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Hilfe ist dort, wo wir sind

Aus der Mai 1963-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Hilfe ist dort, wo wir sind, denn der Urquell aller Hilfe ist eine allumfassende Gegenwart: der allwirkende Gott. Und doch scheint sich einer der Instinkte der menschlichen Natur darin zu zeigen, daß man Hilfe zu bekommen versucht, indem man vor dem Problem davonläuft. Dies ist die falsche Auffassung von den Dingen, die einen Büroangestellten, der sich in Probleme persönlicher Beziehungen verwickelt sieht, zum Beispiel veranlaßt, um seine Versetzung in eine andere Abteilung zu bitten oder ― wenn dies nicht gelingt ― seinen Posten überhaupt aufzugeben und sich anderweitig eine Stellung zu suchen. Diese falsche Auffassung wird einem Kranken suggerieren, er könne seine Gesundheit durch einen bloßen Klimawechsel zurückgewinnen, oder jemandem, der unter einer anderen Form der Unterwerfung unter den vermeintlichen Despotismus des sterblichen Gemüts oder der Materie leidet, wird sie einflüstern, er könne sich davon befreien, indem er einfach einen Wechsel in seiner äußeren Umgebung vornimmt.

All diese Versuche des menschlichen Gemüts, einen leichten Ausweg aus seinen Schwierigkeiten durch einen materialistischen Abkürzungsweg zur Erlösung zu finden, lassen die folgende wissenschaftliche biblische Ermahnung völlig außer acht, die die Menschheit seit über zweitausend Jahren vor Augen gehabt hat (Ps. 121:1-8): „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt. Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen; und der dich behütet, schläft nicht... Der Herr behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele; der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.“

Ebenso falsch ist die Annahme, wir könnten uns von einem Problem dadurch freimachen, daß wir es einem anderen übergeben, vielleicht demjenigen, von dem wir Hilfe in der Christlichen Wissenschaft erbeten haben. Die Erwartung, wir könnten die Befreiung allein durch die Bemühungen eines anderen erlangen, ohne eine positive und anhaltende geistige Unterstützung unsererseits, zeigt ein mangelndes Verständnis von der Wirkungsweise der Christlichen Wissenschaft an. Unter der Randüberschrift „Befreiung nicht durch Stellvertretung“ gibt Mary Baker Eddy die folgende Mahnung (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 22): „Die schließliche Befreiung vom Irrtum, durch die wir uns der Unsterblichkeit, der unbegrenzten Freiheit und des sündlosen Sinnes erfreuen, wird nicht auf Blumenpfaden erreicht, noch dadurch, daß man seinen Glauben ohne Werke an eines anderen stellvertretende Bemühung heftet.“

Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß jedes sogenannte Problem im menschlichen Leben, jede beunruhigende Wirkung, die uns aus unserer Umgebung erwächst ― handle es sich nun um einen physischen, mentalen oder sittlichen Aspekt ―, bedeutet, daß der einzelne oder eine Gruppe von Menschen den Glauben der Welt an das Böse angenommen hat, das num als eine spezifische Suggestion des sogenannten sterblichen Gemüts auftritt. Der materielle Sinn ist es, der für die Existenz des intelligenten, machtvollen Bösen zeugt, das in der Lage ist, uns des Glücks zu berauben und Krankheit, Verwirrung, Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit hervorzurufen. Alles, was dem menschlichen Sinn ein Mangel an Gesundheit, Versorgung oder Gelegenheit zu sein scheint, ein Verbot zu denken oder zu handeln, ist lediglich die Kundwerdung des mesmerischen Glaubens an viele Gemüter, an viele Ursachen, einige davon gut und einige schlecht.

Die Wahrheit unseres Seins, die von Christus Jesus auf so mannigfaltige Art bewiesen wurde und in der Christlichen Wissenschaft völlig erklärt wird, ist, daß Gott, das göttliche Gemüt, Seine eigene Allheit kennt und daß diese Allheit keine Macht einschließt oder einschließen kann, die Seiner eigenen völlig guten und liebevollen Wesensart entgegengesetzt ist. Ebensowenig schließt sie eine Intelligenz oder einen Plan ein, die sich außerhalb Seines allumfassenden Wirkens befinden. Das ist der Grund, warum Mrs. Eddy erklären konnte (ebd., S. 480): „Das Böse ist eine falsche Annahme. Gott ist nicht der Urheber desselben. Der angebliche Ursprung des Bösen ist eine Lüge.“

Gleichviel wie unverschämt das Böse uns auch drängen mag, seinen Machtanspruch anzuerkennen, einen Machtanspruch, der uns einzuschüchtern, zu begrenzen und zu berauben vermag ― niemals können wir es rechtfertigen zu versuchen, der Illusion des Bösen auszuweichen, indem wir vor ihr davonlaufen, oder zu erwarten, Gesundheit und Freiheit wiederzuerlangen, ohne unseren vollen geistigen Beitrag zu der liebevollen Arbeit, die ein anderer für uns tut, zu leisten.

