In der Freundschaft und in dem Heim eines Schulfreundes fühlte ich die Gegenwart des Christus, die, ungesehen zwar, in Ruhe und Gelassenheit zum Ausdruck kam. Es war in seinem Heim, wo ich zum erstenmal das Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy sah. Ich wußte instinktiv, daß der Inhalt dieses Buches dem Einfluß, den ich fühlte, und der Denkweise, der ich in diesem Hause begegnete, zugrunde lag. Alle in der Familie waren hingebungsvolle Christliche Wissenschafter.
Als ich einige Jahre darauf als Angehöriger eines Fluggeschwaders den Gefahren des Ersten Weltkrieges ausgesetzt war, kaufte ich mir dieses Buch. Bald darauf wurde ich von einer Krankheit heimgesucht, die von ärztlicher Seite als akute Gelenkentzündung diagnostiziert wurde und die meine Beine gänzlich unbeweglich machte.
Als ich ins Krankenhaus eingeliefert worden war, ließ ich mir mein neuerworbenes Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ dorthin bringen. Durch dieses Lehrbuch wurde die Erinnerung an die ruhige, klare Atmosphäre, die ich so stark in dem Heim meines Freundes empfunden hatte, wachgerufen, und dies gab mir Mut und vertrieb alle meine Furcht vor diesem Krankheitszustand, den die Ärzte für unheilbar hielten. Sie fragten mich wiederholt, ob ich meine Familie über die Natur meiner Krankheit informiert hätte. Ich hatte das nicht getan, denn ich vertraute vollkommen auf Gottes Heilkraft.
Nachdem ich über neunzig Tage ohne ein Zeichen der Besserung ans Bett gefesselt gewesen war, untersuchte mich eine besondere Gruppe von Ärzten; sie studierten meinen Fall gründlich und fanden keinerlei hoffnungsvolle Anzeichen noch eine Lösung. Es war nur wenige Tage nach dieser besonderen Untersuchung, daß ein christlich-wissenschaftlicher Feld-Wohlfahrtsarbeiter, wie sie seinerzeit genannt wurden, durch unsere Station ging. Obgleich ich nicht wußte, daß es solche Arbeiter gab, rief ich ihn zu mir, als ich sah, daß er einige Exemplare des Christian Science Sentinels bei sich trug. Seine Bereitschaft, mir zu helfen, tat mir wohl. Als er ging, versicherte er mir, daß er mir helfen würde, und ich nahm an, er meinte, er würde zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen, um vielleicht an meinem Bett Gebete zu sprechen.
Als ich ihn jedoch das nächstemal sah, ging ich schon im Sonnenschein spazieren. 36 Stunden nachdem ich diesen Repräsentanten Der Mutterkirche um Hilfe gebeten hatte, fühlte ich mich, als ich morgens früh aufwachte, gänzlich frei. Und ich war auch frei. Ich schob die Bettdecke zurück, stand auf und ging ohne Hilfe umher. Darüber hinaus hatte ich auch keine Schmerzen mehr. Diese Heilung erlebte ich im Jahre 1918. Im März 1919 wurde ich vom Militärdienst entlassen, ohne daß eine Unfähigkeit erwähnt wurde, und das Leiden ist niemals, auch nicht im geringsten Grade, zurückgekehrt.
Die Freude über diese schnelle Befreiung durch Gebet war das Wunderbarste, was ich bis dahin in meinem Leben erfahren hatte, und ist es auch geblieben. Ich habe zwar die Christliche Wissenschaft nicht sogleich erfaßt, aber spätere Prüfungen und Demonstrationen haben meinen Wunsch gestärkt, weiter zu forschen, haben meine Dankbarkeit für Mrs. Eddy vertieft und mein Verständnis und meine Würdigung ihrer Stellung als Führerin der christlich-wissenschaftlichen Bewegung vergrößert.
Es ist mir eine Freude, diese Gelegenheit wahrzunehmen, zusammen mit anderen Gott für Seine Güte zu preisen. — Visalia, Kalifornien, U.S.A.
