Seit dem Jahre 1956 bin ich eine treue Anhängerin der Christlichen Wissenschaft. Mein Sohn wurde eines Tages von einem Bekannten auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht, und er brachte mir die freudige Nachricht, daß ich von meinen fast unerträglichen Schmerzen befreit werden könnte.
Ein Bandscheibenleiden quälte mich Tag und Nacht. Keiner der vielen Ärzte, die ich zu Rate zog, konnte mir Heilung bringen. Ich mußte ein Stützkorsett tragen und konnte nicht ohne Stock gehen. Dadurch wurden schließlich Magen, Leber und Galle dermaßen angegriffen, daß ich das Bett nicht verlassen konnte. Ich verlor den Mut und verzagte am Leben.
Zu diesem Zeitpunkt wurde mir die frohe Botschaft von der Christlichen Wissenschaft gebracht. Ich war sofort bereit, diese praktische Religion anzunehmen. Durch eine Bekannte erhielt ich das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy, und ich las darin, obgleich es mir wegen meines geschwächten Gesundheitszustandes nicht leicht fiel, die heilenden Wahrheiten zu erfassen, die es enthält. Ich vertraute jedoch so fest auf Gottes Hilfe, daß ich mich durch nichts davon abhalten ließ, mich mehr und mehr in das Buch zu vertiefen.
Eines Tages rief dann mein Sohn mit meiner Zustimmung spätabends bei einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an, und durch die Erklärungen, die sie mir am nächsten Tage während ihres Besuches gab, wurde mein Bewußtsein erleuchtet. Mir wurde die heilende Kraft Gottes offenbart, besonders durch das Studium der beiden vollständigen Absätze auf Seite 162 des Lehrbuches. In einem Satz heißt es dort: „Durch Experimente ist die Tatsache bekräftigt worden, daß Gemüt den Körper nicht in einem Fall, sondern in jedem Fall regiert.“
Ich faßte wieder Mut und las diese Seite mehrmals am Tage. Allmählich fühlte ich eine Erleichterung. Die geduldige Mitarbeit der Ausüberin hob mein Denken zum Verständnis empor. Das Samenkorn, das gelegt wurde, ging auf und trug Früchte. Bald konnte ich Stützkorsett und Stock beiseite lassen, und ich wurde von allen meinen Gebrechen geheilt.
Eine Gefäßverkrampfung an der rechten Hand und ein schwerer Herzanfall wurden durch gebeterfüllte Arbeit bald geheilt. Andere Beschwerden verschwanden fast unbemerkt, während ich weiterhin geistig Fortschritte machte.
Eines Sonnabends jedoch überfielen mich in der Nacht heftige Unterleibsschmerzen, und die Furcht hätte mich fast überwältigt. Aber ich verließ mich ganz auf das göttliche Gemüt, um Heilung zu erlangen. Mir kamen die Bibelworte in den Sinn: „Die völlige Liebe treibt die Furcht aus“ (1. Joh. 4:18). Es wurde mir klar, daß der Mensch die Vollkommenheit Gottes zum Ausdruck bringt und niemals einen Augenblick von Ihm getrennt ist. Gott sorgt für den Menschen und gibt ihm Kraft. Ich wußte, daß Er mich heilen würde. Am nächsten Morgen konnte ich aufstehen und zur Kirche gehen; ich war geheilt. Ich dankte Gott für Seine große Güte und Gnade, die Er mir hatte zuteil werden lassen.
Vor einigen Jahren begann sich mein Augenlicht zu trüben. Ich ließ meine Augen untersuchen, und es wurde mir eine Operation empfohlen. Dies weckte Furcht in mir, aber durch die Aussprache mit einer Ausüberin faßte ich wieder Mut und verließ mich auf Gott, den „Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis“ (Jak. 1:17). Nach einigen Tagen konnte ich klar sehen. Ich war sehr dankbar für diesen Beweis von Gottes heilender Kraft. Es wurde mir zur Gewißheit, daß die Christliche Wissenschaft mein Schatz und mein ganzer Reichtum ist, von dem ich mich nie wieder trennen würde.
Eines Tages überfiel mich ein böses Hautleiden, das sehr schmerzhaft war. Die Ausüberin lenkte meine Aufmerksamkeit auf Seite 419 von „Wissenschaft und Gesundheit“, wo folgende Sätze zu finden sind: „Tritt jedem widrigen Umstand als sein Herr entgegen. Beobachte das Gemüt anstelle des Körpers, damit nichts, was zur Entwicklung ungeeignet ist, in die Gedanken eindringe. Denke weniger an materielle Zustände und mehr an geistige.“ Ich studierte weiter, bis mein Bewußtsein von dem Strahlenglanz der Wahrheit erleuchtet war, und dann erkannte ich, daß Gott die Quelle aller Tätigkeit ist.
Ich erkannte ebenfalls, daß nur Gottes Macht am Werke ist, und so wurde ich bald frei von aller Furcht vor diesem recht unangenehmen Zustand. Mein Denken wurde zur göttlichen Liebe emporgehoben, mein Dankgebet wurde zu geistiger Umwandlung, und die Heilung, die ich ersehnte, trat ein.
Mein tiefer Dank gilt auch der Ausüberin für ihre stete Hilfsbereitschaft. Mit unermüdlicher Geduld hat sie mir geholfen, Gott zu verstehen und Ihn mehr und mehr zu lieben. — Berlin-Spandau, Deutschland.
