Die Wahrheiten, die in den Sonntagsschulen der Christlichen Wissenschaft gelehrt werden, sind auf jedes Bedürfnis des Kindes anwendbar. Diese Wahrheiten stellen fürwahr eine starke geistige Kraft dar, die den Schülern hilft, die irrigen Einflüsterungen zu bekämpfen, denen sie in ihrem täglichen Leben begegnen. Eine besondere und immerwährende Hilfe ist die Inspiration, die sie durch das tägliche Studium der im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft angegebenen Lektionspredigt erlangen.
Ich erfuhr, daß verschiedene Schüler meiner Klasse Mitgliedschaft in Der Mutterkirche erwogen. Ich dachte an die Erfordernisse der Mitgliedschaft und empfahl ihnen, dem Teil der Lektion jener Woche besondere Aufmerksamkeit zu schenken, der die Bedeutung des moralischen Mutes lehrte und klarmachte. Als am folgenden Sonntag vor dem Unterricht Erfahrungen ausgetauscht wurden, berichtete ein Schüler folgenden Vorfall:
„Ich bin sehr dankbar“, sagte er, „daß wir aufgefordert wurden, die Lektion sorgfältig zu studieren und unser Augenmerk besonders darauf zu richten, was sie uns in bezug auf moralischen Mut lehrte. Einige Freunde und ich spielten im Park Ball. Später rauchten alle Jungen Zigaretten, und sie wollten natürlich, daß ich mitmachte. Die hilfreichen Gedanken über moralischen Mut in der Lektionspredigt, die ich studiert hatte, gaben mir die Kraft, der Versuchung zu rauchen zu widerstehen, und ich lehnte ab. Sie nannten mich, Küken’, aber ich blieb fest und gab nicht nach.“
Unsere Führerin erklärt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 514): „Moralischer Mut ist, der Löwe, der da ist vom Geschlecht Juda’, der König im mentalen Reich.“ Dies war die Stelle in der Lektionspredigt, die besonders hilfreich war und dem Jungen die Festigkeit gab, sich über die Einflüsterungen des Bösen zu erheben.
Einige Monate vorher hatte dieser Junge nur widerstrebend die wöchentliche Lektion gelesen, aber als er die praktische Anwendbarkeit der Wahrheiten, die er las, schätzen und verstehen lernte, wurde ihm die Lektionspredigt eine Quelle der Hilfe und Kraft. Sie spornte ihn auch an, „Wissenschaft und Gesundheit“ ganz durchzulesen, indem er sich in den Sommerferien in einem Lager täglich fünf Seiten vornahm.
Dieser Junge hat durch seine eigene Arbeit körperliche Heilungen erfahren; er sagte: „Ich tue meine beste und am schnellsten wirkende Heilarbeit, wenn ich mir die Gegenwart des vollkommenen Gottes und des vollkommenen Menschen klarmache.“
Mrs. Eddy erklärt im Handbuch Der Mutterkirche (Art. XX Abschnitt 2): „Die Kinder in der Sonntagsschule sollen in der Schrift unterwiesen werden, und der Unterricht muß ihrem Verständnis angepaßt sein, sowie ihrer Fähigkeit, die einfachere Bedeutung des göttlichen Prinzips, das sie gelehrt werden, zu erfassen.“
Die Schüler lernen die „einfachere Bedeutung des göttlichen Prinzips“ verstehen und setzen das Gelernte in die Tat um. Sie beweisen sich selbst die Wahrheit von Mrs. Eddys Erklärung: „Es erfordert moralischen Mut, dem Unrecht entgegenzutreten und das Rechte zu verkünden“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 327).
Zu einer Zeit, als die Klasse den 91. Psalm durchnahm und auswendig lernte, erzählte ein Schüler, wie er diesen Psalm, der von Gottes Schutz spricht, schnell hatte anwenden können, um Groll zurechtzuweisen und Haß zu überwinden. Er sagte, daß er einmal, als er auf seinem Schulweg über ein unbewohntes Grundstück lief, sah, wie ein viel größerer Junge einen großen Stein aufhob, in der Absicht, ihn damit zu treffen.
Der Schüler wandte sofort die beschützenden Wahrheiten des 91. Psalms an und dachte besonders an den Vers: „Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und deine Zuversicht wird sein unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild.“ Der Schüler sagte: „Ich wußte, daß Gott rings um mich her war, und ich brauchte mich nicht vor einem größeren Jungen oder vor einem großen Stein zu fürchten. Der größere Junge ließ den Stein ohne ein Wort fallen und ging weg, und ich konnte meine Schule in völliger Sicherheit erreichen.“
Eines Sonntags wurden die Schüler gefragt, warum sie gern zur Sonntagsschule kämen. Einige der Antworten, die ich erhielt, waren folgende: „Weil sie mir hilft, mehr über Gott und den Menschen zu wissen.“ „Was ich hier lerne, hilft mir bei meiner Schularbeit.“ „Sie hilft mir in meinen Beziehungen zu meinen Angehörigen und Freunden.“
Die Klasse war meistens voll besucht. Dies wurde der Tatsche zugeschrieben, daß die Schüler lernten, wie die Lektionen im täglichen Leben praktisch anzuwenden sind.
Sich die Wahrheiten, die in der Sonntagsschule gelehrt werden, zunutze zu machen, ist von höchster Bedeutung. Das bloße Wiederholen von Stellen aus der Heiligen Schrift und aus „Wissenschaft und Gesundheit“ ist nicht ausreichend. Durch Liebe zu Gott und dem Menschen und Dankbarkeit gegen unsere geliebte Führerin, verbunden mit ernster Hingabe, sind wir in der Lage, die Kinder mit dem Brot des Lebens zu speisen, das sie stärken und glücklich, rein und frei machen wird. Dies ist die Aufgabe des Sonntagsschullehrers.
