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Beten und Fasten

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Mai 1963-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Einstmals trat ein Mensch zu Jesus, fiel ihm zu Füßen und sprach (Matth. 17:15, 16): „Herr, erbarme dich über meinen Sohn! denn er ist mondsüchtig und hat ein schweres Leiden; er fällt oft ins Feuer und oft ins Wasser; und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, und sie konnten ihm nicht helfen.“

Nachdem Jesus das Kind geheilt hatte, fragten ihn die Jünger: „Warum konnten wir ihn nicht austreiben?“

Jesus antwortete unter anderem: „Diese Art fährt nicht aus denn durch Beten und Fasten.“

Was ist Beten? Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gebet Gemeinschaft mit Gott bedeutet, mit dem Schöpfer des Universums, der nur das schafft, was gut und rein ist. Gebet ist das beständige Bemühen, Gott immer näher zu kommen, Sein Wesen immermehr auszudrücken, alle unharmonischen, kranken und lieblosen Gedanken aus dem Bewußtsein auszumerzen und sie durch göttliche Ideen zu ersetzen. So bringen wir die Frucht des Geistes hervor, von der Paulus in seinem Brief an die Galater schrieb (5:22): „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit.“

Die Christliche Wissenschaft lehrt auch, daß eine Reinigung des Bewußtseins durch Gebet die Heilung von Krankheit und Sünde zur Folge hat. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 12 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“: „ ‚Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen‘, sagt die Heilige Schrift. Was ist denn dieses heilende Gebet? Die bloße Bitte, daß Gott die Kranken heilen möge, hat nicht die Macht, mehr von der göttlichen Gegenwart zu erlangen, als stets zur Hand ist.“ Und auf Seite 15 desselben Buches sagt unsere verehrte Führerin: „Wir müssen beten ‚ohne Unterlaß‘. Solches Gebet wird in dem Maße erhört, wie wir unsere Wünsche in die Tat umsetzen.“

Und was bedeutet wahres Fasten, das mit dem Gebet Hand in Hand geht? In folgenden Worten sagte uns der Prophet Jesaja, worin ein dem Herrn wohlgefälliges Fasten besteht: „Laß los, welche du mit Unrecht gebunden hast; laß ledig, welche du beschwerst; gib frei, welche du drängst; reiß weg allerlei Last“ (58:6). Und er fügte hinzu: „Alsdann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Besserung wird schnell wachsen... Dann wirst du rufen, so wird dir der Herr antworten ...: Siehe, hier bin ich.“

Wenn wir einen Menschen als einen Sterblichen identifizieren, binden wir ihn an Sünde, Krankheit und Tod. Der wirkliche Mensch jedoch, die Widerspiegelung Gottes, ist unsterblich, geistig, rein und heilig; er ist der Sünde und der Krankheit unfähig.

„Laß los, welche du mit Unrecht gebunden hast“. Das mag bedeuten: „Laß los, welche du an Krankheit gebunden hast! Laß los, welche du an häßliche Charaktereigenschaften oder an Sünde gebunden hast!“ Laßt uns wachen und beten, daß wir von der Wahrheit so erleuchtet werden mögen, daß wir uns selbst sowie unseren Nächsten als Kinder Gottes sehen, wie unser geliebter Meister alle Menschen sah.

In „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy auf Seite 476: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken.“

Eines Sonntags hatte eine treue Anhängerin der Christlichen Wissenschaft eine schöne Erfahrung. Seit Tagen hatte sie Schluckbeschwerden, und an jenem Morgen waren die Beschwerden besonders heftig. Im Gottesdienst las an diesem Morgen der Erste Leser den oben zitierten Vers aus Jesaja. Als die Christliche Wissenschafterin die Worte hörte: „Laß los, welche du mit Unrecht gebunden hast; laß ledig, welche du beschwerst; gib frei, welche du drängst“, vergegenwärtigte sie sich ihre Freiheit als das Kind Gottes. In diesem Augenblick löste sich etwas in ihrem Halse, und gegen Mittag waren alle Beschwerden verschwunden.

Christus Jesus band die Menschen nicht an Krankheit und Tod. Er wußte von der Unsterblichkeit des Menschen und ließ sich nicht von den Suggestionen des sterblichen Gemüts täuschen, denen die Angehörigen und Freunde des Lazarus erlegen waren. Daher konnte Christus Jesus sagen: „Lazarus, komm heraus!“ (Joh. 11:43.) Dann sprach er zu den Umstehenden: „Löset ihn auf und lasset ihn gehen!“

Das göttliche Gesetz fesselt den Menschen nicht an das Grab, und in Wirklichkeit gibt es kein anderes Gesetz. Der unsterbliche, geistige Mensch ist das Gleichnis des einen Schöpfers, die Kundwerdung des einen Gottes, der Leben ist; und dies muß bewiesen werden.

Durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft wird uns der geistige Sinn der Bibel immer mehr erschlossen. Als treue Christliche Wissenschafter wissen wir, daß die mächtigen Werke unseres geliebten Meisters heute noch möglich sind. Beten und Fasten wird einen jeden von uns befähigen, Jesu Gebot anzunehmen und zu befolgen (Matth. 10:8): „Macht die Kranken gesund, reinigt die Aussätzigen, weckt die Toten auf, treibt die Teufel aus.“

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