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Krankheit ist ein Traum

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der August 1963-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Für den christlich-wissenschaftlichen Heiler ist Krankheit ein Traum, aus dem der Patient erweckt werden muß.“ Diese aufrüttelnde Erklärung, die alle bisherigen Anschauungen über diesen Gegenstand aufhebt, wird von Mary Baker Eddy im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 417) gemacht. Sie bewies diese bemerkenswerte Wahrheit durch viele Heilungen.

Alle, die sich ernsthaft bemühen, dem Weg der Christlichen Wissenschaft zu folgen, vollbringen ebenfalls viele gleichartige Heilungen. Die Regeln für die praktische Anwendung der Christlichen Wissenschaft sind in ihrem Lehrbuch enthalten, und jeder ernste Sucher kann sie verstehen und anwenden.

Ein Neuling in der Christlichen Wissenschaft mag fragen: „Wie kann jemand sagen, daß Krankheit ein Traum sei, wenn ich mich so krank fühle und eindeutig Schmerzen empfinde?“ Mrs. Eddy beantwortet diese Frage im Lehrbuch auf Seite 411: „Krankheit ist ein verkörpertes Gedankenbild. Der mentale Zustand wird ein materieller Zustand genannt. Alles, was im sterblichen Gemüt als physischer Zustand gehegt wird, bildet sich am Körper ab.“

Ein junger Anhänger der Christlichen Wissenschaft konnte die Wahrheit dieser Feststellung beweisen, als er plötzlich an einer schweren Nierenentzündung erkrankte. Wegen der starken Schmerzen war es ihm nicht möglich, einen klaren Gedanken zu fassen; daher bat er einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft um geistigen Beistand. Trotz hingebungsvoller Arbeit änderte sich der körperliche Zustand nicht. Eines Tages wurde der Anhänger von dem Arzt seiner Behörde besucht, der den ernsten Krankheitszustand erkannte und die sofortige Einweisung in ein Krankenhaus anordnete.

Als der Arzt fortgegangen war, um den Krankenwagen zu bestellen, wandte sich der Christliche Wissenschafter in innigem Gebet an Gott und bat um Seine Hilfe und Seinen Beistand. Er erinnerte sich der wertvollen Hinweise, die er in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft empfangen hatte. Er hatte dort gelernt, daß Gott, das allumfassende Gute, nicht der Schöpfer von Krankheit ist, daß Krankheit Gott unbekannt und nur ein Traum von Leben in der Materie ist.

Der Christlichen Wissenschaft zufolge ist alles wahre Dasein geistig, denn Leben ist Gott, Geist, und der Mensch spiegelt Gottes liebevolles, harmonisches Wesen wider. Nichts kann die immerwährende Harmonie, die zwischen Gott und Seinem Kind besteht, aufheben oder unterbrechen. Der Mensch ist als Gottes Kind untrennbar mit seinem Vater-Mutter Gott, seinem Schöpfer, vereinigt, und er wird von Ihm erhalten und regiert.

Der junge Wissenschafter hielt an diesen Wahrheiten fest, verließ sich völlig auf Gottes erhaltende Macht und erwartete voll Vertrauen die Auswirkung von Gottes liebevoller Fürsorge. Er dankte im voraus für die Heilung und erinnerte sich des Bibelverses (Ps. 103:2): „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat.“

Nach einer Stunde traf der Krankenwagen ein, und der junge Mann wurde ins Krankenhaus gebracht. Mit Besorgnis begannen die Ärzte ihn zu untersuchen, und sie boten ihm Beruhigungsmittel an; aber nichts von alledem war mehr nötig. Die Krankheit war verschwunden, und der junge Mann war geheilt worden. Die Ärzte stellten fest, daß er völlig gesund war.

Nach dieser Erfahrung fragte sich der Anhänger, woran es wohl gelegen haben mochte, daß sich die Heilung trotz der Tatsache, daß hingebungsvolle geistige Arbeit getan worden war, so lange verzögert hatte. Er hatte geglaubt, daß eine Krankheit überwunden werden mußte. Die Krankheit war ihm als eine Wirklichkeit erschienen, daher hatte er unter dieser Annahme gelitten. Seine einzige Aufgabe bestand dagegen darin, sich von dem Traum und dessen „verkörpertem Gedankenbild“ zu trennen und sich vertrauensvoll Gottes harmonischer Regierung zu überlassen.

Erst als die Not sehr groß schien, ließ er bewußt das „verkörperte Gedankenbild“ fallen und erkannte seine enge Verbundenheit mit Gott, dem göttlichen Leben, das immer harmonisch ist. Die natürliche Folge dieses Wandels im Denken war die Heilung. Wie dankbar war er für diese Erfahrung! Sie zwang ihn, in einem gewissen Grade aus dem Traum von einem sterblichen Dasein zu erwachen, und sie wurde richtungweisend für sein weiteres Leben.

Auch wir sollten für jede Erfahrung dankbar sein, die uns veranlaßt, falsche Gedankenbilder aufzugeben. Es handelt sich dabei nur um Traumbilder, die durch ein klares Verständnis von Gott und Seiner vollkommenen Schöpfung aus unserm Denken verbannt werden können.

Christus Jesus wußte, daß das gesamte sterbliche Dasein mit seiner Sünde, seiner Krankheit und dem Tod ein Traum ist, aus dem die Sterblichen durch den Christus, die Wahrheit, erweckt werden müssen. Bevor Jesus nach Bethanien und zum Grabe des Lazarus ging, sagte er (Joh. 11:11): „Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, daß ich ihn aufwecke.“ Und das tat der Meister.

Lied Nr. 202 in dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft enthält die folgenden inspirierenden Worte:

O Träumer, laß den Traum für freudig' Wachen !
Gefang'ner, auf und sing ! denn du bist frei.
Der Christus wird den Traum zunichte machen.
Er sprengt die Fesseln aller Sklaverei.


Habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, strafet sie aber vielmehr. ... Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. — Epheser 5:11, 14.

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