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Unsere Kinder loslassen

Aus der Mai 1963-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es gibt keine größere Freude für die Eltern als die, Tag für Tag die Entwicklung ihres Kindes zu beobachten, eine Entwicklung, die durch die frische Klarheit und die Zuversicht des ungehinderten Denkens eines Kindes gekennzeichnet ist. Sein Freisein von falschen Vorstellungen über den Menschen und das Universum ist vielleicht der größte Segen für das Kind und ist die Grundlage für das klare Verständnis und zielsichere Denken, das so charakteristisch für Kinder ist.

Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 236): „Jesus liebte kleine Kinder, weil sie frei vom Unrechten und empfänglich für das Rechte sind.“ Es ist Pflicht der Eltern, eine gesunde Atmosphäre zu schaffen, in der das Kind die Eigenschaften entwickeln und betätigen kann, die es in Wirklichkeit bereits als Gottes Widerspiegelung besitzt.

Christus Jesus erklärte die geistige Grundlage seiner eigenen Demonstrationen, als er zu Nikodemus sagte (Joh. 3:3): „Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“

„Das christusgleiche Verständnis vom wissenschaftlichen Sein und vom göttlichen Heilen umfaßt als Grundlage des Gedankens und der Demonstration ein vollkommenes Prinzip und eine vollkommene Idee — einen vollkommenen Gott und einen vollkommenen Menschen.“ So beschreibt unsere Führerin auf Seite 259 in „Wissenschaft und Gesundheit“ die Natur des wahren Seins, ohne Bezugnahme auf Stadien des menschlichen Lernens.

Jede einzelne Idee Gottes spiegelt das göttliche Leben wider, ohne Anfang und ohne Ende. Alle Eigenschaften Gottes gehören dem Menschen durch Widerspiegelung, und da Zeit keinen Anspruch auf den Menschen Gottes hat, steht ihm stets die ganze Wahrheit zur Verfügung.

Die Eltern müssen ihr eigenes Denken sorgfältig und ständig prüfen, um jede begrenzende Annahme durch die Wahrheit über den Menschen als das vollkommene Ebenbild Gottes, das unbegrenztes Verständnis besitzt, zu ersetzen. Einige der begrenzenden, falschen Vorstellungen scheinen für das materielle Dasein so grundlegend zu sein, daß hingebungsvolles Studium der gegenteiligen Wahrheiten eine dringende Notwendigkeit ist.

Der Mensch ist niemals Entwicklungsstadien unterworfen; er ist bereits eine vollständige Darstellung des einen Gemüts. Der Mensch ist nicht ein Opfer der sterblichen Gesundheitsgesetze; er drückt bereits wahre Gesundheit oder das Bewußtsein der Harmonie aus. Der Mensch ist niemals ein Opfer der Erblichkeit, auch nicht ihr Nutznießer. Gott ist sein Vater und seine Mutter, sein Leben und sein Prinzip.

Mrs. Eddy stellt die Gefahren falscher materieller Begriffe in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ klar heraus. Sie sagt (S. 240): „Es ist leichter, das junge als das voreingenommene Gemüt richtig zu lenken.“ Wie wichtig ist es doch, niemals Begrenzungen der Fähigkeit eines Kindes, die Christliche Wissenschaft zu verstehen und zu demonstrieren, anzuerkennen!

Stilles, gebeterfülltes Studium dieser Wissenschaft wird gesegnet sein, und geistige Erkenntnisse werden dem Denken neue Gebiete für die weitere Arbeit erschließen. Und was das Schönste ist: die eigene Entfaltung des Kindes in der Christlichen Wissenschaft wird in seinem täglichen Leben zutage treten. Das Ergebnis des Unterrichts in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule gemäß den im Handbuch Der Mutterkirche von Mrs. Eddy festgelegten Richtlinien wird ein klares Verständnis von der Wahrheit sein und unabhängiges Denken und Handeln, das vom Prinzip, von Gott, regiert wird. Das Freisein des Kindes von falschen Auffassungen läßt die grundlegenden Wahrheiten über den Menschen, die es intuitiv als sein wahres Selbst erkennt, noch tiefer Wurzeln schlagen.

Wenn die Eltern sich ihrer eigenen geistigen Unabhängigkeit von den Begrenzungen bewußt sind, die die Welt im allgemeinen dem sich entfaltenden menschlichen Wesen auferlegt, wird das Kind dadurch gewinnen. Es wird eine größere Fähigkeit zeigen, selbständig richtig zu folgern und die Wahrheit unabhängig zu demonstrieren. Solch umfassenderes Denken seitens der Eltern wird diese befähigen, in der sicheren Erkenntnis zu verweilen, daß Gott in vollkommener Weise Vater und Mutter ist, und es wird das Kind von den einengenden Ansprüchen befreien, die manchmal mit menschlicher Mutterschaft und Vaterschaft verknüpft sind.

Eine geregelte Disziplin und Ordnung im Familienleben bildet einen wesentlichen Rahmen, innerhalb dessen jedes Mitglied des Haushalts auf seine eigene Weise Gottes Eigenschaften zum Ausdruck bringen kann. Wenn wir einem Kind helfen, seine Unabhängigkeit von falschen Ansprüchen geltend zu machen, so vermindert dies niemals seine Achtung vor dem, was für die ganze Familie von Nutzen ist, sondern es hilft ihm, volle Mitarbeit und Verantwortlichkeit an den Tag zu legen.

Die Erkenntnis, daß Liebe unendlichen Schutz und unendliche Versorgung bietet, ist machtvoll genug, eine ernsthafte Liebe zur Wahrheit zu wecken. Selbst die kleinsten Beweise vermehren das Vertrauen des Kindes auf Gott und bestärken es darin, sich in jeder Not auf Ihn zu verlassen. Es übt sich in der Betätigung der Christlichen Wissenschaft, indem es täglich der allgegenwärtigen Macht und Liebe Gottes gewahr ist. Es wird sich der Nähe Gottes immer mehr bewußt, sowie auch der Tatsache, daß es von Gottes Liebe umgeben ist. Der Zweck wahrer Erziehung ist erreicht.

Mit ständig wachsender Freude und Dankbarkeit können die Eltern den Fortschritt des Kindes beobachten, der natürlich und ungezwungen vor sich geht, und das ist für die Eltern wirklicher Lohn. Eine Blume kann nicht zum Blühen gezwungen werden, aber sie reagiert ganz natürlich auf die Einwirkung der Sonne. Ein Kind entwickelt sich in richtiger und erfreulicher Weise, wenn es frei ist, mit der ihm innewohnenden Weisheit, Anmut und Liebe zur Wahrheit auf Gottes stets gegenwärtige Liebe zu reagieren. Keine Eltern könnten sich mehr wünschen.

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