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Prämisse und Schlußfolgerung

Aus der März 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 262): „Richtig anfangen heißt richtig enden.“ Dieser Satz kann mit der Stelle aus Jesaja (46:9, 10) verglichen werden: „Gedenket des Vorigen von alters her; denn ich bin Gott, und keiner mehr, ein Gott, desgleichen nirgend ist, der ich verkündige zuvor, was hernach kommen soll.“

Viele von uns neigen so sehr dazu, sich mit dem zu beschäftigen, was sie sich als Ergebnis eines Zustandes oder einer Situation wünschen, daß sie sich vom sterblichen Gemüt hinsichtlich der Wichtigkeit der dazwischenliegenden Schritte, die für eine korrekte Schlußfolgerung notwendig sind, täuschen lassen.

Zum Beispiel: Bei einem Vortrag über die Christliche Wissenschaft, der vor einigen Jahren stattfand, beugte sich ein Mitglied der Kirche zu einem andern hinüber und flüsterte: „Bitte, helfen Sie mir ein wenig!“ Um die Not augenblicklich zu stillen, mußte das Mitglied wissen, daß, wenn es seinen Freund am Schluß dieser wissenschaftlichen Behandlung als frei und vollkommen erblicken wollte, es mit der Prämisse beginnen mußte, daß sein Freund eine geistige Idee Gottes sei, die schon in diesem Augenblick vollkommen in Ordnung war. Die Schlußfolgerung stimmte mit der Prämisse überein, und der Christliche Wissenschafter, der um Hilfe gebeten hatte, wurde nicht nur von Atembeschwerden völlig befreit, sondern er wurde auch von einer Herzkrankheit geheilt. Da das Mitglied die Behandlung richtig angefangen hatte, mit einem vollkommenen Gott und einem vollkommenen Menschen, endete sie auch richtig.

Das erste Kapitel der Bibel (1. Mose) beginnt mit den Worten: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“, und endet richtig mit: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut.“ Hier haben wir ein vollkommenes Beispiel für eine richtige Prämisse und eine richtige Schlußfolgerung. Wir beginnen mit einem vollkommenen Gott und enden mit einer vollkommenen Schöpfung.

Jede Heilung, die Christus vollbrachte, und jede Heilung, die heute durch die Christliche Wissenschaft [Christian Science] erfolgt, kommt durch das Widerspiegeln der göttlichen Liebe und durch das Wissen zustande, daß Gott alles beherrscht: den Menschen und das Universum. Und wenn wir mit Gott beginnen, müssen alle daraus folgenden Ergebnisse harmonisch sein.

Wir mögen häufig mit einem Problem zu tun haben, das schwierig, verwickelt und fast unüberwindlich zu sein scheint; aber durch unser Studium und die Anwendung der Wahrheiten, wie wir sie in der Wissenschaft lernen, können wir vertrauensvoll beten und erwarten, den Beweis zu erbringen, daß es eine Antwort gibt, da dem göttlichen Gemüt, Gott, nichts unmöglich ist. Es gibt nur ein Gemüt, das die ganze Schöpfung, alle seine eigenen Ideen, führt und beherrscht.

Ein Wörterbuch definiert einen „Syllogismus“ als „ein logisches Schema oder eine logische Analyse eines formalen Arguments, bestehend aus drei Sätzen (die entsprechend, Obersatz‘, ,Untersatz‘ und, Schlußfolgerung‘ genannt werden)“. Dieses Wörterbuch sagt weiter: „Die Schlußfolgerung ergibt sich notwendigerweise aus den Prämissen, so daß, wenn diese wahr sind, auch die Schlußfolgerung wahr sein muß, und das Argument gipfelt in der Demonstration.“

Der Obersatz in der göttlichen Wissenschaft ist, daß Gott, die einzige Ursache und der einzige Schöpfer, alles erschaffen hat; der Mensch, Sein vollkommenes Bild und Gleichnis, und das gesamte Universum sind darin eingeschlossen. Der Untersatz besagt, daß, da der Mensch und das Universum der vollständige Ausdruck des ewigen und göttlichen Gemüts, Gottes, sind, nichts den Menschen ändern oder ihn veranlassen könnte, von seiner hohen Würde — der absoluten Vollkommenheit — herabzusinken. Und wenn wir diesen Schritten folgen, werden wir notwendigerweise zu dem Schluß geführt, der in der Demonstration gipfelt, nämlich: vollkommener Gott, vollkommener Mensch und vollkommenes Universum.

