffen hatte, unzufrieden war und sich entschloß, alle Menschen außer Noah und seiner Familie durch eine Sintflut auszurotten. Nachdem Noah in der Arche gerettet worden war, die er auf Gottes Geheiß gebaut hatte, brachte er dem Herrn ein Brandopfer, „und der Herr roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf“ (1. Mose 8:21). Die Erzählung scheint zu besagen, daß sich das Geschlecht, das in Adam seinen Ursprung nahm, trotz der Läuterung durch die Sintflut als sündig erweisen würde, daß aber Noah, der ein gewisses Maß an geistiger Erkenntnis darstellte, in eben diesem Maße von dem Geschlecht Adams getrennt sein würde. „Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet die Erde“ (1. Mose 9:1). Ohne geistige Auslegung könnte man diesen Versen die Bedeutung entnehmen, daß die Erlösung der Menschheit vom Bösen zu einem späteren Zeitpunkt und auf andere Weise kommen müsse. Doch in der Christlichen Wissenschaft verstehen wir die Erlösung als ein Erwachen zu der gegenwärtigen geistigen Wirklichkeit.
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