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Die Bibel als zusammenhängendes Ganzes — III

Abram: Der beherzte Pionier

Aus der März 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Von all den schon früh in der Bibel genannten Patriarchen ist Abram, der später den Namen Abraham erhielt, zweifelsohne einer der hervorragendsten. Obwohl das Datum, und selbst das Jahrhundert seiner Geburt, ungewiß ist, kann man mit gutem Grund annehmen, daß er auf der Bühne der Geschichte um das Jahr 1900 vor Christi Geburt erschien. Daß er aus Ur, einer babylonischen oder chaldäischen Stadt kam, deren Ruinen im Irak identifiziert wurden, lokalisiert seinen Geburtsort auf 20 Kilometer von dem heutigen Flußbett des Euphrat und auf ungefähr 240 Kilometer von seiner Mündung entfernt.

Von den Archäologen vorgenommene Ausgrabungen haben Inschriften ans Licht gebracht, die besagen, daß zu Abrams Zeit die Stadt Ur reich und wohlhabend war; auch viele ihrer öffentlichen Gebäude wurden ausgegraben, besonders die Ruinen eines großen Tempels, der zu Ehren der Mondgottheit Sin errichtet worden war. Nach einer uralten, im Talmud berichteten Überlieferung stellte Abrams Vater Tharah Götzenbilder her, und schon als Kind widersetzte Abram sich ihnen. Ganz gleich, ob man die wörtliche Genauigkeit dieses Berichtes annimmt oder nicht, so scheint er doch den Geist der Unabhängigkeit und der wahren Religion anzudeuten, die der Patriarch später trotz der scheinbar heidnischen Vergangenheit seiner Familie zum Ausdruck brachte.

Zu gegebener Zeit plante Tharah, in das Land Kanaan auszuwandern; aber anstatt seinen Weg nach Westen 960 Kilometer durch die syrische Wüste zu nehmen, wählte er die längere, aber üblichere Route, die dem Flußtal des Euphrat bis nach Haran in Mesopotamien folgt, etwa 880 Kilometer nordwestlich von Ur und vielleicht 200 Kilometer nordöstlich von Aleppo. Zu denen, die Tharah begleiteten, gehörten Abram und dessen Weib, die zu dieser Zeit unter dem Namen Sarai bekannt war. Tharah hatte fraglos die Absicht, nach Kanaan zu gehen, aber sein Tod hinderte ihn daran, sein Vorhaben auszuführen (siehe 1. Mose 11:31, 32).

Sein ältester Sohn Abram würde ihm jetzt als Führer der Gruppe folgen, und zweifellos würde es unter seine Verantwortung fallen, zu entscheiden, ob die Beteiligten ihren Weg fortsetzen sollten. Wir wissen nicht, wie lange Abram in Haran verweilte, aber der Ruf, den er von dem Herrn erhielt, ist von zeitloser Bedeutung und wird zum Teil im 1. Buch Mose (12:1, 2) mit folgenden aufrüttelnden Worten wiedergegeben: „Gehe aus deinem Vaterlande und von deiner Freundschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen.“

Wenn wir darüber nachdenken, wie bereitwillig Abram auf diesen Aufruf zum Handeln reagierte, sollten wir auch den mutigen Pioniergeist beachten, der ihn zum Handeln trieb und sich in der Bereitwilligkeit äußerte, die mächtigen Gebäude und den sicheren — wenn auch auf Götzendienst aufgebauten — Wohlstand der Stadt Ur hinter sich zu lassen. Im Alter von 75 Jahren schlug er nun mutig den Weg in ein fernes und unbekanntes Land ein, wo er würde in Zelten leben müssen, wie auch sein Sohn Isaak und sein Enkel Jakob, die „Miterben derselben Verheißung; denn er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“ (Hebr. 11:9, 10). Glaube, Gehorsam und Vertrauen auf die göttliche Unterstützung waren ganz gewiß die Grundlage seines Erfolgs wie auch der geistigen Stadt, die er in einer Vision erblickte; sie waren die Eigenschaften, die ihn zum Gründer und zum Urvater des erwählten Volkes machten.

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