Bei der Heilung, über die am Anfang dieses Aufsatzes berichtet wurde, mußte der Christliche Wissenschafter still für sich wissen und geistig verstehen, daß Gott den Menschen vollkommen, vollständig, unveränderlich und unzerstörbar erschaffen hat. Ein harmonischer Schluß war von Anfang an erwartet worden; tatsächlich können wir mit vollem Recht einen vollkommenen Schluß bei jeder christlich-wissenschaftlichen Behandlung fordern, weil wir uns ganz und gar auf Gott, die vollkommene Wahrheit und Liebe, und niemals auf bloße Worte oder eine Persönlichkeit verlassen.

Oft mag jedoch die Lösung, um die wir gebetet haben, einen gewissen Punkt erreichen und dann plötzlich scheinbar zu einem Stillstand kommen. Ein geschäftliches Vorhaben, zum Beispiel, kann kurz vor dem Abschluß stehen und dann anscheinend in eine Sackgasse geraten. Man mag dann versucht sein, entmutigt oder ungeduldig zu werden, weil man glaubt, daß das Problem nicht auf die Behandlung reagiere. Jemand mag eine körperliche Schwierigkeit haben, die sogar mit der Hilfe eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft anscheinend nur einen gewissen Grad der Besserung erreicht, während irgendeine Phase der Schwierigkeit noch andauert.

Was indessen auch das Problem sein mag, die Lösung ist immer dieselbe: im Innersten zu wissen, daß Gott die einzige Ursache und der einzige Schöpfer ist; und da Er alles erschaffen hat, ist Seine Schöpfung vollständig, vollkommen und unversehrt. Der Mensch als das vollkommene Bild Gottes bringt immer Vollständigkeit, Vollkommenheit und Unversehrtheit zum Ausdruck. Was auch immer an Unharmonischem vor sich zu gehen scheint, ist der Traum des sterblichen Gemüts, den wir nicht nur leugnen, sondern zurückweisen müssen. Wenn wir erst einmal das rechte Verständnis davon erlangt haben, daß der Mensch in und von Gott her existiert, können wir seine unwandelbare Vollkommenheit und Vollständigkeit beanspruchen und die Antwort auf unsere Gebete erlangen.

Auf Seite 30 ihres Buches „Nein und Ja“ schreibt Mrs. Eddy: „Gottes Gesetz ist in drei Worten enthalten:, Ich bin Alles‘; und dieses vollkommene Gesetz ist stets gegenwärtig, um jeden Anspruch eines anderen Gesetzes zurückzuweisen.“ Jedes Problem muß diesem Gesetz entsprechend gelöst werden. Wir tun recht daran, uns zu fragen: „Von welcher Grundlage aus arbeite ich? Beginne ich mit der Prämisse, daß Gott Alles ist?“ Wenn dem so ist, dann können die Materie oder die Annahmen und Überredungskünste des sterblichen Gemüts nicht in den Fall eingreifen. Wenn sie dies aber versuchen, und man nimmt das Argument an, daß die Materie intelligent sei, dann wird diese falsche Art des Denkens bis in die Schlußfolgerung hineingetragen, und die Demonstration wird hinausgezögert oder tritt nicht in Erscheinung. Wir müssen verstehen, daß die Allgegenwart und Allmacht Gottes, der unendlichen göttlichen Liebe, jede Möglichkeit einer Annahme von Intelligenz oder Leben in der Materie ausschließt.

Es kann sich noch eine weitere Frage erheben: Welches ist der Beweggrund für den Wunsch, das Problem auszuarbeiten? Es ist notwendig, daß unsere Motive rein, selbstlos, liebevoll und ehrenhaft sind, und sollte sich auch nur eine Spur von Selbstsucht, Lieblosigkeit, Rachsucht oder falschem Stolz finden, so muß sie ausgetrieben werden. Tatsächlich sollte unser wahrer Beweggrund immer der sein, für die heilende Macht Gottes zu zeugen.

Es ist tröstlich zu wissen, daß wir in dem Maße, wie wir das göttliche Gemüt als unser Gemüt demonstrieren lernen, nicht nur nicht in Fehlern verharren, sondern keine Fehler mehr machen werden. Paulus schrieb: „Wie viele nun unter uns vollkommen sind, die lasset uns so gesinnt sein. Und solltet ihr in einem Stück anders denken, so wird euch Gott auch das offenbaren“ (Phil. 3:15). Mit anderen Worten: Gott, Gemüt, läßt ständig alles hervorströmen und offenbar werden, was wir wissen müssen, wann immer wir es wissen müssen.

Wenn wir so unseren Fall sorgfältig darlegen und wenn wir völlig verstehen, daß der vollkommene Gott und der vollkommene Mensch unsere Prämisse darstellen, können wir nicht umhin, zu einer wissenschaftlich korrekten Schlußfolgerung oder zur vollständigen Demonstration zu gelangen.

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