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„Binde den Starken“

Aus der März 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jesus lehrte uns durch Gleichnis und Vorbild, wie die Macht Gottes angewandt werden kann. Zu seiner methode gehörte, das scheinbare Ungleichnis Gottes zu definieren und zurechtzuweisen, ohne ihm jedoch jemals Wirklichkeit zuzuschreiben. Er lehrte (Mark. 3:27): „Es kann niemand einem Starken in sein Haus dringen und seinen Hausrat rauben es sei denn, daß er zuvor den Starken binde.“

Der „Starke“ in dieser Illustration ist das fleischliche oder sterbliche Gemüt, das den Sterblichen mächtig und schrecklich vorkommt. Es ist das scheinbare Gegenteil Gottes, das behauptet, eine Macht zu haben, die der unseres Vater-Mutter Gottes gleichkommt, wenn nicht gar ihr überlegen ist. Es ist außerdem die Annahme, daß unsere Erfahrungen sowohl gut wie auch böse sein können. Aber für den Christlichen Wissenschafter hat das sterbliche Gemüt keine Kraft. Alle Macht gehört Gott an.

Der „Hausrat“ des Starken ist das Ergebnis der Annahme, daß die Ansprüche des sterblichen Gemüts wirklich seien, zum Beispiel Mangel, Minderwertigkeitsgefühle, Begrenztheit, Schmerz, Unsicherheit und Versagen, kurz gesagt alles, was der Überfülle Gottes entgegengesetzt ist. Der Hausrat des Starken mag für den einen Menschen eine gänzlich andere Art von Disharmonie sein als für einen anderen. Jedoch braucht die Art des Ausdrucks — oder des Hausrats — keine Furcht zu verursachen, denn ganz gleich, welche Form er auch annehmen mag, er stammt doch immer nur von dem Starken.

Wichtig ist, den Starken zu binden, anstatt die Natur und die Symptome des Hausrats im Denken festzuhalten. Ja, wenn wir den Gedanken zu fest auf die Symptome und die Natur des Bösen, das gehandhabt werden muß, gerichtet halten, sind wir geneigt, sie unter Umständen wirklich erscheinen zu lassen. So kommt es, daß der Einfluß des Bösen auf uns stärker wird, anstatt daß sein Bann gebrochen wird. Wenn wir jedoch über die Symptome hinaus und auf das blicken, was sie zu einer Wirklichkeit zu machen scheint, dann handhaben wir den „Starken“ — handhaben wir das sterbliche Gemüt.

Die Annahme im menschlichen Bewußtsein, daß das Böse und das Gute wirklich seien, ist das grundlegende Argument der Schlange. Wenn es angenommen würde, so würde das die Tür der menschlichen Erfahrung allen Möglichkeiten des Bösen öffnen, ohne daß man sich dagegen wehren könnte. Das Böse könnte dadurch zu uns kommen, daß wir die Sterblichkeit als Teil eines Ganzen ansehen. Eine spezielle Unzulänglichkeit mag bestehen, weil wir die Sterblichkeit annehmen und im Gedanken festhalten, und nicht, weil wir diese spezielle Lüge, die gegenwärtig zu sein scheint, akzeptieren.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft [Christian ScienceSprich: kr’istjən s’aiəns.], schreibt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 269): „Von Anfang bis Ende geht das vermeintliche Zusammenbestehen von Gemüt und Materie und die Vermischung von Gut und Böse von der Philosophie der Schlange aus.“

Höchstwahrscheinlich wird es kein Mensch willkommen heißen, längere Zeit hindurch unter Schmerzen zu leiden. Jeder würde den Nachteil davon einsehen. Und doch hegen wir die Vorstellung, daß wir einen materiellen Körper haben, der die Möglichkeit, Schmerz zu erleiden, einschließt. Die Vorstellung von Sterblichkeit und Körperlichkeit muß „gebunden“ werden, wenn wir den spezifischen Schmerz verhindern wollen. Mrs. Eddy sagt (ebd., S. 399): „Unser Meister fragte:, Wie kann jemand in eines Starken Haus gehen und ihm seinen Hausrat rauben, es sei denn, daß er zuvor den Starken binde‘? Mit anderen Worten: Wie kann ich den Körper heilen, ohne mit dem sogenannten sterblichen Gemüt zu beginnen, das den Körper unmittelbar beherrscht? Wenn die Krankheit erst einmal in diesem sogenannten Gemüt zerstört ist, dann ist die Furcht vor Krankheit verschwunden, und daher ist die Krankheit völlig geheilt. Das sterbliche Gemüt ist, der Starke', der in Unterwerfung gehalten werden muß, ehe sein Einfluß auf Gesundheit und Moral beseitigt werden kann. Ist dieser Irrtum besiegt, so können wir den, Starken‘ seines Hausrats — nämlich der Sünde .und der Krankheit — berauben.“

Jeder einzelne scheint seine eigene besondere Äußerung des „Hausrats“ des Starken zu haben. Diese scheinbaren Äußerungen müssen von dem betreffenden Menschen durch hingebungsvolle Arbeit in der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] gehandhabt werden. Wir können Gott danken, daß dies von Menschen in der ganzen Welt, die Gott hingebungsvoll lieben, getan wird. Wir können auch Gott dafür danken, daß unsere geliebte Führerin, Mrs. Eddy, uns die Gelegenheit gab, durch die gemeinsame Tätigkeit in der Kirche das kollektive Böse überwinden zu helfen — die Wurzel der Annahme von dem „Starken“. Wenn diese Wurzel angepackt und geschwächt wird, sind wir auf dem Wege, den Irrtum seines gesamten Hausrats zu berauben.

Unsere Führerin erinnert uns in ihrem Buch „Rückblick und Einblick“ an diese beiden Scheinphasen des Bösen. Sie sagt dort auf Seite 67: „Der Sünder hat weder sich selbst noch die Sünde geschaffen, sondern die Sünde schuf den Sünder; das heißt: der Irrtum machte seinen Menschen sterblich, und dieser Sterbliche war das Bild und Gleichnis des Bösen, nicht des Guten. Daher war und ist die Lüge sowohl kollektiv wie individuell.“

Wie herrlich wird das Leben durch diesen neubelebten individuellen und kollektiven Angriff auf die Quelle des Bösen, das Jesus „den Starken“ nannte! Wenn wir in geistiger und intelligenter Weise arbeiten, werden die Begrenzungen der Körperlichkeit und der menschlichen Mentalität durch unser Verständnis von dem Christus, der Wahrheit, zurückgetrieben und zerstört werden, so daß das Leben für uns alle besser werden wird.

Das wird sich im menschlichen Bereich abspielen, denn dort ist es, wo die Begrenzungen aufzutreten scheinen. Es wird bedeuten, daß große und herrliche Dinge für alle eintreten werden, weil die einzelnen Menschen, aus denen sich das Ganze zusammensetzt, freier, gesünder, erfolgreicher und glücklicher sein werden. Wegen der kompromißlosen Natur dieser Umwandlung werden sich zweifellos die Worte des Offenbarers bewahrheiten (Offenb. 12:10): „Der Verkläger unsrer Brüder [ist] verworfen ..., der sie verklagte Tag und Nacht vor unserm Gott.“

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