Wenn das Problem beansprucht, von allen Seiten auf uns einzudringen, ist die Macht, es zu überwinden, bei uns, wo immer wir sind, denn sie liegt in unserem Verständnis von dem Christus, der Wahrheit, in unserem wissenschaftlichen Glauben an die allerhabene Macht des Christus, die illusorischen Kundwerdungen sogenannter böser Gemüter zu zerstören.

Ein beliebtes Werkzeug des tierischen Magnetismus ist die Suggestion, daß uns nichts anderes übrigbleibt, als uns der Tyrannei des Irrtums zu unterwerfen und zu leiden. Es spielt keine Rolle, in welcher Situation wir uns zu befinden scheinen, wir können uns stets durch das wissenschaftliche Verständnis von der allerhabenen Macht der Wahrheit über die Suggestion der Hoffnungslosigkeit erheben. Wir müssen daran denken, daß es nicht die böse Suggestion ist, die unsere Erfahrung bestimmt, sondern unsere Reaktion darauf, und eine wissenschaftliche Reaktion ― wenn wir mit unerschütterlicher Treue darin beharren ― wird schließlich den Sieg der göttlichen Liebe über den Wachtraum des sterblichen Daseins herbeiführen.

Wenn wir es mit einem scheinbar hartnäckigen Irrtum zu tun haben, so kommen die folgenden Worte unserer Führerin als eine machtvolle Anweisung zu uns (Vermischte Schriften, S. 208): „Das Gesetz der Wahrheit sagt zum Irrtum:, Du wirst des Todes sterben.‘ Dies Gesetz hat göttliche Kraft. Die Sterblichen können die Erfüllung dieses Gesetzes nicht verhindern. Es bezieht sich auf alle Sünde und ihre Folgen.“ Und Mrs. Eddy fährt fort: „Wie ein Gesetz Millionen von Sterblichen regiert, die der Gesetzgeber nicht kennt, so kennt das universale Gesetz Gottes nichts Böses und geht unbewußt in das menschliche Herz ein und regiert es. Die Sterblichen brauchen sich nur dem Gesetz Gottes zu unterwerfen, mit ihm übereinzustimmen und Seinen Willen geschehen zu lassen.“

Es gibt sehr viel, was wir in unserem eigenen Bewußtsein tun können, und wir müsen dies dort tun, wo wir uns gerade befinden. Unabhängig davon, wie viele oder wie wenige in eine schwierige Situation verwickelt sind — ein einzelner, eine Famile oder eine Nation —, Hilfe in der Christlichen Wissenschaft kommt niemals „von irgendwo anders“ her, von einem physikalischen „Außen“, sondern von dem immergegenwärtigen Christus, der im menschlichen Bewußtsein wirkt. Um uns jedoch seiner erlösenden Macht zu unterstellen, müssen wir alte materialistische Annahmen von vielen Gemütern — einige gut und einige böse — aufgeben und sogenannte berechtigte Haßgefühle und andere Ansichten, die wir so gern vertreten, austreiben.

Der Christus fordert von uns, daß wir ebenfalls den aufdringlichen Suggestionen ererbter Charakterzüge widerstehen — sie als völlig unwirklich verwerfen —, Veranlagungen, die uns zu überzeugen suchen, daß die Hilfe in jeder Lebenslage auf die vom sterblichen Gemüt vorgezeichnete Weise kommen müsse. Unter allen Umständen müssen und können wir daran festhalten, daß die Christus-Idee von dem einen unendlichen, vollkommenen Gott, der göttlichen Liebe, endgültig ist, dem Gott, der stets für alle Seine Kinder am Werk ist und der durch Seine eigene unwandelbare Natur Seine vollkommene Widerspiegelung, den Menschen, beschützt und erhält.

Gottes Macht ist niemals durch geographische Grenzen abgesteckt, niemals durch die irrige Tätigkeit oder Untätigkeit der Sterblichen begrenzt, und materielle Umstände irgendwelcher Art können sie niemals weniger als unendlich wirksam machen. Es liegt eine tiefe wissenschaftliche Zuversicht in den Worten eines beliebten Liedes aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft (Nr. 10):

Ob auch die Welt voll Sünde wär,
Und möchte uns bezwingen,
Wir halten an der Wahrheit fest
Mit Danken und mit Singen.
Gott bleibt der Herr der Welt,
Nichts außer Ihm hat Macht,
Nichts kann Ihm widerstehn.
Er führt uns aus der Nacht;
Sein Reich ist hier, ist ewig.

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