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Unser Bewußtsein erweitern

[Urtext in französischer Sprache]

Aus der März 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Allzu oft ringen die Menschen mit Problemen, die aus ihrer Gewohnheit entstehen, für alles, was in ihren Gedankenbereich kommt, Grenzen festzulegen. Sie fühlen sich in ein Leben hineingezwängt, das fast niemals ihren Wünschen entspricht. Sie sehen sich in nur mäßigen Verhältnissen; ihre Mittel sind unzureichend; ihre Häuser sind zu klein; mit einem Wort, sie sind durch unzählige Begrenzungen gebunden, von denen sie sich nicht befreien können.

Die Christliche Wissenschaft [Christian Science] lehrt uns, wie wir uns über diese Begrenzungen erheben, wie wir unseren Gesichtskreis erweitern und vergrößern können. Mrs. Eddy ermahnt uns ständig, unser Blickfeld zu erweitern. Auf Seite 128 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt sie uns: „Eine Kenntnis von der Wissenschaft des Seins entwickelt die latenten Fähigkeiten und Möglichkeiten des Menschen. Sie erweitert die Atmosphäre des Gedankens, indem sie den Sterblichen weitere und höhere Gebiete erschließt.“

Vor vielen Jahren wurde der Verfasserin diese Wissenschaft des Christus gebracht, und zwar in einem sehr kritischen Augenblick in ihrem Leben, als sie glaubte, alles verloren zu haben. Ihr Mann war nach langer Krankheit gestorben, ihr ganzer Besitz war durch eine unselige Geschäftstransaktion verschlungen worden, und plötzlich stand sie ohne Mittel da, ohne ein Heim oder ein Haus, und ihr Gesundheitszustand war schlecht.

Für sie war diese Wissenschaft wie ein Rettungsring, der jemandem zugeworfen wird, der Schiffbruch erlitten hat und in Gefahr ist, von den ungestümen Wellen fortgeschwemmt zu werden. Sie studierte sie und klammerte sich mit der Kraft der Verzweiflung an ihre Lehren, und bald trat Ruhe an die Stelle der Unruhe materiellen Denkens. Sie fand eine Stellung als Verkäuferin und mietete ein möbliertes Zimmer. Monate vergingen, ohne daß sich viel änderte, und Gedanken der Begrenzung zehrten oft an ihr. Aber sie ließ sich nicht entmutigen, studierte das Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ fleißig und versuchte zu erkennen, daß wahre Substanz nicht materiell und vergänglich, sondern geistig und ewig ist.

Mit großer Freude entdeckte sie, daß sie in dem Verhältnis, wie sie einen weniger materiellen Standpunkt einnahm, all ihren Verpflichtungen nachkommen konnte, wenn auch ihre Mittel beschränkt blieben; und die Furcht vor Mangel zeigte sich weniger häufig. Als sie mehr von Gott lernte als der vollkommenen, göttlichen Liebe und vom Menschen als Seinem Kind, das von Seiner Fürsorge untrennbar ist, erkannte sie, daß Gott niemals das Gute zurückhält. Später wurde ihr eine neue Stellung angeboten, und ein viel höheres Gehalt ermöglichte es ihr, ein unmöbliertes Zimmer zu mieten und Möbel dafür zu kaufen.

Mehrere Jahre vergingen, in deren Verlauf ihr Denken geistig noch weiter bereichert wurde. Sie wurde Mitglied einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, in der sie die Freude hatte zu dienen, dann wurde sie Mitglied Der Mutterkirche, und schließlich hatte sie das Vorrecht, Klassenunterricht zu nehmen.

Ihr Gesichtskreis erweiterte sich, und sie hatte tiefes Verlangen, diese Christus-Wissenschaft, die ihr geholfen hatte, Gott zu verstehen, und durch die sie von der Verzweiflung erlöst worden war, in noch größerem Maße auszuüben. Aber dafür brauchte sie eine kleine Wohnung.

Sie ging daran, ein besseres Verständnis der folgenden Bibelstelle aus Jesaja zu gewinnen: „Mache den Raum deiner Hütte weit, und breite aus die Teppiche deiner Wohnung; spare nicht! Dehne deine Seile lang und stecke deine Nägel fest!“ (54:2). Sie wußte, daß ihr wahrer Aufenthaltsort das Bewußtsein von der Gegenwart Gottes war und daß sie, wenn sie ihr Bewußtsein von Gott erweiterte, ihre Wohnung vergrößerte.

In sehr kurzer Zeit zeigte sich die Entfaltung. Das Zimmer, das sie innehatte, wurde vermietet. Sie erhielt einen Geldbetrag dafür, daß sie das Zimmer, nachdem es vermietet war, unverzüglich übergab, und dadurch war sie in der Lage, eine kleine Wohnung zu mieten. Voller Vertrauen verfolgt sie weiter den Weg, den Gott ihr vorzeichnet.

Welch große Freude erleben wir, wenn wir uns dadurch, daß wir unseren Gesichtskreis geistig erweitern, über das materielle Sinnenzeugnis erheben und auf Gott warten! Wenn wir unser Leben auf Prinzip, auf die göttliche Liebe, aufbauen, werden wir in unserer Tätigkeit wahrhaft glücklich sein, und es wird uns nie am Guten fehlen. Wir brauchen uns nicht zu fürchten, den falschen Weg zu gehen, denn Christus, die wahre Idee Gottes, wird uns den rechten Weg zeigen.

So sollten wir nun danach streben, nach und nach den materiellen Sinn der Dinge aufzugeben, der alles in unserem Leben begrenzt. Wir sollten uns nicht hinter der Mauer materieller Annahmen verschanzen, sondern beweisen, daß materielle Annahmen, die uns an Krankheit, an Not oder an eine begrenzte Lebensauffassung fesseln möchten, unwirklich sind, und unseren Horizont erweitern, indem wir unser Denken dem immergegenwärtigen Guten öffnen.

Mrs. Eddy sagt uns auf Seite 265 von „Wissenschaft und Gesundheit“: „Diese wissenschaftliche Auffassung vom Sein, die die Materie um des Geistes willen aufgibt, deutet keineswegs darauf hin, daß der Mensch in der Gottheit aufgeht und seine Identität einbüßt, sondern diese Auffassung verleiht dem Menschen eine erweiterte Individualität, eine umfangreichere Sphäre des Gedankens und der Tätigkeit, eine umfassendere Liebe, einen höheren und dauernderen Frieden.“

Gott ist unendliches Leben, unendliche Liebe. Alles in dem Universum des Geistes ist unbegrenzt. Wenn diese Wahrheit die Grundlage unseres Denkens ist, wie können wir dann noch an materielle Begrenzungen glauben?

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